So war es dann auch. Davon überzeugten sich rund 600 Zuschauer in einer bis zur letzten Minute spannenden Partie. Allerdings taten sich die technisch versierten Hamborner auf dem ungewohnten harten Aschenplatz recht schwer. Sie legten ihren Fokus auf eine solide Abwehr und setzten trotzdem gefährliche Gegenstöße, weil ihnen ja bereits ein Remis durch das insgesamt bessere Torverhältnis zum Aufstieg reichen würde.
So gesehen erspielten sich die Hamborner keine großen Chancen oder sie scheiterten am guten Meidericher Schlussmann. Dennoch verpassten die Rhenanen in der 70. Minute eine Riesenchance, als Meiderichs Torhüter Andreas Merz schon geschlagen war, doch in letzter Sekunde ein Abwehrspieler den Ball noch wegschlagen konnte. Schreck dann in der letzten Spielsekunde, als eine Riesenchance der Meidericher doch noch eine Entscheidung zugunsten von Lösort hätte bringen können, aber diesmal war Hamborns Torhüter der Retter in höchster Not. Die Partie war letztlich ausgeglichen, größtenteils fair und hätte auch keinen Sieger verdient gehabt.
„Der Stachel sitzt tief“, sagte Lösorts Trainer Tim Schubert. „Hätten wir 0:2 oder 0:3 verloren, wäre das besser zu verkraften gewesen. Aber so steigen wir nicht auf, obwohl wir in den beiden Spielen der Relegationsrunde ohne Gegentor geblieben sind.“ Schubert weiter: „In diesem Spiel waren wir meiner Meinung nach die bessere Mannschaft. Dennoch möchte ich Rhenania zum Aufstieg gratulieren.“
Hamborns Coach Erdogan Deli sah das ähnlich: „Das war unser schlechtestes Saisonspiel. Ich zolle Lösort für diese Leistung größten Respekt.“ Seine Spieler hatten sich zuvor den 1:0-Sieg von Lösort bei Fatihspor Mülheim angesehen. „Aber zuschauen und spielen sind zwei unterschiedliche Dinge“, so Deli.
Lösort-Coach Tim Schubert gibt sich kämpferisch. Bis auf Dennis Tannemann und Kevin Fricke bleibt das Team zusammen. „Wir wollen auch in der kommenden Saison wieder oben spielen.“ Michael Schroeter will wieder voll einsteigen. Zudem gibt es mit Sergej Hammermeister (TSV Bruckhausen) und Yilmaz Klinger (Hamborn 90) zwei Neuzugänge. In gut einer Woche wird die Rhenania im Rahmen der 70-Jahr-Feier des Clubs geehrt.