Reto Bechtel hat klare Ziele: Abitur und Profi!

Der Aufstieg in die Bundesliga war für den Nachwuchs des künftigen Zweitligisten schon seit einigen Wochen in Sack und Tüten. Dank des Sieges in Siegen krönte sich das Team von Trainer Daniel Lingfeld nun auch noch mit dem Meistertitel. „Ich weiß, dass ich meinen Anteil dazu beigetragen habe“, sagt Reto Bechtel nicht ohne Stolz. In allen 22 Saisonpartien stand er auf dem Platz, entweder in der Startelf oder als Joker. Das bevorzugte Einsatzgebiet des Rechtsfüßers ist die rechte offensive Außenbahn. Von hier aus bereitet Bechtel Tore vor oder erzielt sie – wie gegen Siegen – selbst. Dabei profitiert der 16-Jährige vor allem von seiner Athletik. Mit 1,91 Meter ist Reto Bechtel für einen Jungen seines Alters groß gewachsen, zugleich aber flink auf den Beinen. Sehr flink sogar.

„Ich habe in seinem Jahrgang selten so einen schnellen Spieler wie Reto gesehen“, lobt Lingfeld. Kein Wunder, dass Bechtel auch schon als Leichtathlet erfolgreich war und Kreis- und Bezirksmeistertitel gewann. Sprint und Weitsprung waren seine Spezialdisziplinen. „Davon profitiere ich heute noch“, sagt der Youngster. Die Entscheidung für den Fußball fiel ihm trotzdem nicht schwer. Als U 13-Kicker wechselte Bechtel von seinem Heimatverein Spvg. Steinhagen zum VfL Theesen. Zwei Serien kickte er an der Gaudigstraße, ehe vor drei Jahren die Scouts des SC Paderborn auf ihn aufmerksam wurden.

Viermal in der Woche wird Bechtel seitdem zum Training aus Steinhagen mit einem Shuttle-Bus abgeholt, in dem in Noah Köse ein weiterer Spieler aus dem Altkreis sitzt. Der Haller ist für die U 15 des SCP in der Regionalliga am Ball. In Paderborn fühlt sich Reto Bechtel umso wohler, seitdem den Profis des Clubs vor einigen Wochen die Rückkehr in die Zweite Liga gelang. „Wir haben natürlich alle mit der ersten Mannschaft mitgefiebert. Man merkt, dass es dem Verein durch den Aufstieg besser geht“, berichtet Bechtel. In der kommenden Spielzeit wird der Gesamtschüler altersbedingt in die U 19 aufrücken, die ebenfalls in der Bundesliga antritt. Seine guten körperlichen Voraussetzungen lassen Bechtel hoffen, dass er auch in der höheren Altersklasse schnell Fuß fassen wird.

„Im Spiel auf engem Raum muss ich mich noch verbessern“, weiß er, worauf es in der Saisonvorbereitung ankommen wird. Auch Lingfeld, der bei der U 17 bleibt, traut seinem Schützling den Sprung zu. „Reto ist enorm lernwillig. Es war sehr angenehm, mit ihm zu arbeiten.“ Zuvor stehen erstmal drei Wochen Fußballpause an. Zeit für Reto Bechtel, sich auf die Klausuren in der Schule zu konzentrieren. „Das tut mir auch mal ganz gut“, sagt er. Obwohl sein Berufswunsch natürlich Fußballprofi heißt, möchte er 2019 erst einmal sein Abitur bauen. Denn Bechtel weiß: „Es ist wichtig, ein zweites Standbein zu haben.“