2024-06-14T06:55:53.576Z

Interview
F: Markus Knauer Rainer Rethemeier ist mit seinem Team, dem OSC Vellmar II auf einen guten Weg.
F: Markus Knauer Rainer Rethemeier ist mit seinem Team, dem OSC Vellmar II auf einen guten Weg.

Rethemeier: Offensiv ins Spiel gegen Dörnberg

Vellmars Reservetrainer Rainer Rethemeier stand uns vor dem Spiel am Wochenende gegen Dörnberg Rede und Antwort

Auf den siebten Platz der Verbandsliga Nord findet sich der OSC Vellmar II. Wieder. Die Mannschaft von Trainer Rainer Rethemeier liegt mit 31 Punkten gut im Rennen und ist vom Ziel Klassenerhalt nicht mehr weit entfernt. Am Sonntag steht das Heimspiel gegen den FSV Dörnberg auf den Programm. Wir haben uns mit Chefcoach Rethemeier unterhalten und ihn über die Absage vom vergangenen Sonntag, die Partie gegen Dörnberg und die Aussichten des OSC befragt.

FuPa: Am Wochenende wurde euer Spiel gegen Weidenhausen abgesagt. Wie nervig ist es, die ganze Woche hart zu trainieren, um dann am Wochenende wieder nicht spielen zu können?

Rainer Rethemeier: Aufgrund der Höhenlage Weidenhausens war mir schon Mitte der Woche klar, dass dieses ausfallen würde. Dies ist eine Situation, mit der man in dieser Jahreszeit einfach leben muss. Großen Einfluß auf unsere Trainingsinhalte hat dies nicht. Da dies das erste Spiel war, was ausgefallen ist, habe ich da kein großes Problem mit.

FuPa: Im ersten Spiel der Rückrunde habt ihr deutlich gegen Willingen gewonnen. Wie wichtig war es, mit einen Sieg in die Rückrunde zu starten?

Rethemeier: Der Sieg gegen Willingen war aufgrund der sehr engen Tabellensituation in der Verbandsliga sehr wichtig. Meine Spieler und ich waren natürlich sehr froh, den Abstand auf die Abstiegsplätze vergrößern zu können. Außerdem merkt man natürlich auch, dass ein Sieg zum Auftakt die Stimmung innerhalb der Mannschaft ansteigen lässt.

FuPa: Am Wochenende spielt ihr gegen Dörnberg, die am Wochenende auch klar gegen Willingen gewonnen haben. Was für ein Spiel erwarten Sie und wie gehen Sie mit ihren das Spiel an? Eher offensiv oder erstmal abwarten?

Rethemeier: Dörnberg ist immer ein besonderer Gegner, da es neben den Meisterschaftsspielen auch immer hart umkämpfte Spiele bei dem ein oder anderen Hallenturnier gab. Wir spielen zuhause, also werden wir offensiv ausgerichtet dieses Spiel angehen. Dörnberg konnten auf dem Feld nie als Sieger gegen uns vom Platz gehen und wir werden alles daran setzen, dass dies am Sonntagabend noch Bestand hat.

FuPa: Der Winter ist zurück in Nordhessen. Rechnen Sie mit einer Spielabsage? Wie sieht der Platz aus? Wenn wird ja sicherlich auf Kunstrasen gespielt oder?

Rethemeier: Wenn es das Wetter hergibt - und ich gehe aufgrund der Wettervorhersage davon aus, werden wir auf dem Kunstrasen spielen. Der Platz ist derzeit mit 15 cm Schnee bedeckt, aber wir werden alles dafür tun, dass wir am Sonntag spielen können.

FuPa: Mit 31 Punkten liegt ihr eigentlich in der Tabelle gut da jenseits von gut und böse. Wie „gefährlich“ ist die Tabellensituation?

Rethemeier: Die Dichte der Mannschaften macht selbst einen siebten Tabellenplatz sehr gefährlich. Zudem haben wir die meisten Spiele von allen und einige Mannschaften können noch nachziehen. Allerdings nehmen sich diese natürlich auch gegenseitig die Punkte weg. Ich denke, dass in diesem Jahr die ominösen 40 Punkte zum Klassenerhalt reichen und davon sind wir nicht mehr weit entfernt.

FuPa: Welcher Spieler ihrer Mannschaft ist als nächstes vor den Sprung in der Hessenligamannschaft? Welcher Spieler ist am nächsten dran?

Rethemeier: Wenn ich ehrlich bin, dann verfüge ich über eine große Anzahl von guten Verbandsligaspieler, aber der Sprung in die Hessenliga ist nochmal ein Brett. Allen Spielern fehlt irgendwie ein kleiner Mosaikstein, der sie dann zum Hessenligaspieler machen würde. Moritz Marhenke ist zum Beispiel so ein Spieler. Er bringt sehr gute Technik, hohes Tempo, hohe Ballsicherheit und ein überragendes Zweikampfverhalten mit, aber in "einfachen" Spielsituationen neigt er gerne zu Überheblichkeit und macht sich dadurch vieles wieder kaputt. Natürlich ist auch er ein sehr junger Spieler, der sich noch entwickeln kann, aber so könnte ich einige Spieler nennen, die halt noch nicht vollkommen sind, um den Sprung zu schaffen.

FuPa: Die gute Zusammenarbeit mit Hessenligatrainer Mario Deppe war sicherlich ein Hauptgrund, den Vertrag beim OSC zu verlängern oder? Was hat Sie noch dazu bewogen und welche Perspektiven sehen Sie beim OSC?

Rethemeier: Die Zusammenarbeit zwischen der Ersten und Zweiten mit Mario Deppe und Jörg Sostmann ist wirklich sehr gut. Das basiert zum einen auf eine langjährige Freundschaft, mit Jörg Sostmann habe ich schon 1989 zusammen in Harleshausen gespielt, und auf einen respektvollen Umgang miteinander. In den Augen der Hessenligatrainer sind wir nicht nur die "zweite" Mannschaft, sondern bilden mittlerweile einen wichtigen Unterbau für das Hessenligateam. Ich fühle mich im nun mehr neunten Jahr sehr wohl in Vellmar und habe hier in diesen Jahren, auch mit tatkräftiger Unterstützung der Vereinsführung, etwas aufbauen können. Besonders das Arbeiten mit jungen Spielern macht mir sehr viel Spaß, weil sie engagiert und ehrgeizig sind.

FuPa: Mit 22 Partien hat Vellmar mit am meisten Spiele in der Verbandsliga absolviert. Wie froh sind Sie über die Trainings- und Spielmöglichkeiten in Vellmar mit Kunstrasen?

Rethemeier: Das Umfeld in Vellmar ist aufgrund der Sportanlagen natürlich optimal. Ich habe zum Beispiel bewusst erst in der ersten Februarwoche mit der Vorbereitung begonnen, da ich wusste, dass wir alle Einheiten vernünftig durchziehen können. Ich bin dafür von vielen belächelt worden, aber im Nachhinein muss ich einmal mehr sagen - alles richtig gemacht. Ich sehe mich nicht als Animateur meiner Spieler und wenn ich erst Anfang März mein erstes Pflichtspiel habe, dann brauche ich nicht in der ersten Januarwoche mit der Vorbreitung zu beginnen und mir permanent etwas anderes ausdenken, da die Platzverhältnisse kein Training zulassen.

FuPa: Teams wie Weidenhausen und Steinbach müssen in den nächsten 11 Wochen 16 Spiele plus Pokalspiele absolvieren. Als Amateurspieler in Nordhessen ist man momentan nicht zu beneiden oder?

Rethemeier: Nun ja, das weiss man vorher, wenn man sich entscheidet in einer Spielklasse zu kicken, die viele Spiele und Trainingseinheiten mit sich bringen. Als aktiver Spieler habe ich englische Wochen geliebt, denn zum einen waren die Trainingseinheiten nicht so intensiv und zum anderen haben die vielen Spiele immer einen richtigen Ruck in der Tabelle verursacht.

FuPa: Eure A-Jugend ist mit Sieg und Unentschieden in die Rückrunde gestartet. Wie wichtig wäre der Klassenerhalt in der Hessenliga der A-Jugend auch mit Sicht auf die Verbandsligamannschaft?

Rethemeier: Die A-Jugend muss in der Hessenliga bleiben und ich bin mir sicher, dass sie dies auch schaffen werden. Die Jungs sind ein gutes Team und haben einige gute Spieler in ihren Reihen, für die natürlich eine Hessenliga- und eine Verbandsligamannschaft unglaubliche Entwicklungsmöglichkeiten bietet. Ich würde mir aber wünschen, dass einige auf dem Teppich bleiben und auch die Verbandsliga als eine adäquate Liga ansehen, um den Sprung in den Seniorenfussball zu schaffen. Leider neigen viele Spieler dieser Altersklasse an chronischer Selbstüberschätzung und sollten erst mal "flache Bälle" machen.

FuPa: Vielen Dank für das Interview. Viel Erfolg für das Spiel am Wochenende.

Aufrufe: 013.3.2013, 13:01 Uhr
Florian DiehlAutor