2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht

Resetknopf gedrückt – alles beginnt bei Null

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Der Frauen-Regionalligist GSV Moers startet mit einem neuen Trainer-Duo in die 29. Saison seit der Zugehörigkeit zu dieser Liga.

Auf den Frauen-Regionalligisten GSV Moers warten in den kommenden Wochen und Monaten einige Veränderungen. Die Mannschaft wird neu zusammengestellt, die Platzanlage am Solimare wird ausgebaut, und schließlich ist da auch noch ein neues Trainergespann. "Alles muss zusammenwachsen, und leicht wird es wohl nicht", glaubt Friedel Baumann, der das Team in die kommende Spielzeit führen wird. "Aber, das Leben ist nun mal kein Ponyhof", sagt der neue Trainer.

Der 50-jährige Kempener, der die langjährige Trainerin Bettina Kutscher an der Seitenlinie abgelöst hat, hat seine erste Visite am neuen Arbeitsplatz beendet.

Der Rundgang auf der Platzanlage, auf der derzeit neben dem schon seit einem Jahr genutzten Spielfeld zwei weitere Plätze entstehen, lässt ihn mit einem früheren Kapitel Moerser Fußballgeschichte abschließen. "Gut, dass die Zeit mit dem alten Kunstrasenplatz am Schloßpark beendet ist", freut sich Baumann, der das Relikt früherer Regionalligajahre als ehemaliger Trainer des Ligakonkurrenten Borussia Mönchengladbach kennengelernt hat. "Eine Betonplatte", beschreibt er die Anlage, die im Kreis der Regionalligarivalen gleichermaßen gefürchtet wie verschrien war.

Baumanns erste Arbeitstage im Lager des GSV galten der Zusammenstellung einer schlagkräftigen Mannschaft. Nach den Abgängen von sechs Spielerinnen besteht Handlungsbedarf, dem der Trainer derzeit mit Hilfe eines großen Namensregisters nachkommt. "Es haben sich über 20 Spielerinnen bei einem Probetraining vorgestellt", freut sich auch Bettina Kutscher, die künftig als Koordinatorin des Mädchen- und Frauenfußballs beim GSV arbeiten wird, über den Elan ihres Nachfolgers. Sechs Spielerinnen aus anderen Vereinen haben den Weg ans Solimare bislang gefunden, weitere Verhandlungen stehen noch an.

"Alle werden bei Null starten", weiß Baumann, dass die neue GSV-Formation sich erst noch finden muss. Zur Seite stehen wird dem letztjährigen Co-Trainer des Bundesligisten Bayer Leverkusen dabei mit Melanie Krohnen auch eine neue Mitarbeiterin.

Die 26-jährige Beamtin aus Krefeld, die für den FCR Duisburg in der Bundesliga antrat und mit Borussia Mönchengladbach in der zweiten Liga spielte, übernimmt in Moers den Job der Co-Trainerin. Eine Rückkehr auf den Kunstrasen schließt die erfahrene Spielerin dabei (noch) aus - es soll bei der Arbeit an der Seitenlinie bleiben. "In dieser Saison wollen wir zueinander finden", hat der Blick auf die Tabelle der Regionalliga nur die Aufgabe, den rechtzeitigen Klassenerhalt festzustellen.

"Die erste Spielzeit wird nicht maßgeblich sein", sagt Baumann. "Wir werden uns neu aufstellen und möchten den Zuschauern attraktiven Fußball bieten", erklärt er. Und dann wird man sehen: "Im zweiten Jahr können wir uns neue Ziele setzen und angreifen." Kein leichter Job, wie er vermutet. "Eher eine Herkules-Aufgabe, aber der stellen wir uns." Das Leben ist nun mal kein Ponyhof, auch nicht für Trainer.

Aufrufe: 08.7.2013, 08:00 Uhr
Rheinische Post / Detlef KanthakAutor