2024-05-29T12:18:09.228Z

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Reinhold Dittenhofer hat den Meckenhausenern auf die Sprünge geholfen. F.: giu
Reinhold Dittenhofer hat den Meckenhausenern auf die Sprünge geholfen. F.: giu

Reinhold Dittenhofer bleibt Meckenhausen treu

Überzeugende Argumente: Unter dem neuen Trainer treffen die Stürmer der TSV Meckenhausen +++ "Eine halbe Stunde haben wir gebraucht"

Wenn ein Verein in den 90er-Jahren ein Fußballspiel mit dem TSV Freystadt zu bestreiten hatte, dann wusste er eines: Da spielen die Dittenhofer-Brüder, und das konnte aus sportlicher Sicht sehr gefährlich werden. Neben Harald, der rund zehn Jahre für den Verein stürmte und Christian, der jetzt erfolgreich den TV Eckersmühlen coacht, ist vor allem die Rede von Reinhold, der seit dem Jahreswechsel die Stelle als Chefcoach beim TSV Meckenhausen innehat.

Von der E-Jugend an bis zu seinem 23. Lebensjahr kickte Reinhold Dittenhofer für seinen Heimatverein, bis der benachbarte Landesligist ASV Neumarkt auf den Wirbelwind aufmerksam wurde, und damit eine höchst abwechslungsreiche Karriere begann. Mit Größen wie Jörg Tauchmann, Dimitrios Evangelou, Roland Seitz, und Andreas Gunkel mischte er von 1997 bis 1999 die Liga auf, trainiert vom Ex-Schalker und Clubberer Günter Güttler.

Weiter ging es auf Landesligaebene zum ASV Vach (1999 bis 2001), gecoacht von Uwe Neunsinger. Danach wurde er unter Helmut Wild Co-Trainer in Freystadt, kehrte 2002 bis 2004 zum ASV zurück, den Ion Pal damals dirigierte. Nun begann die Spielertrainerkarriere des 42-Jährigen Werbefachmanns, angefangen beim Kreisligisten FSV Berngau (zwei Jahre) über den Kreisligisten SpVgg Diepersdorf (2006/2007), den Bezirksligisten SV Freihausen (ein Jahr) und den Kreisklassisten TSV Freystadt (2008 bis 2010).

Dann klopfte der Kreisligist SV Tögig an, der 2010 sein 50-Jähriges Vereinsjubiläum beging. „Ich kann mich gut erinnern, denn zum Festspiel kam der Bayernligist SV Seligenporten mit der Trainerlegende Karsten Wettberg“, sagt Dittenhofer. Es wurde eine unvergessliche Saison, denn seit dem 13. Spieltag 2010/2011 tobte der Kampf an der Spitze mit dem TSV Beratzhausen, der in der sechstletzten Runde entschieden wurde.

Der TSV unterlag und der SV spielte Remis. Weil beide Mannschaften später keinen Punkt mehr abgaben, wurde der SV Töging mit zwei Punkten Vorsprung Meister. Ein Ortsteil von Dietfurt in der Bezirksliga – die Oberpfälzer Fußballwelt stand Kopf. Doch der Rückschlag kam postwendend, denn die Verantwortlichen beim BFV hatten die geniale Idee, die Bezirksoberligen aufzulösen mit der Folge, dass gefälligst Platz in den Bezirksligen zu schaffen sei. Den SV Töging traf es wie ein Keulenschlag, weil acht Teams deshalb absteigen mussten. Dittenhofer verletzte sich im Oktober 2012 und konnte auf dem Rasen nicht weiterhelfen, der Verein reagierte in der Weise, dass man ihn nun nicht mehr benötigte.

Dittenhofer indes unterstützte ab Januar 2013 seinen Freund Thorsten Pöllet, der den Landesligisten SV Seligenporten unter seinen Fittichen hatte. Im Sommer schloss er sich der SG Kottingwörth/TSV Dietfurt III in der A-Klasse an, die ihn am 1. November 2015 in die Rolle des Freigestellten verbannte. Doch Dittenhhofer ist kein Mann, der den Fußball nur als Zuschauer wahrnehmen möchte, und so kam es, dass ihn ein Kumpel aus Meckenhausen ansprach und ihn von der Trainersuche des TSV unterrichtete. Er wusste, dass der Verein gut geführt ist, die Rasenplätze in erstklassigem Zustand sind. In der Weihnachtszeit traf er sich mit den Verantwortlichen und drei Tage, nachdem sich Dittenhofer mit seinen beiden Töchtern im Alter von 18 und 15 Jahren besprochen hatte, wurde der Vertrag unterzeichnet.

„Ich könnte es mir nicht besser vorstellen, mir wird jeder Wunsch quasi von den Augen abgelesen, die Mannschaft zieht großartig mit und es bereitet mir sehr viel Freude, hier arbeiten zu dürfen,“ so der O-Ton. Dabei war es nicht einfach, denn das Team hatte sich mit einer empfindlichen 1:8-Klatsche in die Pause verabschiedet, und Dittenhofer fragte sich: ist das noch in den Köpfen? Leistungsträger wie Bernhard Kerl und Benjamin Fleischmann standen nicht zur Verfügung, weil Kerl zum TSV Greding gewechselt war und Fleischmann noch verletzt ist. Dazu folgte Michael Hoffmann Erfolgstrainer Matthias Rascher nach Berngau. Mit Kapitän Marco Meixner besprach er die Lage, der ihm das bisherige Spielsystem erläuterte.

„Ich bin nicht derjenige, der bei einem neuen Verein jeden Stein umdreht und alle Spieler sozusagen neu einstellt. Freilich musste ich, durch die Abgänge bedingt, Veränderungen vornehmen, der Offensive und Defensive neue Impulse verleihen. Uns allen zusammen ist das hervorragend gelungen, wie ich meine.“ Überzeugende Argumente für eine Vertragsverlängerung waren vier Siege in fünf Partien und 13 Treffer in acht Tagen. Ein solche Quote war beim TSV Meckenhausen bis zu diesem Zeitpunkt unvorstellbar. „Eine halbe Stunde haben wir am Ostermontag gebraucht, dann war alles fix bis zum 30. Juni 2017.“

Aufrufe: 09.4.2016, 06:01 Uhr
ghi (RHV)Autor