2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Neues Team Timex/Altfraunhofen
Neues Team Timex/Altfraunhofen

Reinhard Timex Treimer im Interview

Altfraunhofens Trainer steht allen Fragen Rede und Antwort

Reinhard Treimer, besser bekannt als Timex, war mit Unterbrechungen trotzdem gut 13 Jahre Trainer und/oder Spieler des TSV Rapid Vilsheim, im letzten Jahr trainierte er noch die A- Jugend von Vilsheim und konnte den Aufstieg in die Kreisklasse verbuchen.

Als Spieler war er in der Bayernliga der Torjäger schlechthin. Dies brachte ihm ein Probetraining bei einem österreichischem Erstligisten, sowie ein Angebot der Löwen zu deren Zweitligazeiten.

In der Winterpause stellte er sich dem damals bereits designierten Absteiger aus Altfraunhofen zur Verfügung. Aus einer Übergangslösung wurde ein dauerhafste Arrangement. Hier einige Fragen über seine schwierige Zeit als Jugendtrainer bei der SpVgg Landshut und seinen Vorstellung für die Saison 2011/2012.

FuPa: Servus Timex, du warst ja lange Zeit Trainer vom TSV Rapid Vilsheim, aktueller Gegner in der A-Klasse, hast vorher noch die A-Jugend in Vilsheim trainiert, bist zweiter
geworden und in die Kreisklasse aufgestiegen, dein Sohn, Tobias, spielt in Vilsheim, wie fühlt sich des jetzt an?

Reinhard „Timex“ Treimer: Servus Alex, Servus Tobi.
Ja sicherlich ist das was besonderes, ich war ja schließlich fast zehn Jahre Trainer der Ersten Mannschaft in Vilsheim und hatte jetzt eine herrliche Saison mit der A Jugend, klar ein komisches Gefühl aber jeder der mich kennt weiß, dass ich für meinen aktuellen Verein immer alles gebe und jetzt ist das nunmal Altfraunhofen. Es wird sicherlich ein komisches Gefühl sein wenn ich am Sonntag (07.08.2011, Altfraunhofen gewinnt souverän 1:2 in Vilsheim)auf der Gästebank sitzen muss und nicht auf meiner "angestammten" Bank.

Warum hat es nicht geklappt in der SpVgg, betrachtest du es als persönliche Niederlage?

„Timex“: Da waren persönliche Dinge im Spiel zwischen mir und einem Funktionär. Das war der Grund warum es nicht klappte. Zum Zeitpunkt meiner Entlassung waren wir auf einem Nichtabstiegsplatz am sportlichen Erfolg kann es also nicht gelegen haben. Nach meiner Entlassung konnte das Team in der Rückrunde kein Spiel mehr gewinnen und stieg ab. Alles in allem bin ich der festen Überzeugung, dass es hier nicht ums sportliche ging, sondern rein um persönliche Gründe eines Funktionärs der SpVgg Landshut.

Siehst du das als persönliche Niederlage, schließlich ist die Spiele deine Heimat als Spieler gewesen?

"Timex“: Ich muss ehrlich sagen, ich war mehr als 10 Jahre weg vom Verein und ich wäre gern länger als Aktiver Bestandteil der Spiele dort geblieben. Für mich ist die Sache aber gegessen, ein Trainer lernt aus solchen Sachen und nachtragend bin ich nicht. Es war sehr schön in der Spiele etwas zu machen aber man musste halt doch etwas vorsichtig sein. Mit den Spielern meiner damaligen A -Jugend versteh ich mich auch heute noch ausgezeichnet und ich weiß, dass die Jungs, was die meine Entlassung betrifft, immer hinter mir gestanden haben.

Du warst ja etliche Jahre in der Bayernliga als Spieler unterwegs, hast dort zu den Besten überhaupt gehört. Nun bist du seit 15 Jahren Trainer, warum hast du als Trainer nicht nach höherem gestrebt? Möchtest du denn noch höherklassige Mannschaften trainieren oder siehst du dich darin erfüllt, eine junge, talentierte Mannschaft wie Altfraunhofen in der A-Klasse neu aufzubauen und wieder nach oben zu führen?

„Timex“: Man soll "Niemals Nie" sagen. Es ist immer ein Ziel eine Landesliga oder Bezirksligmannschaft zu trainieren aber ich habe gerade in den letzten Jahren gemerkt, dass es unheimlich viel Spaß gemacht hat die A-Jugend der SpVgg oder auch die A-Jugend von Rapid zu trainieren. Man kann diesen jungen Burschen noch sehr viel beibringen und sie hören auf dich als Trainer. Alles in allem muss einfach das Umfeld passen ob A-Jugend oder höherklassiger Seniorenbereich sei dahingestellt.


Was war der Grund für den Wechsel nach Altfraunhofen, und wie kam der Kontakt zustande?

„Timex“: In der Winterpause wurde ich vom Abteilungsleiter Martin Gsottberger gefragt, ob ich mir vorstellen könnte bei ihnen als Trainer tätig sein zu können, da sie bereits einige Absagen erhalten haben.

Die Mannschaft hatte dann trotz des festgestanden Abstieges in der Wintervorbereitung voll mitgezogen und das nahm ich als Anlass, hier weiter als Trainer tätig zu sein. Spieler wie Rösner und Gsottberger kenne ich ja noch aus deren Jugendzeiten bei Rapid.

Als du nach Altfraunhofen gegangen bist um dort die Herrenmannschaft zu trainieren, standen diese ja bereits mit 9 Punkten als Absteiger fest. Wie war denn dein erster Eindruck der Mannschaft damals, war dein Eindruck, die Mannschaft ist einfach aktuell zu schwach für die Kreisklasse

„Timex“: Wenn du in der Winterpause nur neun Punkte hast, dann bräuchtest du schon einen Wahnsinnslauf um dich zu retten. Der wichtigere, entscheidendere Faktor waren damals einfach die vielen verletzten. Es kam hinzu dass wir 12 oder 13 Spiele nur mit einem Tor Unterschied verloren haben. Sicher hab ich mir gedacht, die Mannschaft könnte da mitspielen, aber eben nur dann wenn sie von diesem Verletzungspech verschont geblieben wäre.


Ein paar Worte zu deinen Neuzugängen und deinen Erwartungen an diese.

„Timex“: Es sind ja lediglich drei Jugendspieler, allerdings sind davon zwei wirklich talentierte Burschen dabei, die man in den Kader der Ersten Mannschaft einbauen kann. Ansonsten wird hier genauso wie in der restlichen A-Klasse größtenteils auf die Jugend und auf die Jungen Leute im Verein gesetzt.


Saisonziel? Wiederaufstieg?

„Timex“: Das Wort Wiederaufstieg möchte ich nicht hören.

Aber Altfraunhofen, Vilstanbul und Adlkofen werdet als heiße Aufstiegskandidaten gehandelt.

„Timex“: Ich seh dass nicht so, trotzdem ist es unser Ziel, vorne mitzuspielen, wenn sich keine Leistungsträger verletzen und alle Spieler dran bleiben. Dann können wir um den Aufstieg vielleicht ein Wort mitreden.

Stichwort Aigner, welche Hoffnungen hast du, wenn er wieder fit ist?

„Timex“: Aigner hat sich letztes Jahr am 2. Spieltag schwer verletzt und konnte sich seither nicht mehr richtig erholen. Trotzdem hat man in den letzten Spielen gesehen welche Klasse dieser Mann hat und wie wichtig er für die Mannschaft wäre (Aigner brillierte beim Saisonauftakt und legte beim entscheidenden 2:1 den Ball mustergültig auf), sofern er gesund bleibt.

Siehst du Aigner als den Leitwolf der Mannschaft?

„Timex“: Ich sehe Aigner dazu sicherlich in der Lage, er bringt alles dafür mit. Allerdings bin ich kein Freund davon Hierarchien komplett auf einen einzelnen Spieler zu verteilen. Wir haben dafür zwei, drei Spieler im Kader und die müssen sich da einfach herausheben und so auftreten.


Wie ist dein Verhältnis zum TSV Rapid Vilsheim nach dem du den Trainerposten beim Rivalen Altfraunhofen übernommen hast?

„Timex“: Ich bin und bleibe Vilsheimer, über kurz oder lang werde ich auch wieder nach Vilsheim zurückkehren. Die nächsten ein, zwei Jahre bin ich mit Herzblut beim TSV Altfraunhofen aber wie gesagt, ich bin Vilsheimer.

Wenn du dann wieder kommst, könnten ja gleich drei Treimer´s (Sohn Daniel spielt in der Landesliga für den FC Ergolding) für Vilsheim aktiv sein?

„Timex“: Natürlich, das wäre ein Traum seine beiden Söhne im Herrenbereich trainieren zu können. Beide hatte ich schon als Spieler unter mir, nur leider eben noch nicht zusammen. Man weiß nie was irgendwann mal passiert.

Wird weiterhin an der Viererkette festgehalten?

„Timex“: Nein, wir haben bereits nach der Winterpause umgestellt. Die Mannschaft hat einfach unglaublich viele Tore kassiert. Entscheidend an der Viererkette ist, dass ich das entsprechende Spielermaterial dazu habe und das ist in den unteren Ligen einfach nicht so gegeben.

Ganz aktuell sind ja die Diskussionen um die neuen Trainertypen wie Klopp oder Tuchel. Als welchen Trainertypen würdest du dich einschätzen?

„Timex“: Ich bin einfach ein kameradschaftlicher Trainer. Einen diktatorischen Stil pflege ich nicht. Alles in allem hat der Trainer am Ende trotzdem das letzte Wort und der Trainer entscheidet. Auch wenn das manchen funktionär in der SpVgg Landshut nicht in den Kragen gepasst hat, werde ich mich sicherlich nicht ändern, da ich damit immer gut gefahren bin.

Es gab immer wieder Gerüchte hinsichtlich Grüppchenbildung in deinem Team, was sagst du dazu?

„Timex“: Seit ich als Trainer da bin, hab ich das nicht gemerkt. Von der Ersten bis zur Zweiten Mannschaft halten all zusammen. Sollte ich dennoch einmal merken, dass sich so etwas einspielt bei uns, würde ich sofort dazwischenhauen. Man muss einfach eine Einheit auf dem Platz sein, sonst erreicht man nichts.

Abschließende Frage: Dein Meisterschaftsfavorit für diese Saison?

„Timex“: Wie man so hört, soll der FC Vilstanbul großes Potenzial haben allerdings wird sich das erst in der Saison auch wirklich zeigen. Ansonsten sehe ich den TSV Haarbach noch ganz weit vorne genauso wie meinen Ex-Verein Rapid Vilsheim, der mit seinem neuen Trainer, dem Stöger Josch, absolut Fit gemacht wird. Am Ende werden sich mindestens vier, fünf Vereine um die zwei Plätze streiten müssen.

Alles klar Timex, vielen Dank dass du dir Zeit genommen hast. Wir wünschen dir viel Glück für die Saison!

„Timex“: Ich möchte noch sagen, dass ich das toll finde, was ihr beide da macht, auch wenn es die unterste Liga ist. Mir ist schon klar, dass das unglaublich viel Arbeit macht. Da die A-Klasse Vilsbiburg dieses Jahr sicherlich zu den stärksten zählt, freu ich mich riesig, dass zwei so super Berichterstatter die Sache in die Hand genommen haben und sich darum kümmern.

Das hören wir gerne, danke für das Kompliment, wir sehen uns dann Sonntag auf dem Spielfeld!

Aufrufe: 011.8.2011, 01:10 Uhr
Alexander SchrafstetterAutor