Reife Leistung des TuS Harsefeld

Entsprechend motiviert gingen die Gäste in das intensiv geführte Topspiel. Doch Aufsteiger TuS Harsefeld erwies sich als reife und abgezockte Spitzenmannschaft, überstand die hektische und zerfahrene erste Halbzeit und zerlegte den FC nach dem Seitenwechsel mit vier schön herausgespielten Toren. Am Ende verteidigte der TuS Harsefeld die Tabellenführung mit einem 4:2-Sieg. Nach dieser Reifeprüfung dürfen die Harsefelder weiter vom Durchmarsch in die Oberliga träumen. Davon reden ist unter Dennis Mandel freilich strikt verboten. Der TuS-Trainer freute sich nach dem Sieg vor allem über den aufgegangenen „Matchplan“, wie er seine Taktikvorgaben gern nennt.
Mandel gefiel es, dass mit dem FC Hagen/Uthlede ein spielstarker Gegner kam, der zuletzt für Aufsehen gesorgt hatte. Damit war der Tabellenführer nach zuletzt weniger überzeugenden Leistungen nicht in der Favoritenrolle. „Ich wollte zurück zu unseren Wurzeln, wir wollten defensiv kompakt stehen“, so Mandel. Der Auftritt seiner Mannschaft während der ersten Halbzeit gefiel ihm allerdings gar nicht. „Wir haben uns zu sehr mit dem Gegner und den Schirientscheidungen beschäftigt.“ Der FC hatte mehr Spielanteile. Allerdings wirkten die Gäste übermotiviert, agierten oft überhastet, haderten zudem mit fast jeder Schirientscheidung gegen sich und rieben sich so zu sehr auf.
Mandel ermahnte seine Mannschaft in der Pause, sich nicht auf diese Hektik einzulassen, sondern sich nur auf das eigene Spiel zu konzentrieren. „Das haben die Spieler super gemacht, kein Wort mehr, nur noch positive Ausstrahlung“, sagte Mandel nach dem Spiel und lächelte breit, während seine Spieler noch im Mannschaftskreis den Sieg betanzten. Das schnelle 1:0 nach der Pause durch Nils Bockelmann half den Harsefeldern freilich, die Vorgaben des Trainers umzusetzen. Kurz darauf narrte Walerij Hettich die FC-Abwehr mit einer kurz ausgeführten Ecke und anschließendem Querpass, Nico Eshold musste nur noch einschieben. Der TuS kontrollierte nun das Spiel. Eine wunderbare Flanke von Alexander Martens krönte Kai-Ole Ehrlich per Heber zum 3:0. Der eingewechselte Andreas Kähm erzielte das 4:0 noch per Fallrückzieher. „Ein schönes Spiel“, sagte Mandel. Über die „letzten fünf Scheißminuten“ seiner siegesgewissen Mannschaft konnte er hinwegsehen.