2024-06-17T07:46:28.129Z

Spielbericht
Einer gegen Zwei: Hackenheims Christopher Kienle (weißes Trikot) enteilt dem Karadeniz-Duo Ridvan Akdeniz und Battal Bayir.	Foto: Marcel Fennel
Einer gegen Zwei: Hackenheims Christopher Kienle (weißes Trikot) enteilt dem Karadeniz-Duo Ridvan Akdeniz und Battal Bayir. Foto: Marcel Fennel

Rehbeins respektvolle Rede

SPIEL DER WOCHE Hackenheimer Trainer outet sich nach 8:1-Erfolg seiner Mannschaft als Anhänger der Karadeniz-Idee

HACKENHEIM. Dass ein Trainer fast nur lobende Worte für den Gegner, der gerade mit 1:8 die Segel gestrichen hat, findet, kommt höchst selten vor. Markus Rehbein, Coach des siegreichen Fußball-Bezirksligisten TuS Hackenheim, kam nach dem Kantersieg seines Teams, das gerade eben dem Kontrahenten Karadeniz Bad Kreuznach acht Stück eingeschenkt hatte und bei konsequenterem Spiel noch mehr Treffer hätte erzielen können, schien es nach dem Abpfiff jedoch regelrecht ein Bedürfnis zu sein, dem türkischen Team seinen uneingeschränkten Respekt zu zollen.

„Auch wenn sie sich am Ende aufgegeben haben: So schlecht wie das Ergebnis sind sie bei weitem nicht. Ich wünsche mir, dass ihr Konzept mit den eigenen A-Junioren aufgeht. Welcher Verein hat denn das noch, dass er zehn Leute hochziehen kann? Klasse! Hoffentlich haben sie die Geduld, das so durchzuziehen und so Rückschläge wie heute wegzustecken“, outete sich Rehbein als großer Karadeniz-Anhänger. Dennoch dürfte auch ihm in den 90 Minuten vorher nicht verborgen geblieben sein, dass die Gäste in dieser Zusammensetzung kaum Bezirksliga-tauglich sein dürfte. „Den jungen Spielern fehlt einfach noch die Erfahrung“, weiß auch Bad Kreuznachs Kapitän Mehmet Senel um die Schwere der anstehenden Aufgabe. Ohne zahlreiche Urlauber angetreten, blieb vor allem im Spiel nach vorne vieles auf der Strecke. Bezeichnend, dass Ridvan Akdeniz’ Ehrentreffer zum zwischenzeitlichen 1:2 aus einem Freistoß von der Seitenlinie, der an Freud und Feind vorbei an den Innenpfosten und von dort ins Tor trullerte, entsprang (30.). Zu diesem Zeitpunkt hatten die Hackenheimer jedoch bereits zwei Tore vorgelegt. In der siebten Minute war es Jörg Maier, der aus kurzer Distanz nur noch abstauben musste, in der 19. dann Christoph Menger, der nach einem Matthias-Hill-Einwurf aus knapp 20 Metern volley abgezogen und damit Gästekeeper Fehmi Bayir dermaßen überrascht hatte, dass ihm die Kugel durch die Hosenträger geflutscht war. Hill und Maier hatten auch beim 3:1 zwei Minuten vor dem Pausentee ihre Finger respektive Füße wieder im Spiel. Hills Flanke von rechts wurde an die Strafraumkante zu Maier abgefälscht und dieser traf trocken vom Torwart aus gesehen rechts unten zum Halbzeitstand. Nach dem Seitenwechsel dauerte es dann bis zur 56. Minute, ehe die Gastgeber wieder jubeln durften. Nach einem Foul an Matthias Hill schnappte sich Kapitän Christoph Wilhelm den fälligen Elfmeter und traf sicher zum 4:1. Damit war die Begegnung schon jetzt endgültig entschieden, zumal sich Karadeniz-Urgestein Yasin Senel nur 120 Sekunden später die Gelb-rote Karte abholte. In Überzahl schlug die große Stunde von Artur Marger, der mit einem lupenreinen Hattrick (65., 66. und 79.) auf 7:1 stellte. Den Schlusspunkt unter eine mittlerweile Sommerkick-ähnliche Partie setzte der von einem Kreuzbandriss zurückgekehrte Matteo Rehbein, der in der 86. Minute einen weiteren Strafstoß, den der ebenfalls eingewechselte Henrik Ahrend herausgeholt hatte, zum 8:1-Endstand in den Winkel knallte.

TuS Hackenheim: Mörsdorf – Hill (82. Ahrend), Marger, Dasli, Wilhelm, Heim, Kienle, Maier (80. Rehbein), Schmitt (75. Hankammer), Menger, Skowron.

Karadeniz Bad Kreuznach: F. Bayir – A. Yakut (77. A. Yakut), Karaer, Akdeniz, K. Yakut (66. B. Yakut), C. Yakut, Sirin (46. Ahmadzai), B.-E. Bayir, F. Senel, M. Senel, Y. Senel.



Aufrufe: 012.8.2018, 21:56 Uhr
Marcel FennelAutor