2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligavorschau
– Foto: Rinke
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Regeländerungen im Fußball: „Das macht das Spiel flotter“

Die Spieler und Trainer im Bezirk bewerten die Regeländerungen überwiegend positiv.

Für die neue Saison haben die Regelhüter im Fußball einige Neuerungen beschlossen. Was ergibt Sinn, was weniger? Trainer und Spieler aus dem Fußballbezirk analysieren die Änderungen.

Auswechslung Fortan muss der ausgewechselte Spieler das Spielfeld immer an der nächstmöglichen Begrenzungslinie verlassen. So soll Zeitspiel verhindert werden. Tim Bärtele, Stürmer des SV Jungingen, mit 24 Treffern erfolgreichster Bezirksliga-Torjäger, begrüßt dies. „Es macht das Spiel schneller und die Spieler können keine Zeit mehr schinden.“

Münzwurf

Bislang durfte der Gewinner des Münzwurfs die Seite auswählen. Nun darf er zwischen Seitenwahl und Anstoß wählen. Bärtele findet es „eigentlich unbedeutend“. Sich dies aussuchen zu dürfen, „ist allerdings fairer“.

Freistöße

Diese dürfen auch dann schnell ausgeführt werden, wenn der Schiedsrichter eine gelbe oder rote Karte zeigen will. Die Verwarnung kann der Unparteiische dann bei der nächsten Spielunterbrechung nachholen. „Schnelles Ausführen ist eine gute Regelung und macht das Spiel flotter“, meint Bärtele.

Strafen für Trainer

In Zukunft können auch Trainer und andere Offizielle mit einer gelben oder roten Karte bestraft werden. Kann der Schuldige nicht ausgemacht werden, erhält automatisch der Chef-Trainer die Verwarnung beziehungsweise den Platzverweis. Harald Haug, Trainer des Landesligisten TSV Buch, sieht da für sich kein Problem. „Ich habe als Spieler und Trainer noch nie eine rote Karte gesehen und sorge für Disziplin an der Seitenlinie“, stellt der erfahrene Coach klar

Schiedsrichter

Der Unparteiische ist künftig nicht mehr „Luft“. Wird er angeschossen, gibt es Schiedsrichter-Ball. Haug bewertet dies als gute Lösung. „Der Schiri steht oft nahe am Geschehen und beeinflusst unfreiwillig die Richtung des Balls.“

Mauer

Bei einem Freistoß dürfen sich die Spieler der ausführenden Mannschaft nicht mehr in die Mauer stellen. Sie müssen einen Meter Abstand halten. Vorausgesetzt: Die Mauer besteht aus drei oder mehr Abwehrspielern. Für Holger Betz, langjähriger Torhüter beim SSV Ulm 1846 Fußball und jetzt Torwarttrainer, ist das eine interessante Regeländerung. „Sie beendet das Gerangel in der Mauer. Ich bin gespannt, wie sie umgesetzt wird.“

Elfmeter

Der Torhüter muss beim Strafstoß künftig nur noch mit einem Fuß auf der Torlinie stehen, nicht mehr mit beiden Füßen. „Naja, ob diese Regelung Sinn macht“, bezweifelt Betz.

Abstoß und Freistoß

Bisher musste der Ball erst den Strafraum verlassen, jetzt dürfen Mitspieler ihn auch im Strafraum annehmen. „Eine gute Regeländerung, vor allem bei Pressing-Situationen“, glaubt Betz. „Das macht das Spiel schneller.“

Rückpass-Regel

Wenn ein Torhüter den Rückpass seines Mitspielers nur unkontrolliert klären kann, darf er einen möglichen Querschläger in Zukunft in die Hand nehmen. Betz bewertet diese Änderung generell als „sehr sinnvoll“, räumt aber zugleich ein: „Das könnte aber die Entscheidung komplizierter machen, das ist schwierig zu beurteilen.“

Aufrufe: 03.7.2019, 19:07 Uhr
Winfried Vogler | SWPAutor