2024-06-14T14:12:32.331Z

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Ratingen 04/19 will auch in der neuen Saison wieder für Furore sorgen.
Ratingen 04/19 will auch in der neuen Saison wieder für Furore sorgen. – Foto: Theo Titz

Ratingen 04/19 hofft auf einen Saisonstart Mitte August

Der Oberligist Ratingen 04/19 ist mit seinem Kader recht weit und will seine Entwicklung weiter treiben. Pascal Gurks Abgang wiegt schwer.

„In diesem Jahr haben wir noch kein Fußballspiel machen können. Aber Corona hat unser Team nicht entmutigt. Alle sind heiß darauf, dass es bald wieder losgehen kann“, sagt Michael Schneider, 2. Vorsitzender von Ratingen 04/19.

Martin Hasenpflug, Trainer des Oberligisten, fügt hinzu: „Die Aussichten, dass wir bald wieder um Punkte spielen können, stehen ganz gut“.

Geteilte Oberliga Niederrhein ist wahrscheinlich

Wenn nicht alles täuscht, wird 04/19 Mitte August wieder auf dem Platz stehen und um Siege kämpfen. Das hofft Vorsitzender Jens Stieghorst. Diese oder nächste Woche ist eine Video-Konferenz mit dem Fußball-Verband Niederrhein (FVN) geplant. Hier sollen alle Oberliga-Vereine abstimmen, mit welchem Konzept die Spielklasse in die Saison 2021/22 starten will. Soll es bei der Größe von 23 Teams bleiben oder welche Alternativen gibt es? Eine Möglichkeit wäre, dass alle 23 Oberliga-Vereine eine komplette Hinrunde spielen. Die ersten elf Teams werden dann eine Aufstiegsrunde spielen; der Tabellenerste steigt auf. Die verbleibenden zwölf Vereine bestreiten eine Abstiegsrunde. Stieghorst ist optimistisch, dass dieses Konzept von vielen Oberligisten favorisiert wird und sich durchsetzen wird – immerhin haben die Klubs ja leidvolle Erfahrungen mit steigenden Inzidenzwerten im Herbst und witterungsbedingten Spielabsagen im Winter gemacht. Da sei diese Lösung am besten geeignet, um zu einer Wertung kommen zu können.

Ferner ist Stieghorst davon überzeugt, dass seine Mannschaft den Sprung in die Aufstiegsrunde schaffen kann. Aber der Vorsitzende schränkt auch ein: „Einen weiteren Aufstieg anzupeilen, wäre unrealistisch. Allein die Vereine SSVg Velbert und 1. FC Bocholt veranstalten ein Wettrüsten, das wir nicht mitmachen wollen. Sollten wir doch Erster werden, dann steigen wir eben auf. Aber erst einmal geht es darum, dort anzuknüpfen, wo wir aufgehört haben“, sagt der 04/19-Boss. Bei Saisonabbruch standen die Ratinger auf Rang vier mit einem jungen, offensivfreudigen Team, das nicht nur alle Heimspiele gewonnen, sondern auch im Pokal die erste Hürde mit einem 8:1-Sieg beim Landesligisten Holzheimer SG gemeistert hatte.

Die Fußball-lose Zeit hat 04/19 nicht ungenutzt verstreichen lassen. In den Monaten März, April und Mai haben sich Trainer Hasenpflug und sein Assistent Mauro Alfani für Individual-Training entschieden. Alle Spieler waren von diesem Angebot begeistert und kamen, ohne Geld dafür zu erlangen. „So konnte ich jeden intensiver trainieren, mit ihm intensiver sprechen. Diese Möglichkeit hatte ich zuvor nicht“, sieht nicht nur Hasenpflug einen positiven Effekt in der Corona-Zeit. Stieghorst findet diese Art von Training bemerkenswert: „Obwohl es kein Geld gab, ist jeder Spieler gekommen. So etwas gibt es nicht überall. Dadurch ist auch ein Teamgeist entstanden, der unsere Mannschaft stark macht.“

Auch der neue Kader steht weitestgehend. So sind derzeit nur sechs Abgänge zu beklagen. Zweittorwart Justin Möllering, der kaum eine Chance sieht, die Nummer eins zu werden, wird seiner beruflichen Ausbildung den Vorrang geben und sich einem Bezirksligisten im Meerbuscher Raum anschließen. Frank Zilles, der Sportliche Leiter, hat dafür Verständnis, wenn er auch meint, dass man als junger Spieler mehr Geduld aufbringen müsse. Dass Pascal Gurk geht, ist mehr als schade, aber durchaus verständlich. Gurk, der als einer der schnellsten Oberliga-Spieler auf der Außenbahn gilt, wechselt zum Regionalligisten VfB Homberg. Stieghorst sagt: „Pascal ging es nicht ums Geld. Er suchte einfach eine sportliche Herausforderung.“ Ähnlich ist die Lage bei Yassin Merzagua. Der Stürmer will es wissen, strebt die Regionalliga an, hat aber noch keinen neuen Verein gefunden. Jonas Büchte und Joseph Terry gehen für eine Jahr nach Amerika, ebenso Kelvin Neumetzler.

Ratingen 04/19 hat sich gut verstärkt

Dem stehen sechs Zugänge gegenüber. Luca Paura kommt von der U19 von Fortuna Düsseldorf. „Der Außenverteidiger wird den Sprung in die Erste schaffen“, sagt Trainer Hasenpflug. Ebenfalls ein hoffnungsvolles Talent ist der 19-jährige Stürmer Julius Benz vom Wuppertaler SV, der in der A-Jugend-Bundesliga gespielt hat. Als zweiter Torwart wurde Luca Fenzl von Rot-Weiss Essen geholt. Der 19-Jährige gilt als sehr ehrgeizig, und Hasenpflug traut ihm trotz seiner für einen Schlussmann geringen Körpergröße von 1,75 Meter aufgrund seines Willens einiges zu. Von der eigenen Jugend hat der 19-jährige Defensivspieler Noah Jecksties den Sprung in den Oberliga-Kader geschafft, ebenso der Mittelfeldspieler Hae Seong Jung.Hasenpflug verfügt derzeit über einen Kader von 21 Spielern. Eventuell sollen noch zwei, drei weitere Neuverpflichtungen hinzukommen.

Zu Stieghorsts Philosophie zählt unabdingbar, dass eine funktionierende Mannschaft eine Achse braucht. Diese Achse bilden unter anderem die Spieler Phil Spillmann, Moses Lamidi, Erkan Ari, Ali Can Ilbay, Fatih Özbayrak, Fynn Eckhardt und Torwart Dennis Raschka. „Solch eine Achse ist wichtig, damit die jungen Spieler sich weiterentwickeln können“, findet der Vorsitzende. Fest steht inzwischen auch der Vorbereitungsspielplan (siehe Info-Kasten). Die Mannschaft mit ihrem Trainer Hasenpflug hat ein Ziel, das Stieghorst vorgegeben hat: „Wir möchten in die neue Saison ähnlich erfolgreich starten wie in der abgebrochenen Saison. Das bedeutet, dass wir wieder unsere Heimspiele gewinnen.“ Und Hasenpflug ergänzt: „Wir haben in der Corona-Saison sogar alle Heimspiele gewonnen.“

Aufrufe: 015.6.2021, 22:00 Uhr
RP / Pierre-Claude HohnAutor