München - Wegen Rassismus-Vorwürfen gegen einen Mitarbeiter im Nachwuchsleistungszentrum des FC Bayern ermittelt die Staatsschutz-Abteilung der Münchner Polizei. Die Behörde sei wegen der Berichterstattung auf das Thema aufmerksam geworden, sagte ein Polizeisprecher. Es gebe keine Anzeige. „Zum Sachverhalt können wir noch nichts sagen.“ Das Magazin „Sport Inside“ des WDR hatte über den Rassismusverdacht auf dem Bayern Campus berichtet.
Demnach würden schwere Vorwürfe gegen einen Vereinsmitarbeiter erhoben. Der Polizeisprecher betonte, derzeit sei völlig unklar, was am Ende der Ermittlungen stehen werde – also um welche konkreten Vorwürfe es gehen könnte und gegen wen diese sich richten. Unter anderem solle mit dem Verein, möglichen Opfern und Zeugen Kontakt aufgenommen werden.
Wie der WDR am Mittwochabend gemeldet hat, steht der beschuldigte Mitarbeiter vor dem Aus am NLZ in der Ingolstädter Straße. Dem Bericht zufolge wird der FC Bayern die Trennung am Donnerstag offiziell verkünden.
Außerdem sollen sich Campus-Leiter Jochen Sauer und Stellvertreter Holger Seitz mit einem Brief an die Eltern der Spieler gewandt haben. Das Führungsduo hofft auf Hilfe bei der Aufklärung des Sachverhalts und „verurteilt jegliche Art von Diskriminierung und Rassismus“. Der Klub schloss Konsequenzen nicht aus und habe inzwischen auch weitere Mitarbeiter befragt.
Der beschuldigte Coach soll sich inzwischen selbst zur Wehr setzen und hat angeblich Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Hintergrund ist der inzwischen gelöschten Fake-Account unter seinem Namen bei Twitter, in dem Chatverläufe veröffentlicht wurden.
(mm/jb)