2024-05-17T14:19:24.476Z

Pokal
In der Oberliga hatte der FC Nöttingen mit Timo Brenner (rechts) zuletzt das Nachsehen. Links Freibergs Marco Pischorn. Morgen gegen Waldhof wollen die Lilahemden aber in den Pokal-Modus schalten. Foto: PZ-Archiv, Becker
In der Oberliga hatte der FC Nöttingen mit Timo Brenner (rechts) zuletzt das Nachsehen. Links Freibergs Marco Pischorn. Morgen gegen Waldhof wollen die Lilahemden aber in den Pokal-Modus schalten. Foto: PZ-Archiv, Becker

PZ-Interview mit Timo Brenner vor dem Pokalkracher FC Nöttingen gegen Waldhof Mannheim

„Wir müssen die Liga ausblenden“

Nach der 1:2-Niederlage gegen den FV Ravensburg nahm Timo Brenner seine kleine Tochter auf dem Rasen in den Arm und alles war wieder gut. „Es gibt Wichtigeres als Fußball“, meinte der Routinier des FC Nöttingen, ärgerte sich aber trotzdem über den Abwärtstrend des Fußball-Oberligisten in den letzten Wochen.

Am Mittwochabend steht die Familie von Timo Brenner für 90 Minuten –vielleicht auch etwas mehr – ein wenig im Hintergrund, denn es steht das Spiel des Jahres für die Nöttinger auf dem Programm. Ab 19.30 Uhr geht’s im BFV-Pokalhalbfinale gegen den Regionalliga-Spitzenreiter Waldhof Mannheim. Mit einem Sieg könnte der Oberligist vielleicht schon wieder das Ticket für die erste Runde im DFB-Pokal lösen. PZ-Redakteur Dominique Jahn hat sich mit Timo Brenner vor dem Knallerspiel in der Kleiner Arena unterhalten.

PZ: Nur zwei Punkte aus den letzten vier Spielen. Was ist der Grund für die kleine Krise des FC Nöttingen in der Oberliga?

Timo Brenner: Gute Frage – wenn wir das wüssten. Gegen Ilshofen (3:1-Sieg, Anm. der Red.) sind wir gut in dieses Jahr gestartet, aber danach lief nicht mehr viel zusammen. Vor allem in der Offensive tun wir uns schwer. Gegen Ravensburg wollten wir von Beginn an draufgehen, doch es hat nicht geklappt und keiner weiß warum.

PZ: Dann gibt’s womöglich am Mittwoch gegen Waldhof eine Packung. Schließlich spielt Mannheim eine überragende Regionalliga-Runde. Mit 10 Punkten Vorsprung führen die Quadratestädter die Liga vor Homburg an.

Timo Brenner: Wir haben nicht vor, eine Packung zu bekommen. Wir müssen in diesem Spiel die Liga einfach ausblenden. Der Pokal ist ja auch ein anderer Wettbewerb. Das wird ein anderes Spiel.

PZ: Die Chancen auf den Finaleinzug scheinen aber diesmal sehr gering für Ihr Team...

Timo Brenner: Klar, Waldhof ist super drauf, die marschieren in der Regionalliga vorneweg. Doch das Pokalspiel haben sie noch nicht gewonnen.

PZ: Ihr Trainer Michael Wittwer meinte, dass Sie und Ihre Teamkollegen 110 Prozent geben müssen, um überhaupt eine Chance zu haben.

Timo Brenner: Es muss alles passen an dem Abend. Wir werden auf alle Fälle bis an die Leistungsgrenze gehen müssen, um eine Chance zu haben. Und wer weiß, vielleicht hat ja der Waldhof auch mal einen schlechten Tag.

PZ: Sollte der Karlsruher SC ebenfalls am Mittwoch sein Halbfinale gegen den Verbandsliga-Spitzenreiter Gartenstadt gewinnen, könnte Ihr Team – vorausgesetzt man zieht ins Finale ein – wieder in den DFB-Pokal einziehen. Hat man das schon im Hinterkopf?

Timo Brenner: Ja klar, der Traum vom DFB-Pokal ist wieder da. Und wir sind ja auch eine Pokalmannschaft, das haben wir in der Vergangenheit oft bewiesen. Es ist also alles drin.

PZ: Wann schalten Sie in den Pokalmodus?

Timo Brenner: Am Mittwoch nach dem Geschäft wird es anfangen zu kribbeln.

Außenseiter Nöttingen glaubt an die Überraschung

„Gegen Waldhof müssen wir uns aber um hundert Prozent steigern“, meinte Mittelfeldmann Mario Bilger nach der 0:2-Pleite in der Liga gegen Ravensburg. Er glaubt jedenfalls an die Überraschung. Genauso wie Teamkollege Michael Schürg. „Gegen Waldhof haben wir immer einen Lauf gehabt“, sagt er. Sein Trainer Michael Wittwer hebt allerdings warnend den Zeigefinger. Was mal war, interessiert den Coach in der jetzigen Situation, in der sein Team steckt, nicht. „Wir müssen viel dafür tun, um gegen Mannheim mithalten zu können. Da reichen 100 Prozent allerdings nicht.“ Wittwer fügt aber hinzu: „An einem besonderen Tag kann viel passieren, das haben wir ja schon erlebt.“

Aufrufe: 025.3.2019, 17:46 Uhr
Pforzheimer Zeitung / Das Gespräch führte DominiquAutor