2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Der FC Waldems, hier Dominik Eder (links) gegen FSV-Oberwalluf-Akteur Sebastian Dittel, schreibt aktuell eine besondere Erfolgsgeschichte. Archivfoto: rscp/Lorenz
Der FC Waldems, hier Dominik Eder (links) gegen FSV-Oberwalluf-Akteur Sebastian Dittel, schreibt aktuell eine besondere Erfolgsgeschichte. Archivfoto: rscp/Lorenz

Projekt FC Waldems kommt »super an«

Drei Vereine vereint und ein Vorbild – Kapitän Daniel Dietrich engagiert sich auf vielen Ebenen

Waldems. Für die meisten Beobachter der A-Liga Rheingau-Taunus ist es keine große Überraschung, dass der FC Waldems mit acht Punkten Vorsprung unangefochten an der Spitze des Klassements steht. Der Zusammenschluss der SG Niederems/Esch und dem TuS Steinfischbach zum FC Waldems im Jahr 2020 war ein Glücksfall für die Gemeinde. „Das Projekt kommt in Waldems super an. Nach jahrelanger Rivalität zwischen den Vereinen ist es uns nun gelungen, die Leute auf dem Sportplatz zu vereinen“, freut sich Mannschaftskapitän Daniel Dietrich über den großen Zuschauerzuspruch.

Es gibt wohl kaum jemanden, der den Verein so lebt wie der 33-Jährige. Neben dem Platz übernimmt der in der IT-Branche tätige Dietrich diverse Tätigkeiten. So engagiert er sich im Vorstand als Kassenprüfer, kümmert sich um die Pflege des Rasenplatzes in Steinfischbach und initiierte die Renovierung der Kabinen. „Im Privatleben muss ich da manchmal schon zurückstecken. Während andere samstags ins Stadion fahren, ist es mir wichtiger, dass das Sportgelände für den Spieltag in Schuss ist“, erklärt der Defensivspieler. Für ihn zählt nicht das Finanzielle, sondern die Gemeinschaft.

Für längere Auswärtsfahrten – beispielsweise in den Rheingau – kaufte er eigens einen Bus. „Das führt dazu, dass wir auf den Sportplätzen in der Region meistens die Letzten sind und dem ein oder anderen Verein schon mal das Bier ausgeht“, sagt Dietrich mit einem Augenzwinkern. Das Ziel von Dietrich, der seit der Saison 1994/1995 beim TuS Steinfischbach angemeldet ist und mittlerweile in Idstein wohnt, ist es, auch andere Mitspieler für das Ehrenamt zu begeistern. „Wir sind ein Dorfverein, der sich um seine Anlage selbst kümmern und für gute Bedingungen etwas tun muss“, sagt er und merkt an, dass sich schon einige Spieler in Arbeitsgruppen gemeldet haben und im Engagement für den Verein auch Spaß und die Leidenschaft entdeckt haben. „Daniel ist vollkommen zurecht unser Kapitän, der im Verein vorangeht“, ist Trainer Manfred Klug voll des Lobs für seinen Spieler.

Sportlich gesehen ist für den FC Waldems die Kreisoberliga der nächste logische Schritt. „Der Aufstieg ist das klare Ziel. Aber es wäre nicht clever, jetzt zu sagen, dass wir schon sicher für die Kreisoberliga planen“, sagt Klug hinsichtlich des schweren Auftaktprogramms nach der Winterpause. „Wenn wir die Spiele gegen die Verfolger aus Hattenheim und Oberwalluf direkt nach dem Start im neuen Jahr für uns entscheiden, ist uns der Aufstieg wohl nicht mehr zu nehmen“, schlägt Daniel Dietrich in dieselbe Kerbe. Perspektivisch trauen Trainer und Kapitän der Mannschaft um Toptorjäger Michael Stasch (15 Treffer) eine gute Rolle in der Kreisoberliga zu. Für den Sommer soll der Kader, der mit einigen Ü 30-Spielern bestückt ist, noch den ein oder anderen Neuzugang – im besten Fall sogar aus zweiter oder dritter Mannschaft – erfahren. Mit Erfolgstrainer Klug gab es zwar noch keine Gespräche, „aber ich weiß nicht, ob es viele Gründe gibt, nach dieser Saison etwas zu verändern“, sagt der Coach. Auch Daniel Dietrich möchte trotz eines 2019 erlittenen Kreuzbandrisses noch solange spielen, wie die Knochen halten.



Aufrufe: 016.12.2021, 11:00 Uhr
Johannes LahrAutor