2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Die Spieler der Preussen-Reserve hatten in der Saison 2019/20 oftmals Grund zur Freude..
Die Spieler der Preussen-Reserve hatten in der Saison 2019/20 oftmals Grund zur Freude.. – Foto: Breiter, Jens

Preussen-Zweite will hoch

Stadtoberliga Magdeburg +++ Entscheidung des Stadtfachverbandes wird konträr diskutiert

Nach dem Saisonabbruch steht der Stadtfachverband Magdeburg vor einer besonderen Aufgabe. Wer soll beim Landesverband als Landesklasse-Aufsteiger gemeldet werden?

Während sich andere Kreis- und Stadtfachverbände bei der Anwendung der vom Landesverband Sachsen-Anhalt (FSA) vorgeschlagenen Quotienten-Regelung leicht taten, ist die Situation in Magdeburg doch etwas verzwickter. Immerhin gab es in dieser Saison zwei Stadtoberliga-Staffeln als sogenannte Vorrunden.

Die Meisterrunde, die den Stadtchampion und Landesklasse-Aufsteiger ermitteln sollte, war noch nicht einmal gestartet. Dennoch entschied sich der Verband, wie Präsident Volker Buhtz gegenüber der Volksstimme erklärte, für die Anwendung der Quotienten-Regelung und nahm dafür die Ergebnisse der Vorrunde als Grundlage.

Entscheidung findet nicht nur Befürworter

Während sich die Preussen-Reserve somit über das Aufstiegsrecht freuen darf, kam die Entscheidung bei der Konkurrenz weniger gut an. „Persönlich finde ich, dass das eine Frechheit ist“, meint beispielsweise Michel Dolke, der mit seiner TuS-Reserve Meister in Staffel 2 wurde, beim Punkteschnitt aber deutlich hinterherhinkt. „Eine Vergleichbarkeit beider Gruppen ist doch gar nicht gegeben“, erklärt er und ergänzt, „das hat nichts mit Preussen zu tun, mir geht es dabei um das Prinzip.“

Auch beim VfB Ottersleben II, der sich noch große Hoffnungen auf die anvisierte Stadtmeisterschaft gemacht hat, beäugte man die Entscheidung kritisch. „Ich finde das grenzwertig. Das fängt aber schon mit der Art und Weise an, wie die Stadtoberliga in diesem Jahr aufgezogen wurde“, so Trainer Andreas Sonnenberg. „Hätten wir eine einfache Vorrunde gespielt und dafür die Meisterrunde in Hin- und Rückspiel, hätten wir einen viel faireren und sinnvolleren Wettbewerb gehabt“, zeigt der 50-Jährige auf.

Dass die Entscheidung nun auf die Zweite aus der Bodestraße fiel, kann Sonnenberg aber nachvollziehen: „Fakt ist, dass Preussen bisher die meisten Punkte geholt und es sich damit wohl auch verdient hat. Über die qualitative Vergleichbarkeit beider Staffeln lässt sich natürlich streiten.“

Preussen II: Gern sportlich den Aufstieg geschafft

Letzteres Argument hörte MSC-Coach Bernd Bendler zu seinem Ärger in den vergangenen Tagen zur Genüge. „Wir hätten das doch auch viel lieber sportlich geschafft, was diese außergewöhnliche Situation aber eben nicht zulässt“, erklärt er. „Natürlich wäre es in der Meisterrunde bei null losgegangen und zwei schlechte Wochen hätten gereicht, um sich aus dem Meisterrennen zu verabschieden, aber das ist doch jetzt reine Makulatur.“

Das angebotene Aufstiegsrecht wollen die Preussen „auf jeden Fall“ wahrnehmen: „Ich kann mit voller Überzeugung behaupten, dass wir uns das als gesamtes Team auch verdient haben.“ Neben dem Quotienten von 2,88 Punkten pro Spiel (17 Siege, ein Remis, keine Niederlage) spricht auch die phänomenale Tor-Bilanz (140:15) für die Preussen-Zweite. „Und was viele gerne vergessen, wir waren auch eines der fairsten Teams“, ergänzt Bendler. Lediglich die Zweitvertretung des Post SV schnitt hier besser ab.

Bei anderem Ausgang Diskussion überflüssig

„Man kann sich gewiss über die Entscheidung ärgern, aber das Gesamtpaket spricht meiner Meinung nach eine klare Sprache“, meint Bendler und ergänzt scherzend: „Hätte ein anderer Stadtoberligist alle Spiele gewonnen, müssten wir diese Diskussion gar nicht führen.“ So sehr sich der erfahrene Coach über den Aufstieg freut, so sehr weiß er um die Schwere der Landesklasse. „Wenn man sieht, wie gut sich Post oben schlägt, könnte man fälschlicherweise meinen, dass der Schritt gar nicht so groß ist. In Wahrheit ist der Unterschied aber riesig“, zeigt sich Bendler gewarnt.

Darum bedarf es im Vorfeld auch noch einiger Planungen. „Wir würden auch in der Landesklasse gerne wieder das tolle Gelände von Seilerwiesen nutzen. Das Trainerteam wollen wir erweitern, weil das auf Landesebene nicht mehr alleine zu stemmen ist. Und der eine oder andere erfahrene Recke würde in unserer sehr jungen Mannschaft sicherlich auch nicht schaden“, zählt Bendler auf. Für Beschäftigung ist in den kommenden Wochen bei der Preussen-Reserve also gesorgt.

Wer wechselt wohin in Sachsen-Anhalt:

>>>FuPa-WechselbörseSo funktionieren die FuPa-Transfers

Aufrufe: 02.6.2020, 07:53 Uhr
Kevin GehringAutor