2024-06-06T14:35:26.441Z

Allgemeines

Premiere bei den Männern

Die Frauen von Fortuna Rähnitz führte Frank Schreier als Trainer in die Regionalliga. Nun sitzt der 40-Jährige in Loschwitz auf der Bank.

Frank Schreier ist ein neues Gesicht in der Stadtoberliga. Seit Saisonbeginn sitzt der 40-Jährige auf der Trainerbank beim SV Loschwitz. Auf dem Sportplatz unterhalb vom Blauen Wunder war Schreier einst aktiv, durchlebte als Jugendlicher die Fußballschulen von Dynamo, Borea und dem DSC. Viele Jahre lang war der Personalvermittler im Nachwuchsbereich von Dynamo als Trainer angestellt, führte dann die Frauen von Fortuna Rähnitz in die Regionalliga. Im Interview spricht Schreier über seine Erfahrungen und Ziele im Männerfußball sowie die Unterschiede zu seiner Zeit bei den Fortuna-Frauen.

Herr Schreier, Sie betraten mit der Stadtoberliga-Mannschaft des SV Loschwitz quasi Neuland in Ihrer Trainertätigkeit. Wie kam es zu diesem Schritt?

Gut, mit den Loschwitzern bin ich seit Jahren recht eng verbunden. Ich habe hier mal selbst gespielt, kenne heutige Spieler wie Marcel Niebuhr oder Florian Hornig noch aus meiner Trainerzeit bei Dynamo. Man sprach mich wegen dem Trainerposten an, doch zunächst war ich eher skeptisch. Ich sagte, dass ich nur dann „einspringen“ würde, wenn kein anderer Coach gefunden werden würde. Na ja, und dann standen sie zum Saisonbeginn ohne Trainer da, und ich ließ mich halt doch überreden.

Was waren Ihre ersten Eindrücke von der Elf?

Zunächst darf ich sagen, dass in der Vorbereitungszeit Enrico Faidt als Trainer eine gute Arbeit geleistet hat. Leider kam es dann zu keiner weiteren Zusammenarbeit mit ihm. Also, die Jungs haben ein gutes Potenzial. Viele waren im Nachwuchs bei Dynamo oder in Striesen und haben eine gute Grundausbildung genossen.

Welche neuen Ideen brachten Sie mit nach Loschwitz?

Ich habe im taktischen Bereich einiges verändert. Wir haben unser Spielsystem auf den jeweiligen Gegner angepasst. Ich habe jeden einzelnen Spieler speziell beobachtet und dabei auch die eine oder andere Position geändert. So spielt Hornig als frühere Nummer sechs jetzt recht erfolgreich im Sturm. Martin Dreßler wechselte vom zentralen Abwehrspieler auf die Außenbahn.

Wie nahmen die Spieler Ihr Training an?

Ganz super! Die Trainingsbeteiligung ist stetig gewachsen. Zuletzt standen 18 Mann auf dem Platz, da macht das Training Spaß. Auch die Jungs haben Spaß und sind wirklich toll motiviert. Sie haben die Anforderungen gut angenommen. Das wirkt sich auf das Spiel aus. Mittlerweile ist die Ersatzbank gut gefüllt, jeder Spieler kann gleichwertig ersetzt werden.

Dabei war der Start in die Saison nicht gut. Den ersten Sieg gab es erst am neunten Spieltag . . .

Damit hatte ich gerechnet. Zunächst ging es darum, eine kompakt stehende Abwehr aufzubauen. Dabei ging wohl der Blick zum Toreschießen etwas flöten. Wir spielten fünfmal 1:1. Meine Devise war - wir gehen erst einmal einen Schritt zurück und dann zwei nach vorn.

Welche Zielstellungen gibt es für Sie?

Ich denke, ein Platz um fünf oder sechs herum ist realistisch. Längerfristig möchte ich hier in Loschwitz ein gutes Komplettpaket entwickeln. Es gibt momentan keine A- und B-Jugend. Da muss sich etwas tun. Ich habe die Vision, dass alle Trainer und Funktionäre im Verein an einem Strang ziehen. So kommen jetzt schon Kicker aus den Jugendteams zum Zuschauen bei der Ersten. Dieses Miteinander aller Mannschaften ist sehr wichtig. Und mit der Stadtoberligatruppe? Ja gut, bislang bin ich mit allen Mannschaften, die ich trainiert habe, nach drei Jahren aufgestiegen ...

Ihre größten Erfolge feierten Sie mit den Frauen von Fortuna Rähnitz. Welche Unterschiede gibt es aus Ihrer Sicht zwischen dem Training bei den Frauen und jetzt bei den Männern in Loschwitz?

Da gibt es schon gravierende Unterschiede. Die Mädchen fangen oftmals später mit dem Fußballspielen an. Es gibt noch wenig eigene Mädchenteams im Kinderbereich, meist spielen die Mädchen bei den Jungs mit. Dazu gibt es bei den Frauen keine A-Jugend. Somit haben die Frauen völlig verschiedene Ausbildungsstände. Es gibt viel Gruppentraining, getrennt nach Grundausbildung und Anspruch. Bei den Jungs ist eine gewisse Basis vorhanden, die meisten stehen seit dem Vorschulalter auf dem Bolzplatz.

Aufrufe: 08.12.2015, 09:50 Uhr
Jens JahnAutor