2024-05-08T14:46:11.570Z

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Mit dem SV Auerbach feierte Franz Huber (am Ball) großartige Erfolge
Mit dem SV Auerbach feierte Franz Huber (am Ball) großartige Erfolge – Foto: Werner Grübl

Portrait-Serie (25): Der König von Auerbach

Der frühere Landesligakicker Franz Huber hat den kleinen Dorfverein als Spielertrainer bis in die Bezirksoberliga geführt

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Das Corona-Virus hat unseren Alltag momentan fest im Griff. Auf unabsehbare Zeit kann kein Fußball gespielt werden, deshalb möchten wir etwas in die Vergangenheit zurückblicken und uns den Typen widmen, die in den letzten Jahrzehnten herausragende Spielerpersönlichkeiten der regionalen Szene waren. Im 25.Teil der Portrait-Serie haben wir uns mit mit Franz Huber (46) unterhalten, der sich bei seinem Heimatverein SV Auerbach Kult-Status verschaffen konnte.

Schönstes Erlebnis deiner Laufbahn....
Der Bezirksoberliga-Aufstieg als Spielertrainer mit meinem Heimatverein SV Auerbach am 11.Juni 2006. Wir konnten beim Relegationsspiel in Hofkirchen vor 1.200 Zuschauern den SV Perlesreut mit 2:0 bezwingen und mit dem zweiten Aufstieg in Folge in die höchste niederbayerische Liga einziehen. Für mich, der als kleiner Junge noch als Zuschauer hinter dem Tor mitfieberte, ging damals ein Traum in Erfüllung

Bester Kicker, mit dem du in einer Mannschaft zusammen gespielt hast....
Ganz klar Andy Schmid, der fußballerisch und menschlich ein einzigartiger Typ ist. Kaum zu glauben, dass er mit seinen Fähigkeiten nur in Lindberg und in Auerbach gespielt hat. Zwischen uns ist in all den Jahren eine enge Freundschaft entstanden, die noch heute Bestand hat


Bei welchem Verein hattest du als Aktiver deine schönste Zeit...
Die sechs Jahre beim FC Eging und die sechs Jahre als Spielertrainer beim SV Auerbach waren eine wahnsinnig schöne Zeit mit vielen unvergessenen Erlebnissen


Welches fußballerische Vorbild hattest du in deiner Jugendzeit...
Marco van Basten


Was nervt dich am heutigen Fußballgeschäft....
Viele Spieler stellen heutzutage ihre eigenen monetären Interessen dem Vereinsgedanken voran. Die Identifikation mit dem Verein, der Zusammenhalt und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, hat aus meiner Sicht leider nachgelassen.


Hast du irgendetwas in deiner Laufbahn bereut...
Mit 18 hatte ich eine Einladung zum Probetraining bei der SpVgg Unterhaching und bin nicht hingefahren. Im Nachhinein ärgert mich, es zumindest nicht versucht zu haben


Lieblings-Rückennummer...
Ganz früher die 11. Nach meiner SVA-Rückkehr habe ich die 14 getragen


Gibt es ein Spiel, das du nie vergessen wirst....
Das Relegationsspiel am 15.Juni 2007 vor 1.600 Zuschauern in St. Oswald mit Auerbach gegen den SV Grainet war mit Sicherheit das denkwürdigste Spiel. In der Verlängerung konnte ich per Elfmeter den 3:2 Siegtreffer erzielen, wir blieben damit weiterhin in der Bezrksoberliga. Nach einem heftigen Gewitter und einbrechender Dunkelheit stand das Spiel kurz vor dem Abbruch, der damalige Schiedsrichter Michael Emmer brauchte zum Schluss angeblich eine Taschenlampe, um die gelbe Karte zeigen zu können


Bester Trainer, den du hattest...
In meiner Zeit als Spieler im Herrenbereich hatte ich mit Bernhard Robl, Hermann Unholzer, Robert Rothmeier, Sigi Gmahl und Hans Fischl große Fachmänner als Trainer, die aber auch die unterschiedlichsten Charaktereigenschaften hatten, die man sich nur vorstellen kann. Ich habe versucht, die besten Eigenschaften von jedem Einzelnen für meine Trainerzeit mitzunehmen


Sinnloseste Regel im Fußball....
Der Videobeweis. Er hat den Fußballsport zwar vielleicht gerechter gemacht, aber auch viele Emotionen genommen. Wenn der Jubel beim Anstoß nach erfolgter Torerkennung größer ist als beim Torerfolg selbst, dann stimmt für mich etwas nicht


Größte Enttäuschung deiner Karriere...
Der sofortige Abstieg mit dem SV Auerbach aus der Bezirksliga im Jahre 2004, obwohl wir zur Winterpause bereits 28 Punkte gesammelt hatten


Lieblings-Fußballschuh...
Adidas Copa Mondial und World Cup


Wo hast du auswärts nie gerne gespielt....
Die Fahrten nach Mauth hätten wir uns eigentlich sparen können. Kurioserweise habe ich zwar dort oft getroffen, an einen Auswärtssieg dort kann ich mich aber beim besten Willen nicht erinnern


In der Auerbacher Aufstiegsaison 2005 erzielte Huber sensationelle 38 Pflichtspieltreffer
In der Auerbacher Aufstiegsaison 2005 erzielte Huber sensationelle 38 Pflichtspieltreffer – Foto: privat



Zur Person:
Franz Huber spielte seine komplette Jugendzeit beim SV Auerbach und hatte bei seinem Heimatverein auch die erste Saison im Herrenbereich. Dann wechselte der Angreifer als Jungspund zur SpVgg Deggendorf, die seinerzeit in der Landesliga, die seinerzeit noch die vierthöchste Liga war. Nach zwei Jahren an der Trat nahm der Lockenkopf ein Angebot des damaligen Landesligisten TuS Landshut-Berg an. Nach den es bei den Bezirksstädtern finanzielle Turbulenzen gab, wechselte Franz Huber 1996 zum FC Eging in die Bezirksoberliga. Mit dem Klub aus dem Landkreis Passau stieg der Stürmer zwar einmal ab, dann aber sofort wieder auf. In seinem letzten Halbjahr bei den Dreiburgenländern fungierte Huber als Spielertrainer.

2002 kehrte Huber zum SV Auerbach zurück. In den sechs Jahren als Spielercoach bei seinem Stammverein erlebte Huber eine turbulente Zeit. Dreimal stieg der Dorfklub auf und schaffte 2006/2007 dann sogar den Klassenerhalt in der Bezirksoberliga. Ein Jahr später erwischte es die "Auerbegga" dann aber und Franz Huber wechselte für eine Saison als Spieler zum FC Vilshofen. 2009 wurde Huber Trainer beim Landesligisten SpVgg GW Deggendorf, den er knapp eineinhalb Jahre betreute. Nach seinem Aus in der Donaustadt sprang der Torjäger nochmals als Aktiver beim SV Auerbach in die Bresche und half mit, dass der Bezirksliga-Klassenerhalt realisiert werden konnte. Seine letzte Station hatte als Übungsleiter hatte er dann in der Spielzeit 2011/2012 beim FC Vilshofen in der Bezirksoberliga.

Aufrufe: 014.4.2020, 14:00 Uhr
Thomas SeidlAutor