2024-05-23T12:47:39.813Z

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Franz Troffer zählte über viele Jahre zu Niederbayerns besten Mittelfeldspielern
Franz Troffer zählte über viele Jahre zu Niederbayerns besten Mittelfeldspielern – Foto: Privat

Portrait-Serie (12): Die nicht wahr genommene Profi-Chance

Franz Troffer war über Jahre einer der besten Kicker im Bezirk, den Wechsel zum VfB Stuttgart wagte der Großköllnbacher allerdings nicht

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Das Corona-Virus hat unseren Alltag momentan fest im Griff. Auf unabsehbare Zeit kann kein Fußball gespielt werden, deshalb möchten wir etwas in die Vergangenheit zurückblicken und uns den Typen widmen, die in den letzten Jahrzehnten herausragende Spielerpersönlichkeiten der regionalen Szene waren. Im zwölften Teil der Portrait-Serie steht uns mit Franz Troffer (51) eine fußballerische Größe früherer Jahre Rede und Antwort.

Schönstes Erlebnis deiner Laufbahn....
Das waren die Spiele in der DFB-Pokal-Hauptrunde gegen Erstligisten: 1989 haben wir mit der Spvgg Plattling vor 5.000 Zuschauern gegen Fortuna Düsseldorf erst in der Verlängerung mit 1:2 verloren, 1999 zogen wir mit der SpVgg Landshut vor 4.500 Zuschauern gegen Hansa Rostock mit 0:2 den Kürzeren. 1992 konnten wir mit Plattling die erste Runde überstehen und Jahn Regensburg mit 2:1 ausschalten. Dann sind wir aber gegen den damaligen Zweitligisten Carl-Zeiss Jena nach einer 1:3-Niederlage ausgeschieden. Nie vergessen werde ich zudem eine Sache aus meiner Kinderzeit: Wir wurden mit meinem Heimatverein SV Großköllnbach Landkreismeister der C-Junioren. Das war für unseren kleinen Klub ein großartiger Erfolg


Bester Kicker, mit dem du in einer Mannschaft zusammen gespielt hast....
Das war bei der SpVgg Landshut Christian Radlmeier, der ein überragender Stürmer war. Ich habe aber mit sehr vielen guten Fußballern zusammenspielen dürfen, mit denen ich zum Teil heute noch in Kontakt bin. Einige sind sogar Freunde fürs Leben geworden


Bei welchem Verein hattest du als Aktiver deine schönste Zeit...
Im Herrenbereich bei der Spvgg Landshut. Sehr gerne erinnere ich mich auch an die Zeit bei den A-Junioren der Spvgg Deggendorf zurück


Fußballerisches Vorbild deiner Jugendzeit...
Johann Cruyff


Was nervt dich am heutigen Fußballgeschäft....
Die fehlende Ehrlichkeit und der Neid im heutigen Nachwuchsfußball. Zudem werden die Jugendtrainer in den Dorfvereinen kaum mehr unterstützt und auch die Zusammenarbeit mit den Stützpunkten wird immer schlechter


Hast du irgendetwas in deiner Laufbahn bereut...
Ja, dass ich als 19-Jähriger ein Angebot vom VfB Stuttgart nicht angenommen habe

Lieblings-Rückennummer...
Keine. Mir war wichtig, in der Startelf zu stehen

Gibt es ein Spiel, das du nie vergessen wirst....
Das Bayernliga-Heimspiel im November 1990 mit der Spvgg Plattling gegen Türk Gücü München. Wir haben 5:2 gewonnen und mir ist in der zweiten Halbzeit ein Hattrick gelungen

Bester Trainer, den du hattest....
Ich hatte einige gute Trainer, aber Sepp Beller möchte ich hervorheben. Er war sportlich und menschlich hervorragend, ist mit jedem Spieler ehrlich und fair umgegangen. Ich habe viel von ihm lernen können

Sinnloseste Regel im Fußball....
Die passive Abseitsregel

Größte Enttäuschung deiner Karriere...
Das war 1989 ein verlorenes Landesliga-Relegationsspiel mit der Spvgg Deggendorf gegen den ASV Auerbach, einen Verein aus Mittelfranken. Ich habe im Elfmeterschießen versagt und wir sind aufgrund dieser Niederlage abgestiegen


Lieblings-Fußballschuh...
Puma King und Adidas Copa Mundial

Wo hast du auswärts nie gerne gespielt....
Bei der SpVgg Weiden und der SpVgg Bayern Hof. Dort war es immer ekelig zu spielen, weil die Spiele meist sehr turbulent waren und oft auch unfair geführt wurden




Zur Person:
Franz Troffer wurde beim SV Großköllnbach groß, den er mit 15 Jahren Richtung FC Dingolfing verließ. Sein letztes Jugendjahr verbrachte Troffer bei der Spvgg Deggendorf, der er dann auch im Herrenbereich noch zwei Spielzeiten die Treue hielt. 1989 wechselte der Großköllnbacher zur SpVgg Plattling, bei der er bis 1993 blieb und in dieser Zeit noch drei Jahre in der Bayernliga, die damals die dritthöchste Spielklasse war, mitmachte. Bis 2001 war Franz Troffer dann in Landshut aktiv: Insgesamt sechs Jahre lief er in der Bayernliga für die "Spiele" auf, unterbrochen wurde die erfolgreiche Ära am Hammerbach von einem zweijährigen Abstecher zum TuS Landshut-Berg, der damals in der Landesliga um Punkte und Tore kämpfte.

Seine aktive Laufbahn ließ Troffer nach einer kurzen Pause bei der SpVgg Hankofen-Hailing ausklingen, mit der er den Aufstieg in die Landesliga schaffte und dort dann sogar noch eine Saison gemeinsam mit Heribert Ketterl als Trainer fungierte. In den vergangenen Jahren engagierte sich der frühere Klassefußballer beim SV Großköllnbach als Übungsleiter im Nachwuchsbereich.

Aufrufe: 01.4.2020, 15:00 Uhr
Thomas SeidlAutor