2024-04-29T14:34:45.518Z

Pokal
Im Viertelfinale gelang der SG Hochwald-Zerf ein 1:0 über die FV Hunsrückhöhe Morbach. Mit einem weiteren Erfolg stünde man im Endspiel um den Rheinlandpokal - vor großem Live-Publikum im Fernsehen.
Im Viertelfinale gelang der SG Hochwald-Zerf ein 1:0 über die FV Hunsrückhöhe Morbach. Mit einem weiteren Erfolg stünde man im Endspiel um den Rheinlandpokal - vor großem Live-Publikum im Fernsehen. – Foto: Michael Witt/SG Hochwald

Pokalfieber im Hochwald: Zerf plant den nächsten Coup

Zuletzt haben sie Mitte Februar ein Pflichtspiel bestritten. Trotz des fehlenden Rhythmus‘ wittern die Fußballer der SG Hochwald-Zerf am Mittwoch, 19.30 Uhr, im Rheinlandpokal-Halbfinale aber ihre Chance gegen den klassenhöheren Oberligisten FV Engers. Wie Spielertrainer Fabian Mohsmann den Favoriten knacken will.

Den 30. März haben sie sich bei Rheinlandligist SG Hochwald-Zerf schon vor Monaten ganz dick im Terminkalender markiert: Am Mittwochabend, 19.30 Uhr, ist es endlich soweit. Dann empfängt die Mannschaft der beiden Spielertrainer Fabian Mohsmann und Robin Mertinitz im Halbfinale um den Bitburger-Rheinlandpokal den Oberligisten FV Engers, der im Viertelfinale die Trierer Eintracht mit 2:1 eliminierte.

„Das ist für unsere Jungs das Spiel der Spiele. Wenn wir gewinnen und am 21. Mai am bundesweit im Fernsehen ausgestrahlten Finaltag der Amateure teilnehmen könnten, wäre das unser bislang größter Erfolg“, frohlockt Ralf Weinacht, Sportlicher Leiter der Vereinigten aus Zerf, Greimerath, Hentern und Lampaden.

Weiter als ins Endspiel ginge es für die Hochwälder aber nicht mehr. Nach wie vor gilt die Regelung, dass Spielgemeinschaften nicht im DFB-Pokal mitwirken können. Für den nationalen Wettbewerb würde man sich im Falle eines Sieges gegen den Gewinner der ebenfalls am heutigen Mittwochabend stattfindenden Partie der beiden Oberligisten FC Karbach und TuS Koblenz qualifizieren. Weinacht kann diese Vorgabe nicht nachvollziehen: „Das finden wir ungerecht, weil wir ja auch vom Verband her verpflichtet sind, am Rheinlandpokal teilzunehmen. Dann muss es doch auch möglich sein, bis zum Ende zu spielen und im Idealfall in den DFB-Pokal einziehen zu können.“

Weil es entweder im eigenen Team oder aber beim jeweiligen Gegner Corona-Fälle gab, haben die Zerfer nach der Winterpause erst eine einzige Partie absolviert: Am 19. Februar gab es ein 1:3 in Kirchberg. Den mangelnden Spielrhythmus möchte Weinacht nicht allzu hoch hängen: „Es ist ein Pokalabend unter Flutlicht, auf unserem Platz und vor unseren Leuten. Ich weiß, dass unsere Mannschaft hoch motiviert ist.“ Ähnlich sieht es Spielertrainer Mohsmann. Um die physischen Stärken der Engerser und deren Qualität bei Standardsituationen weiß er nach seinem Besuch der jüngsten FVE-Partie in der Oberliga-Meisterrunde gegen Mechtersheim (7:1). In der Außenseiterrolle fühle man sich sehr wohl: „Für viele ist doch nur die Frage, wie hoch Engers gewinnt. Wir trauen uns aber durchaus zu, die Riesenüberraschung schaffen zu können.“ Benedikt Haas (Kreuzbandriss) steht definitiv nicht zur Verfügung. Fraglich war bei Redaktionsschluss am Dienstagabend noch, ob Mohsmanns Spielertrainerkollege Mertinitz, der in der Einheit am Montag einen Schlag auf den Fuß abbekam, spielen kann. Zudem haben einige Akteure mit Covid-19-Nachwirkungen zu kämpfen, allen voran Tobias Bittes. Auf die vertikalen und langen Bälle der Gäste aus Neuwied müsse man aufpassen, warnt Mohsmann, sagt aber auch: „Wenn wir flach spielen, sehe ich Möglichkeiten für uns.“

Aktuell überwiegt die Vorfreude auf das Pokalmatch. Mit Blick auf die kommenden Wochen und die vielen Nachholspiele überkommt die Hochwälder indes ein mulmiges Gefühl: Wie es exakt für die SG in dieser Saison weitergeht, soll am Donnerstag in einer Videokonferenz mit Bernd Schneider, dem Spielleiter der Rheinlandliga, besprochen werden. „Der Verband hätte es den Vereinen im Dezember nicht freistellen dürfen, noch weiterzuspielen, nachdem die 2G-Regel auf Sportplätzen eingeführt wurde. Dadurch wurde schon Termindruck aufgebaut“, moniert Fußballchef Weinacht. Coach Mohsmann sorgt sich um die enorme körperliche Belastung, wenn nun alle drei bis vier Tage gespielt wird. Gegen Engers erwartet er aber noch keine (großen) Probleme: „In dem einen Spiel packt jeder sicher noch mal was drauf, wenn er nach einer Stunde merkt, dass nicht mehr so viel geht.“

Die mangelnde Spielpraxis könne auch ein Vorteil der Zerfer sein, glaubt Sascha Watzlawik, der Trainer des Rheinlandpokalsiegers von 2020: „Vielleicht haben sie nach den Ausfällen auch etwas mehr Frische.“ Der Engerser Coach kann mit der Favoritenrolle nicht besonders viel anfangen: „Es ist ein K.o.-Spiel. Am Ende zählen Leidenschaft und Wille. Für Zerf ist es das Spiel des Jahres. Sie werden alles reinwerfen.“

Geparkt werden kann laut SG-Vorstandsmitglied Ralf Weinacht auf den Parkplätzen der im Umfeld der Zerfer Kunstrasenanlage angesiedelten Gewerbebetriebe. Vor Ort regelt die freiwillige Feuerwehr den Verkehr. Beim Einlass gilt die 3G-Regel. Erwartet werden 600 Zuschauer.

Aufrufe: 029.3.2022, 17:12 Uhr
Andreas ArensAutor