2024-05-29T12:18:09.228Z

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Levi Mukamba (links) war Bingens Bester, ehe er sich eine Rote Karte einhandelte.
Levi Mukamba (links) war Bingens Bester, ehe er sich eine Rote Karte einhandelte. – Foto: Edgar Daudistel

Platzverweis ebnet TSG den Weg zum Sieg

Platzverweis des starken Bingers Mukamba leitet 2:5 der Hassia gegen Pfeddersheim ein

BINGEN. Die Nachspielzeit der ersten Hälfte gab einer bis dahin ausgeglichenen Partie in der Oberliga-Abstiegsrunde am Hessenhaus die bestimmende Richtung. Zweimal hatte der designierte Absteiger Hassia Bingen gegen die TSG Pfeddersheim einen Rückstand ausgleichen können. Dann gewann Levi Mukamba in der Defensive einen Zweikampf gegen TSG-Kapitän Sebastian Kaster. Torwart Ivan Tadic nahm das Leder auf, und Mukamba ließ sich zu einer Tätlichkeit an Kaster hinreißen. Folge: Elfmeter und Rot. Kaster verwandelte mit dem Pausenpfiff sicher zum 3:2 für die Gäste.

Die Partie war gelaufen. 20 Minuten wurde im zweiten Durchgang noch gekickt, dann verlegten sich beide Teams auf Sommerfußball. In diesem Beginn der zweiten Hälfte traf die TSG mit Aymen Chahloul nach Alleingang ab der Mittellinie überlegt ins rechte Eck (51.) und Patrick Huth zum Endstand (59.).

„Es war ein schlechtes Spiel von beiden“, analysierte TSG-Coach Daniel Wilde. Seine Mannschaft hatte im ersten Abschnitt wenig von dem umsetzen können, was vorgegeben war. Im zweiten Abschnitt betrieb sie dagegen Chancenwucher. „Vom Spielverlauf her hätte ich gerne noch ein bis zwei Tore mehr gemacht, aber es sollte wohl nicht sein“, blickte TSG-Mittelstürmer Vllaznim Dautaj auf die 90 Minuten an seiner alten Wirkungsstätte zurück. Immerhin hatte der 32-jährige Vollblutstürmer den Torreigen eröffnet, einen Spielzug über Huth und Max Lieberknecht früh mit dem 0:1 abgeschlossen. Das Tor spornte aber eher die Binger an, bei denen sich Mukamba zum besten Mann auf dem Platz aufspielte. Seinen unwiderstehlichen Sprint an sechs Pfeddersheimern vorbei vom eigenen Sechzehner bis zur gegnerischen Grundlinie veredelte Luis Majchrzak nach perfekter Rücklage zum Ausgleich (17.). Die Freude bei der Hassia währte nur kurz, denn Kaster profitierte von einem Missverständnis zwischen Hassia-Außenspieler Ioannis Vassiliou und Torwart Ivan Tadic, vollstreckte leicht und locker zum 1:2 (22.).

Hassia schlägt sich erneut selbst

Es folgte die Szene, die die Nachspielzeit der ersten Hälfte notwendig machte. Lieberknecht traf Majchrzak auf Höhe der Mittellinie unglücklich, verdrehte sich dabei das Knie und musste nach langer Verletzungsunterbrechung ins Krankenhaus. Nach kurzem Schütteln war die Hassia wieder in der Partie. Einen von Torwart Patrick Stofleth an ihm selbst verursachten Elfmeter verwandelte Ilker Yüksel zum 2:2 (45.). Mit Mukambas Unbeherrschtheit schlug sich die Mannschaft selbst. Wieder einmal.

Weitere Eindrücke zum Spiel bekommt ihr in unserer Bildergalerie.

„Du machst in der 45. Minute das 2:2 und musst das Ergebnis einfach in die Pause mitnehmen, darfst dich nie und nimmer so abschlachten lassen“, so Yüksel nach dem Spiel. Auch er hatte erkannt, „dass Levi bis zur 45. Minute der beste Mann auf dem Platz war. Dass er sich und uns dann alles kaputtgemacht hat, weiß er selbst.“ Weil aber selbst bei einem Dreier die Chancen auf den Klassenerhalt bei den Bingern nur marginal gewesen wären, war der Ärger nicht tatsächlich vorhanden. Trainer Thomas Eberhardt wollte die Partie auch nur bis zur 45. Minute beurteilen. „Bis dahin war alles in Ordnung, absolut ausgeglichen. Wenn die Aktion nicht passiert, geht es wahrscheinlich auch so weiter.“ Der 40-Jährige verhalf in der letzten halben Stunde U 19-Spieler Luke Reichwald zu seinen ersten Oberliga-Minuten, brachte in der Schlussphase auch noch Torhüter Kay Schotte für den Angriff.

Hassia Bingen: Tadic – Mukamba, Tasci (82. Schotte), Platten – Vassiliou,Yüksel, Yakut (61. Neumann), Majchrzak (61. Hohns), Neal – Ürel (61. Reichwald), Seo



Aufrufe: 08.5.2022, 18:40 Uhr
Jochen WernerAutor