2024-05-29T12:18:09.228Z

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Martin Rode.	Foto: photoagenten/Axel Schmitz
Martin Rode. Foto: photoagenten/Axel Schmitz

Pionier in Sachen Futsal

MARTIN RODE Der vielseitige Sportler aus Alzey will mit der TSG Bretzenheim zur Deutschen Meisterschaft

ALZEY. Martin Rode gehört zu den vielseitigsten Sportlern, die Alzey zu bieten hat. Der Lange spielt erfolgreich Tennis, Fußball und: Futsal. Eben in dieser südamerikanischen Variante des Hallenfußballs steuert der 32-Jährige an diesem Sonntag der Deutschen Meisterschaft entgegen. In Kirchberg, also mitten im Hunsrück, steht er im Aufgebot der TSG Bretzenheim, die bei dieser Regionalmeisterschaft zum Kreis der Titelkandidaten zählt.

Futsal, das ist eine Hallenfußballvariante, die im Lager der Fußballer ausgesprochen umstritten ist. Martin Rode gehört seit langem der Fraktion an, die das Spiel mit dem plumpen Ball als echte Bereicherung betrachtet: „Wegen der reduzierten Sprunghöhe bleibt der Ball auch bei technisch weniger versierten Spielern am Fuß. Außerdem entstehen beim Futsal immer wieder Situationen mit engen Räumen. Wenn ich die lösen kann, dann kann ich sie auch auf dem Fußball-Feld, wo die Räume größer sind, lösen“, reflektiert Martin Rode. Er sieht im Futsal großes Schulungspotenzial.

Als Kapitän der Auswahl zurückgetreten

Sein Urteil hat Gewicht. Schließlich war er einer der ersten Pioniere, die sich mit dem Futsal auseinandersetzten. Und das mit viel Erfolg. 2014 wurde er in die Südwestauswahl berufen, war seitdem jedes Jahr beim renommierten Länderpokal in Duisburg dabei. Irgendwann sogar als Kapitän. Bis er kürzlich offiziell zurücktrat. Lieber selbst entscheiden, wann Schluss ist, als ausgesiebt zu werden. Unter der Prämisse hat er seinen Platz Jüngeren geräumt.

In Südwestdeutschland gibt es noch nicht viele Mannschaften, die sich aufs Futsal-Spiel spezialisiert haben. Eine von ihnen ist die TSG Bretzenheim. Christian Wölfelschneider mache dort einen exzellenten Job, schwärmt Martin Rode. Und zwar so häufig, dass es nicht unerwähnt bleiben soll. Zumal Wölfelschneider auch Martin Rode in sein Futsal-Team holte.

Über diese Schiene greift Rode nun sogar nach dem Sieg in der Hessenliga. In der spielt nämlich die TSG Bretzenheim auch noch mit. Einfach deshalb, weil es im Südwesten (noch) keine Futsal-Liga gibt. Kurios: Ausgerechnet an diesem Wochenende sind die Mainzer Vorortler gleich zweimal im Einsatz: Am Samstag im Saisonfinale der Hessenliga, das im Mainzer Schlossgymnasium ausgetragen wird. Und zum anderen eben bei der Regional-Meisterschaft in Kirchberg. Und als wäre das nicht schon strapaziös genug, hat Martin Rode gleich noch einen Fußball-Termin dazu. Mit TuS Stetten, für den er als spielender Cotrainer die Fußballschuhe schnürt, muss er am Sonntag noch ein Nachholspiel bestreiten.

Das familiäre Flair im Vergleich zum Fußball reizt

Das sportliche Stressprogramm nimmt der Gymnasiallehrer, der in Bolanden Sport und Erdkunde unterrichtet, gelassen. Warum auch nicht? Gerade das Futsal betrachtet Martin Rode als prächtige Entspannung. Das liege am Flair der in Deutschland noch jungen Sportart: „Da geht es richtig familiär zu. Genau so, wie ich das mag“, erläutert der Pädagoge. Vor Muskelkater schützt das freilich nicht. Aber vielleicht gibt es ja tatsächlich gute Medizin dagegen – das Ticket zur Deutschen Futsal-Meisterschaft.


Wichtige Stationen

Martin Rode spielte fünf Jahre lang in der Futsal-Südwestauswahl- Die größten Erfolge waren währenddessen die drei Siege beim Pamina-Cup sowie der zweite Rang 2015 beim Länderpokal in Duisburg.

Mit der TSG Bretzenheim wurde Rode in den vergangenen drei Jahr zweimal Südwestmeister. An diesem Wochenende ist er mit dem Team bei der Regionalmeisterschaft in Kirchberg am Ball.

Martin Rodes größtes Futsal-Erlebnis war ein Gastspiel mit der Südwestauswahl in Straßburg. Vor 100 Zuschauern wurde die Mannschaft geschlagen, die Platz zwei bei der französischen Pokalmeisterchaft belegt hatte. Das 7:6 wird er nie vergessen.

Aufrufe: 017.2.2018, 10:00 Uhr
Claus RosenbergAutor