2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
F: Czok
F: Czok

Pfungstadt schafft den Wiederaufstieg

KLB Darmstadt: Germania Pfungstadt kann nur Drama, spielt in der kommenden Saison aber zumindest wieder in der A-Liga

Der Betriebsunfall ist zumindest teilweise repariert: Germania Pfungstadt spielt nach zuletzt zwei Abstiegen in Folge in der kommenden Saison wieder in der A-Liga Darmstadt. Nach dem 3:2-Sieg beim SV Hahn II vor einer Woche war das 7:4 (4:3) gegen den VfR Eberstadt im letzten Heimspiel am Sonntag bedeutungslos. Blaise Miche Choumbou (zwei Treffer, insgesamt 32), Michael Azevedo (vier, insgesamt 16) und Joaquim Campos Ramm erzielten die Treffer für die Germania, die somit auf 120 Saisontreffer kommt und nach einem Jahr in der B-Liga direkt wieder aufsteigt.

Nach einer spontanen Party nach dem Hahn-Spiel und dem schon nicht mehr ganz so improvisierten Jubel am Sonntag gibt es am 8. Juni noch eine interne Feier mit den Partnerinnen, fünf Tage später starten dann rund 15 Mann Richtung Mallorca.

Wenn die Mannschaft in die letzten Feiern geht, hat sich Trainer Oliver Schnepper aber wohl bereits von der Mannschaft verabschiedet. Er überlässt seinem Nachfolger Erik Appel (27, kommt von Kreisoberligist RW Darmstadt II) das Feld. Schnepper, der wie sein Bruder Larsen (Torwart) und Lucas Willenbacher (wechselt zur SKG Ober-Beerbach) in der kommenden Saison andere Prioritäten hat als die Germania, blickt einigermaßen zufrieden auf die abgelaufene Spielzeit zurück. „Wir wollten nach dem Abstieg aus der A-Liga eigentlich erst einmal nur ein paar andere Mannschaften ärgern“, erinnert er sich. „Doch die Mannschaft hat sich gut entwickelt, wir hatten sofort eine gute Kameradschaft.“

Was nicht selbstverständlich war nach all den Abgängen – schließlich hatten nach dem Abstieg einige Kicker den Verein verlassen. Doch die neue Mannschaft fand sich, vor allem die Heimstärke gab am Ende den Ausschlag dafür, dass bald wieder höherklassiger gespielt wird. Nur einen Punkt gaben die Germanen an der Ostendstraße ab – beim 3:3 gegen die SG Arheilgen II. Auswärts hingegen war nicht alles Gold, was glänzte. Vor allem das 0:1 bei der SKV Hähnlein brachte Trainer Schnepper auf die Palme. „Die Wintervorbereitung war schon nicht optimal gewesen, das hatte man ja auch an den Ergebnissen gesehen. Hähnlein war dann der Tiefpunkt.“ Der Wiederaufstieg war in Gefahr, Schnepper wurde laut. Mit Erfolg. Im Nachhinein sei das wohl das „Hallo wach“-Erlebnis gewesen, das zu einem Umdenken geführt habe.

Dass es geklappt hat, haben sie vor allem einem zu verdanken: Stürmer Blaise Michel Choumbou erzielte 32 Treffer und hatte somit einen großen Anteil am Aufstieg. „In dieser Liga ist es gut, wenn du einen hast, der den Unterschied ausmacht. Das hat er wirklich getan“, sagt der Trainer über den Torjäger, der von Kamerun Darmstadt zur Germania gekommen war.

Ein Versprechen, das vielleicht nicht zu halten ist

Ob er bleibt? Abwarten. „Erfolg weckt natürlich Begehrlichkeiten“, weiß der Trainer, der für sich persönlich ab dem 1. Juni eine neue Herausforderung sucht. „Ich habe meiner Frau versprochen, dass ich jetzt erst mal ein halbes Jahr Pause mache. Mal sehen, ob das klappt“, sagt er mit einem Lächeln. Ein, zwei Gespräche hat er schon geführt. Er kann es irgendwie wohl doch nicht ganz lassen.

Denn Schnepper war bei der Germania ja nicht nur Trainer gewesen, er war quasi rund um die Uhr für den Verein da. „Wenn ich etwas mache, dann auch richtig“, will er sich darüber aber nicht beschweren. Jetzt sei es freilich an der Zeit, neue Impulse zu setzen – bei ihm selbst, aber auch bei der Germania. Die sei verdient aufgestiegen, sagt Schnepper – nicht nur, weil er selbst dafür mitverantwortlich gewesen war. „Wir haben schönen, wir haben offensiven Fußball gezeigt. Der Aufstieg geht absolut in Ordnung.“

Und weil die Germania in den vergangenen sechs Jahren immer auf- oder abgestiegen ist, könnte sich dies auch nächstes Jahr natürlich wiederholen. Dann am liebsten nach oben – das wäre dann die Kreisoberliga. Solche Ziele gibt freilich keiner aus, zumindest nicht öffentlich. Nichts mit dem Abstieg zu tun haben will man – was ja auch mal schön wäre angesichts der zurückliegenden Dramen der vergangenen Jahre, in denen es immer weiter nach unten gegangen war.

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Tumulte beim Spiel der 1b

Unschöne Szenen gab es beim 3:3 der zweiten Mannschaften von Germania und des VfR in der D-Liga. Der VfR hätte einen Sieg zum Aufstieg gebraucht, Germania reichte ein Punkt. In der Nachspielzeit traf zunächst Pfungstadt zum 3:2, dann Eberstadt zum 3:3. Schon danach waren Anhänger der Eberstädter auf den Platz gelaufen, was von Schiedsrichter und Ordnern nicht konsequent unterbunden worden war. Nach dem Abpfiff stürmten dann etwa zwei Dutzend Anhänger des VfR das Spielfeld, es kam zu Handgreiflichkeiten zwischen Spielern und Fans. Drei Pfungstädter Spieler wurden ins Krankenhaus gebracht, einer verlor drei Zähne, ein anderer erlitt einen Nasenbeinbruch. Zumindest wurden die Personalien der mutmaßlichen Täter aufgenommen.

Aufrufe: 026.5.2019, 20:10 Uhr
RedaktionAutor