2024-05-15T11:26:56.817Z

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Einer der ganz Erfahrenen im Pfeddersheimer Team, an dem sich die jungen Spieler orientieren sollen: Vllaznim Dautaj (Mitte) behauptet den Ball gegen Jan Hellmann.
Einer der ganz Erfahrenen im Pfeddersheimer Team, an dem sich die jungen Spieler orientieren sollen: Vllaznim Dautaj (Mitte) behauptet den Ball gegen Jan Hellmann. – Foto: pakalsi-press/Dirigo

Pfeddersheim: Viele Junge um die erfahrene Achse

TSG bleibt auch im zweiten Testspiel ohne Gegentor +++ 2:0 gegen TuS Marienborn

Worms. Während die TSG Pfeddersheim sich auf dem Kunstrasenplatz über die Außenbahn durchspielte, Fabio Schmidt flankte und Rouven Amos sich den Ball am zweiten Pfosten zum Führungstor zurechtlegte, wurden nebenan am Naturgeläuf die Überdachungen der Reservebänke gestrichen. Eine Situation mit Symbolwert. Mit zehn Spielern im Kader, die nach der Jahrtausendwende auf die Welt kamen, und einer Menge Euphorie will der Oberligist die Gelegenheit nutzen, endlich wieder Fußball zu spielen. „Drumherum wird einiges angepackt“, sagte Trainer Daniel Wilde, „auch durch die junge Mannschaft ist wieder Aufbruchstimmung da.“

Seit drei Wochen ist die TSG wieder im Training. Auch das zweite Testspiel nach dem 1:0 gegen Verbandsligist Rüssingen, das Mathias Tillschneider kurz vor Schluss nach einer Ecke herstellte, wurde gegen die eine Klasse tiefer angesiedelte TuS Marienborn zu null gewonnen. 2:0 (1:0) lautete das Resultat nach zweimal 35 Minuten. Langsam wieder an den Wettkampfbetrieb heranarbeiten, ist die Devise. „Die erste Woche war bestimmt von kurzen Einheiten mit wenig Intensität“, sagte Wilde. Sich ohne Ball konditionell fit halten ist das eine. Aber an die fußballspezifischen kurzen Bewegungen, Start-Stopp, schnelle Richtungsänderungen, vor und zurück, müssen sich die Sehnen, Muskeln und Gelenke erst wieder gewöhnen.

Das Gute: Bis zum Rundenstart Mitte August ist reichlich Zeit. Wilde regelt die Anforderungen langsam hoch. Die TuS nutzte die Partie, um im recht neuen 5-4-1 oder 5-3-2 die Arbeit gegen den Ball einzuüben. „Da ist es, wenn der Gegner tief steht, schwer hinter die Kette und in die gefährlichen Räume zu kommen, ohne ins offene Messer zu laufen“, sagte Wilde. Zugleich waren die kombinationssicheren Mainzer auch ein willkommener Prüfstein in Sachen Ball-(Rück-)Gewinn. Nach dem recht frühen 1:0 durch Amos tat sich in Sachen Torabschlüsse lange wenig, dann wurde die TuS zwei, drei Mal gefährlich – um das 2:0 der TSG herum, das Melchisedec Yeboah in der Schlussphase nach einem Konter erzielte. Diagonaler Ball, Dribbling von rechts ins Zentrum, Gegenspieler auswackeln, Flachschuss ins kurze Eck. Lehrbuchmäßig.

„Wir haben das richtig gut gemacht nach der langen Pause“, sagte Wilde. Gegnerische Chancen gab es erst, als durchgewechselt wurde. Das 2:0 des 19-Jährigen war ebenfalls ein Zeichen. „Wir haben eine sehr erfahrene Achse, aber auch ganz viele junge Spieler, die wir weiter entwickeln wollen“, sagte Wilde. „Yeboah hatte letztes Jahr noch zehn Kilo mehr.“ Die Richtung stimmte, der Wiederbeginn des Mannschaftstrainings entfachte Euphorie. „Die Jungs haben definitiv eine hohe Eigenmotivation, wollen unbedingt, sind sehr lernwillig, sehr gute Charaktere“, betonte der Chefcoach, der erst einmal fünf Tage Pause angesetzt hat. „Letztes Jahr war die Vorbereitung definitiv zu kurz“, resümierte Wilde, „danach haben wir zum Teil ein bisschen überbelastet.“ Der lange Vorlauf bis zum Punktspielauftakt lässt nun reichlich Spielraum.

Auch für Mannschaftsgeistbeschwörung der regionaltypischen Sorte. Nach dem Spiel stand eine Wanderung durch die Weinberge im Plan, bei sonnigem Wetter nicht ohne Flüssigkeitszufuhr, ehe Biergarten und Grillfest folgen sollten. „Teambuilding fängt da an, wo man Zeit miteinander verbringt. Da muss man nicht über brennende Glasscherben laufen“, hielt Wilde fest. Einige mehr oder minder leicht Angeschlagene ließ er diesmal draußen. Nach der kurzen Trainingspause sollen aber bis auf Vincent Haber, der an einer Zerrung laboriert und zwei Wochen aussetzen muss, alle wieder am Ball sein.

Aufrufe: 029.6.2021, 10:00 Uhr
Torben SchröderAutor