2024-05-02T16:12:49.858Z

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Sicherer Rückhalt: Patrik Heilmair kam über den FC Schwaig in die Domstadt. Nach Anfangsschwierigkeiten wegen Corona steht der Moosburger aktuell im Kasten des Landesligisten.
Sicherer Rückhalt: Patrik Heilmair kam über den FC Schwaig in die Domstadt. Nach Anfangsschwierigkeiten wegen Corona steht der Moosburger aktuell im Kasten des Landesligisten. – Foto: Fuchs

Patrik Heilmair beim SE Freising: Für den Mut zum Wechsel belohnt

Schlussmann hat sich etabliert

Der frühere Moosburger Schlussmann Patrik Heilmair hat sich mittlerweile beim Landesligisten SE Freising etabliert.

Freising – Wenige ereilt beim Fußball so ein Schicksal wie die Mannen zwischen den Pfosten. Bei den Feldspielern gibt es gerne mal einen gewollten Wechsel, Rotation ist das Branchen-Stichwort. Gilt aber meist nicht für die Torhüter, an der Nummer eins des Teams führt oft und lange kein Weg vorbei. Deswegen verwunderte es umso mehr, als sich in der Winterpause mit Patrik Heilmair ausgerechnet ein weiterer ambitionierter Keeper dem Landesligisten SE Freising angeschlossen hatte, nachdem klar war, dass Maximilian Oswald die Nachfolge antreten würde. Auch Heilmair selbst will nicht groß um den berühmten heißen Brei herumreden. Es sei, erzählt der 26-Jährige, „offen so besprochen“ gewesen, dass er sich erst einmal hinten anstellen würde müssen. Im Sommer war Heilmair vom TSV Moosburg zum FC Schwaig gewechselt, der Kapitän der Dreirosenstädter wollte als unangefochtener Kapitän den nächsten Schritt machen.

Geplant war, dass Heilmair in die Bezirksliga gehen würde. Doch dann kam gleich einiges anders. Schwaig packte den überraschenden Durchmarsch, rauschte dank der Quotientenregelung im Abbruchjahr als Tabellenzweiter in die Landesliga. Pech für Heilmair: Mit Franz Hornof sicherten sich die Schwaiger einen landesligaerprobten Routinier, dem Youngster blieb nur das Nachsehen. Drei Spiele wurden es am Ende für den Reservemann, eine Situation, mit der sich Heilmair nicht zufrieden geben wollte und deswegen den Kontakt zum SEF suchte. Dort waren die Verantwortlichen auf der Suche nach einem Backup, nachdem Stammkraft Patrick Negele die Gelb-Schwarzen im Winter Richtung Baden-Württemberg verlassen hatte. Das Glück stand Heilmair nicht zur Seite. Anfang Februar erkrankte der 26-Jährige an Corona und hatte lange mit den Nachwirkungen zu kämpfen. Die Nummer eins schien auf Sicht vergeben zu sein. Dann aber kam das Freisinger 1:4-Debakel gegen Bruckmühl, bei dem auch Oswald nicht glücklich aussah. Und schon im nächsten Spiel Mitte März stand Heilmair recht überraschend ausgerechnet gegen den FC Unterföhring in der Startelf.

Der Wechsel im Tor, so beschwichtigt der 26-Jährige, hatte nichts mit dem Sieg im Vorspiel zu tun gehabt. „Es war ausgemacht, dass ich demnächst spielen werde“, so Heilmair. Und doch klingt ein wenig Stolz mit, dass es der Neuzugang nach so kurzer Zeit in die Anfangsformation geschafft hat. Heilmair lässt seitdem aufhorchen, Trainer Plabst war mit ihm in den folgenden vier Ligapartien zufrieden. Zwar musste der Tormann bereits fünf Mal hinter sich greifen, allein drei Buden gehen auf das Konto im vogelwilden Karlsfeld-Match (3:3). Gegen die Eintracht verteidigten es die Freisinger aber im Kollektiv schlecht, und auch ansonsten war Heilmair meist das letzte Glied einer ganzen Fehlerkette. Gegen Kirchheim verursachte der 26-Jährige zwar einen Elfmeter, parierte den Penalty dann aber gleich. „Das war“, blickt der Keeper stolz zurück, „in dem Spiel der Knackpunkt, da geht der Puls zudem auf 5000 rauf.“

Bereut hat Patrick Heilmair den Schritt weg aus Moosburg eh nicht. Klar, gibt der 26-Jährige zu, sei es schon schön gewesen, mit den Kumpels zu spielen, Kapitän zu sein in der Neustadt. Doch der Ehrgeiz war am Ende größer. „Ich wollte raus aus dem gewohnten Umfeld“, betont Heilmair. „Und 15 Jahre in Mauern oder Palzing zu spielen, das wollte ich dann auch nicht.“ So wagte der Keeper den Sprung zwei Ligen höher und lernt seitdem in jedem Training, in jedem Punktspiel dazu.

Es herrsche schon eine andere Atmosphäre, wenn es zu den Pflichtspielen gehe, die Stadien seien ganz anders. „Und dann spielst du halt gegen Leute, die teilweise Zweit- oder Drittligaerfahrung haben und gewinnst auch noch gegen die“, resümiert Heilmair mit einem Grinsen im Gesicht. „Da freust du dich dann das ganze Wochenende drüber.“ Da lohnt es sich dann überdies, für den einzigen Platz zwischen den Pfosten noch ein Stück mehr zu kämpfen.

Aufrufe: 07.4.2022, 12:11 Uhr
Matthias SpanradAutor