2024-04-30T13:48:59.170Z

Turnier
Ein junges Team im Freudentaumel: Die U21 des SCP um Coach Christopher John (r.) bejubelt den Silvester-Cup-Sieg 2017.
Ein junges Team im Freudentaumel: Die U21 des SCP um Coach Christopher John (r.) bejubelt den Silvester-Cup-Sieg 2017.

Paderborns Jungspunde holen den Titel

Silvester-Cup-Finale: Die U21 des SCP gewinnt ein furioses Finale gegen den BV Bad Lippspringe mit 6:5 nach Verlängerung / Max Teipel sichert sich die Torjägerkanone

Fünf Jahre lang musste der SC Paderborn auf seinen neunten Silvester-Cup-Triumph warten. Am Samstagabend gegen 22.20 Uhr war es dann soweit: In einem berauschenden Finale setzte sich die U21 des SCP mit 6:5 nach Verlängerung gegen den BV Bad Lippspringe durch. Es war der krönende Abschluss eines Turniers der Superlative. So fielen bei der 30. Auflage des Silvester-Cups um den Preis der Sparkasse Paderborn-Detmold so viele Tore wie noch nie. Das Paderborner Sportzentrum Maspernplatz platzte gerade am Finaltag aus allen Nähten. Und der SV Heide erwies sich einmal mehr als glänzender Gastgeber, der sich obendrein über einen dritten Platz freuen konnte. Und auch der SJC Hövelriege konnte als Viertplatzierter in Glücksgefühlen schwelgen.

Das Finale

SC Paderborn II - BV Bad Lippspringe 4:4/6:5 nach Verlängerung: "Ein würdiges Finale. Es ging hin und her. Und Paderborn war am Ende der verdiente Sieger", zeigte sich BVL-Coach Rene Deffke als fairer Verlierer. Doch eigentlich ist es falsch, nach einem solchen Spiel von einem Verlierer zu sprechen. Der Landesligist aus dem Kurwald war vielmehr der zweite Sieger. "Meine Jungs haben ein großartiges Turnier gespielt", lobte Deffke und fügte an: "Zudem hatten die Zuschauer ihren Spaß. Und genau darum geht es beim Hallenfußball."

In der Tat: Von Anfang an boten die beiden Finalteams den Fans ein echtes Spektakel. "Keiner hat verwaltet. Beide haben mit offenem Visier gespielt. So muss es sein, deswegen kommen die Leute hier in die Halle", schwärmte auch SCP-II-Co-Trainer Christopher John, der beim Silvester-Cup die Verantwortung inne hatte. Dabei hatte der SCP wohl eines der jüngsten Teams in der Geschichte des Silvester-Cups an den Start gebracht. Doch die Jungspunde behielten auch im Finale die Nerven.

Im Endspiel geht es Schlag auf Schlag

Im besagten Endspiel war der BVL durch Ex-SCP-Spieler Emanuel Yanik mit 1:0 in Führung gegangen. Es war der Auftakt einer irren Achterbahnfahrt, in der Tore zwischenzeitlich im Sekundentakt fielen. Marcel Meuter und Max Teipel drehten die Partie für Paderborn. Dann netzte Bad Lippspringes "Flying Goalie" Philippe Soethe zum 2:2 ein, wobei er seinen Bruder überwand. Denn das SCP-Tor hütete Dominique Soethe. Das Paderborner 2:3 durch Chris Niebling beantworte BVL-Akteur James Ndubueze mit seinem neunten Turniertor zum 3:3. Dann erhöhte SCP-Goalgetter Max Teipel sein Trefferkonto mit dem 4:3 sogar auf elf Tore. Doch ein fulminanter Schuss von Manuel Trost rettete den BVL in die Verlängerung. In der ging der Landesligist gegen den Oberligisten weiter volles Risiko. Dies nutzte SCP-Spieler Cagatay Karaca (9 Turniertreffer), der bei Bad Lippspringer Ballverlusten blitzschnell schaltete und zwei Mal ins leere Tor traf. Doch der BVL hatte noch einmal eine Antwort: Philipp Klaus schloss einen fantastischen Spielzug zum 5:6 ab. Und nur eine Glanztat von SCP-Keeper Dominique Soethe verhinderte, dass Bad Lippspringe zehn Sekunden vor Schluss noch den Ausgleich markierte.

"Die Jungs waren von Anfang an heiß und haben das super gemacht. Hut ab", urteilte SCP-Coach John und verteilte ein Sonderlob an seine drei U19-Spieler, die zum Teil erstmals Seniorenluft geschnuppert hatten. Einen gehörigen Anteil am neunten Silvester-Cup-Triumph des Rekordsiegers hatten aber Max Teipel, der sich mit elf Treffern die Torjägerkanone sichterte, sowie Dominique Soethe, der zum besten Torhüter des Turniers gekürt wurde. Soethe schrieb damit Silvester-Cup-Geschichte, denn dieses Kunststück war ihm bereits 2014 und 2015 bei seinen Silvester-Cup-Turniersiegen mit dem SV Dringenberg und dem Hövelhofer SV gelungen. "Das ist ein besonderer Moment für mich", sagte Soethe, der aber doch noch ein kleines Haar in der Siegersuppe fand. "Schließlich hat mein Bruder Philippe ein Tor gegen mich geschossen. Das wollte ich unbedingt verhindern, denn das darf ich mir jetzt ein ganzes Jahr anhören", scherzte Dominique Soethe und nahm sein Bruderherz in den Arm. Philippe bleibt ein weiterer Trost: Schließlich hatte er 2014 mit dem SV Dringenberg ebenfalls bereits erleben dürfen, wie gut sich ein Silvester-Cup-Sieg anfühlt.

Das kleine Finale

SV Heide Paderborn - SJC Hövelriege 3:1: Auch die beiden Teams, die das kleine Finale bestritten, konnten zurecht stolz auf ihre Turnierleistung sein. Rang drei ging dabei an Gastgeber SV Heide. Alexander Doms schnürte im besagten Spiel um Platz drei einen Dreierpack gegen den SJC Hövelriege. Esat Selimi hatte mit seinem insgesamt 33.Silvester-Cup-Treffer zwischenzeitlich für den SJC ausgeglichen. "Wir haben eine klasse Turnierleistung gezeigt. Das gibt uns auch Schwung für die Rückrunde", konstatierte Heides Coach Helmut Hartmann. A-Ligist SJC Hövelriege untermauerte derweil einmal mehr seinen Ruf als Hallenspezialist und landete wie schon im Vorjahr auf Platz vier. "Ich habe selbst keine Ahnung, wie wir das immer machen. Ich weiß nur, dass die Jungs immer richtig heiß auf dieses Turnier sind", sagte SJC-Coach Christoph Bretschneider mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Gut lachen hatte zudem Heides Fußballobmann Thomas Dressler, denn die 30. Auflage des Silvester-Cups war in jeder Hinsicht ein Erfolg. Dazu passte ein denkwürdiges Endspiel. "Dieses Finale hat alles geboten, was Hallenfußball so spektakulär macht", schwärmte Dressler. Und eines ist gewiss: Ende 2018 steht die 31. Auflage des Budenzaubers an.

Die Liveticker und Videos von allen Silvester-Cup-Spielen gibt es hier.

Aufrufe: 030.12.2017, 23:15 Uhr
Frank Beineke / Foto: Uli PetzoldAutor