2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

OSV zu ei­ner Ge­mein­schaft ma­chen

Der neue ers­te Vor­sit­zen­de und der Ge­schäfts­füh­rer ste­hen für den Ge­ne­ra­tio­nen­wech­sel beim OSV.

Die neu­en Ge­sich­ter des Vor­stands des OSV Meerbusch sind Den­nis Klein ist ers­ter Vor­sit­zen­der, Marc Szym­ko­wi­ak Ge­schäfts­füh­rer. Ihr wich­tigs­tes Ziel: ein Wir-Ge­fühl in­ner­halb des Ver­eins er­zeu­gen. Darüber sprechen sie im Interview mit unserer Redaktion.

Herr Klein, Herr Szym­ko­wi­ak, vor rund zwei Mo­na­ten hat sich der OSV Meer­busch für die Zu­kunft per­so­nell neu auf­ge­stellt. Seit­dem ist ein fast kom­plett neu­er und noch recht jun­ger Vor­stand am Ru­der. Wie kam es zu dem Ge­ne­ra­tio­nen­wech­sel?

Klein Der al­te Vor­stand war schon sehr lan­ge tä­tig. Er hat über vie­le Jah­re gu­te Ar­beit ge­leis­tet, doch in der jüngs­ten Ver­gan­gen­heit sind vie­le Din­ge et­was ein­ge­schla­fen oder ne­ben­her ge­lau­fen, die wir neu auf­le­ben las­sen wol­len. In der Mit­glie­der­ver­samm­lung gab es die Mög­lich­keit, sich neu auf­zu­stel­len. Al­le Vor­stands­pos­ten wa­ren va­kant. Wir ha­ben die Chan­ce er­grif­fen, dem Ver­ein wie­der neu­es Le­ben ein­zu­hau­chen.

Im Vor­stand sind nun fast aus­nahms­los Per­so­nen ak­tiv, die zwi­schen 30 und 40 Jah­re alt sind. Wie wur­de das auf­ge­nom­men?

Klein Wir wur­den an­fangs ein we­nig mit kri­ti­schen Au­gen be­trach­tet, denn jun­gen Leu­ten traut man solch ver­ant­wor­tungs­vol­le Pos­ten viel­leicht nicht rich­tig zu. Doch nach et­was mehr als zwei Mo­na­ten kann man fest­stel­len, dass die Vor­be­hal­te uns ge­gen­über nicht mehr da sind. Im Ge­gen­teil: Wir be­kom­men sehr vie­le po­si­ti­ve Re­so­nanz für un­se­re bis­her ge­leis­te­te Ar­beit.

Szym­ko­wi­ak Die Leu­te spü­ren ein­fach, dass wir hier et­was Neu­es ent­steht und ge­ben uns ent­spre­chen­de Rü­cken­de­ckung. Bes­tes Bei­spiel da­für war der Sai­son­ab­schluss. Nor­ma­ler­wei­se pa­cken da im­mer die glei­chen vier, fünf Per­so­nen an. Dies­mal ha­ben rund 20 Leu­te mit­ge­hol­fen. Nie­mand ist sich zu scha­de, auch Auf­ga­ben, die nicht sei­nen ei­gent­li­chen Pos­ten im Ver­ein ent­spre­chen, zu er­le­di­gen. Das zeigt, dass wir auf dem rich­ti­gen Weg sind.

Wel­che Zie­le ha­ben Sie sich als Vor­stand für die na­he Zu­kunft ge­setzt?

Szym­ko­wi­ak Das Wich­tigs­te wird sein, wie­der ein Wir-Ge­fühl zu er­zeu­gen. Wir wol­len so­wohl die Al­ten Her­ren als auch die Da­men- und Mäd­chen­ab­tei­lung und eben­so die Shuffle­boar­der und die Gym­nas­tik­ab­tei­lung eng an den Klub bin­den und so den ge­sam­ten Ver­ein zu ei­ner ech­ten Ge­mein­schaft zu­sam­men­schwei­ßen. Eben­so wich­tig ist es, die Ju­gend­ab­tei­lung zu stär­ken und ein­zu­be­zie­hen. Auch hier­für ha­ben wir die rich­ti­gen Leu­te mit dem nö­ti­gen Know-how ge­fun­den, die ih­re Auf­ga­ben mit vol­lem Ta­ten­drang an­ge­hen.

Klein Ei­ne ganz wich­ti­ge Kom­po­nen­te ist auch die Ein­bin­dung neu­er Part­ner. Um sei­ne Zie­le zu er­rei­chen, be­nö­tigt man Spon­so­ren. Die­ses The­ma war fast kom­plett ein­ge­schla­fen. Wir brin­gen das jetzt wie­der auf die Agen­da. Wir wol­len un­se­ren Part­nern mehr Mög­lich­kei­ten ge­ben, sich bei uns zu en­ga­gie­ren und möch­ten ih­nen um­ge­kehrt mehr Wert­schät­zung ent­ge­gen­brin­gen – bei­spiels­wei­se durch die Über­ga­be ei­ner Dau­er­kar­te. Es wird ver­schie­de­ne Spon­so­ren­pa­ke­te ge­ben, aber auch Pri­vat­per­so­nen kön­nen sich im „50er-Club“ be­reits ab ei­nem Be­trag von 50 Eu­ro fi­nan­zi­ell ein­brin­gen.

Wo­hin soll das da­durch in Zu­kunft ge­ne­rier­te Geld flie­ßen?

Klein Ich bin kein Freund da­von, Spie­ler mit ei­nem Hand­geld nach Os­terath zu lo­cken. Die­se Spie­ler sind auch ganz schnell wie­der weg. Es kann aber auch nicht sein, dass man als Stu­dent oder Lehr­ling so­gar noch drauf­zahlt, wenn man hier spielt. Des­halb wol­len wir An­rei­ze schaf­fen, um wett­be­werbs­fä­hig und at­trak­tiv für ex­ter­ne Spie­ler zu blei­ben. Wir möch­ten für al­le ein Rund­um-Wohl­fühl­pa­ket schnü­ren. Das fängt mit ein­heit­li­cher Klei­dung für die Mann­schaf­ten an und geht wei­ter über Un­ter­stüt­zung in pri­va­ten An­ge­le­gen­hei­ten. Un­se­re Spie­ler sol­len wis­sen, dass wir im­mer ein of­fe­nes Ohr für sie ha­ben – nicht nur in sport­li­chen Be­lan­gen, son­dern auch in Din­gen, die über den Sport­platz hin­aus­ge­hen. Es wird auch ein ge­mein­schaft­li­ches Es­sen nach den Spie­len ge­ben, um das Ge­fü­ge zu stär­ken.

Szym­ko­wi­ak Uns ist ganz wich­tig, dass wir nicht nur ei­ne ein­zel­ne Mann­schaft be­zu­schus­sen, son­dern den Zu­sam­men­halt im ge­sam­ten Ver­ein för­dern möch­ten. Bei­spiels­wei­se sol­len Leu­te, die sich eh­ren­amt­lich en­ga­gie­ren, mit Fes­ten oder an­de­ren Ver­an­stal­tun­gen be­lohnt wer­den, für die sonst oft­mals die fi­nan­zi­el­len Mit­tel feh­len. Un­se­re Platz­an­la­ge ist in ei­nem Top-Zu­stand. Trotz­dem liegt uns auch die Ver­bes­se­rung der In­fra­struk­tur am Her­zen. Bei­spiels­wei­se be­nö­tigt das Ver­eins­heim ei­ne neue Kü­che, eben­so wä­re ei­ne neue Ter­ras­se rund um un­se­re Hüt­te ei­ne tol­le Sa­che. Hier konn­ten wir schon die ers­ten Er­fol­ge ver­zeich­nen.

In wel­chen sport­li­chen Sphä­ren soll sich die ers­te Mann­schaft künf­tig be­we­gen?

Klein Wenn man in der zu­rück­lie­gen­den Sai­son ge­ra­de so dem Ab­stieg ent­ron­nen ist, kann man kei­ne uto­pi­schen Zie­le aus­ge­ben. Es wird er­neut ein Über­gangs­jahr, in dem es pri­mär gilt, sich in der Kreis­li­ga A zu eta­blie­ren. Mit­tel­fris­tig wür­den wir ger­ne zu­rück in die Be­zirks­li­ga, aber den Weg dort­hin wol­len wir nach­hal­tig und ver­nünf­tig an­ge­hen. Wir wol­len ei­ne Iden­ti­fi­ka­ti­on mit der ers­ten Mann­schaft schaf­fen. Das klappt nicht, wenn sich ihr Ge­sicht je­des Jahr än­dert. Da­her le­gen wir viel Wert auf Kon­ti­nui­tät.

Für die­sen Wert steht auch Frank Kol­leg­ger, der seit 15 Jah­ren im Ver­ein tä­tig ist und das Team in der Vor­sai­son vor dem Ab­stieg be­wahrt hat. Bleibt er im Amt?

Klein Frank hat die Mann­schaft in ei­ner schwie­ri­gen Si­tua­ti­on über­nom­men und letzt­lich sou­ve­rän zum Klas­sen­er­halt ge­führt. Wenn je­mand so gu­te Ar­beit leis­tet, ist es nur fair, dass er wei­ter­ma­chen darf. Des­halb gab es von un­se­rer Sei­te auch gar kei­ne an­de­ren Über­le­gun­gen als ihm wei­ter das Ver­trau­en zu schen­ken. Er wird ge­mein­sam mit Fran­ces­co Rea­le und Den­nis Ba­ab, der sich künf­tig um die Tor­hü­ter küm­mert, das Trai­ner­team bil­den.

Wer über­nimmt die zwei­te Mann­schaft?

Szym­ko­wi­ak Neu­er Chef­coach wird Marc-And­re Zan­ders. Er hat als Ak­ti­ver lan­ge beim SC West ge­spielt, be­sitzt als Trai­ner die C-Li­zenz und hat bei West und beim FC Bü­de­rich be­reits ers­te Er­fah­run­gen in die­sem Be­reich sam­meln kön­nen. Un­ter­stützt wird Zan­ders von zwei in Os­terath be­kann­ten Ge­sich­tern: Flo­ri­an Frey und Ben­ja­min Krüll.

Aufrufe: 030.6.2019, 12:01 Uhr
RP / Christoph BaumeisterAutor