2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Sünchings Trainer Uwe Ostermeier legte am Sonntag sein Amt nieder.  Foto: Archiv
Sünchings Trainer Uwe Ostermeier legte am Sonntag sein Amt nieder. Foto: Archiv

Ostermeier ist nicht mehr Trainer in Sünching

Am Sonntag nach dem 2:4 gegen Wiesent trat er zurück +++ In Großberg übernimmt Gerhard Müllerbauer +++ Abteilungsleitung sucht nach einer Lösung

Am Sonntag verlor die Kreisliga-Mannschaft des SV Sünching ihr Heimspiel gegen den neuen Tabellenführer vom SV Wiesent mit 2:4 Toren. Bis zur Halbzeit waren die Hausherren besser, dann reichten beim arg ersatzgeschwächten SV die Kräfte nicht mehr und Wiesent kam zum Sieg. Eigentlich nichts Besonderes! Aber nach dem Spiel informierte Trainer Uwe Ostermeier Abteilungsleiter Stefan Parzefall und die Vorsitzende Roswitha Gstettner, dass er zurücktreten werde.

Der 51-jährige bestätigte seinen Rückzug, gab an, dass er die Mannschaft nicht mehr voll erreichen könne. „Mir fehlte zuletzt etwas der Respekt, die Disziplin, der nötige Biss. Vielleicht kann ein neuer Mann wieder mehr aus dem Team herauskitzeln“, so Ostermeier, der vor vier Wochen bereits mit der Abteilungsleitung über einen möglichen Rücktritt diskutiert habe. „Dass wir viele Verletzte haben, am Sonntag musste sogar Rainer Gabler ins Tor, dafür kann niemand etwas. Aber ich hätte von den gesunden Spielern, vor allem von den Leistungsträgern, mehr erwartet. Vor ein paar Wochen sagte ich dem Team schon einmal, dass ich den letzten Biss vermissen würde. Daraufhin riss es sich zusammen und ließ einen Sieg gegen Sulzbach folgen“, erklärte Ostermeier.

Danach reihten sich aber drei Niederlagen und ein Remis ein. „Ich scheide im Frieden, schaue natürlich auch weiterhin meinem Heimatverein zu. Auch mein Sohn Matthias gehört der Mannschaft an. Mir ist die Entscheidung nicht leicht gefallen, aber meines Erachtens war es jetzt der richtige Schritt, das nötige Zeichen. Nun fühle ich mich gut und befreit. Ich habe selbst lange Fußball gespielt und hätte auf ein Gespräch mit einem ehemaligen Trainer anders reagiert als dies bei manchen Spielern des aktuellen Kaders der Fall war!“ Ostermeier ist sicher, dass die Mannschaft nichts mit dem Abstieg zu tun bekommen werde, obwohl in den ersten elf Spielen nur 13 Punkte gesammelt werden konnten. „Langsam aber sicher kommen die verletzten Spieler wieder zurück. Und vielleicht überdenkt ja nun der eine oder andere sich und seine Leistungsbereitschaft! Potential ist sicherlich vorhanden!“

Nun will Ostermeier erst einmal Abstand gewinnen. Eigentlich kam er zum Traineramt im Frühling 2012 eher zufällig. Mitten in der Vorbereitung hörte Daniel Eyerer auf. Ostermeier coachte damals die A-Jugend und ließ sich überreden. „Ich wollte zwar nie Trainer werden, habe aber dennoch schnell Freude an der Aufgabe gefunden. Man muss aber auch die Zeit für den Absprung erkennen können!“

Am kommenden Sonntag beim letzten Vorrundenspiel in Großberg wird erst einmal Gerhard Müllerbauer auf der Bank sitzen. Das wäre er aber sowieso, da Ostermeier im Urlaub verweilen wird. Abteilungsleiter Stefan Parzefall und sein Team suchen aktuell nach einer Lösung, entweder bis zur Winterpause oder auch schon darüber hinaus. Genauere Angaben dazu konnte er aber noch nicht machen.

Die Arbeit von Uwe Ostermeier lobte er in höchsten Tönen: „Jeder einzelne Spieler konnte sehr von seiner Erfahrung profitieren. Er war sehr erfolgreich, das Training war abwechslungsreich und gut. Auch die menschliche Komponente stimmte. Und es gehört einiges dazu, um selbst einen Schlussstrich zu ziehen. Hoffentlich hat er die Mannschaft nun wachgerüttelt!“

Und die Zeit unter Uwe Ostermeier war wirklich erfolgreich: Im Frühjahr 2012 übernahm er die Mannschaft im hinteren Mittelfeld. In den zehn verbleibenden Spielen holte er sechs Siege und drei Remis bei einer Niederlage. Damit führte er die Mannschaft auf Rang vier. In seiner ersten (und einzigen) vollen Saison lieferte sich Sünching bis zum vorletzten Spieltag mit Prüfening einen Kampf um die Meisterschaft. Aufgrund von Verletzungsproblemen sprang im Endspurt nur die Vizemeisterschaft heraus und in der Relegation war man chancenlos.

Heuer kam dann der Motor nicht auf Temperatur. Vier Siege und ein Remis bei sechs Niederlagen lautet die aktuelle Bilanz. Nun hörte der ehemalige Landesliga-Spieler auf! Er hinterlässt eine kreisligataugliche Mannschaft, die er mit seiner letzten Amtshandlung hoffentlich frühzeitig aufwecken konnte! „Mit Reden kam ich bei einigen nicht mehr weiter. Somit musste ich handeln!“

Wohin führt der Weg beim SV Sünching?



Aufrufe: 014.10.2013, 17:37 Uhr
Redaktion RegensburgAutor