In Kleve erkannte der Familienvater eine Lücke auf dem Markt der Nachhilfe und gründete mit Iris Böhmer, einer Expertin für Ergänzungsunterricht, sein Unternehmen „Notenkönig“. Ihre Philosophie: Lernen im vertrauen Rahmen und mit zugänglichen Lehrern.
Detlev Remmers wurde schnell hellhörig. Er war auf der Suche nach einem flexiblen Angebot für seine Schützlinge. Ein solches bietet Seifert, beim „Notenkönig“ können Schüler monatlich kündigen. Zudem seien Seifert und Böhmer mit ihren vier Lehrern bereit, sich mit ihren Nachhilfeangeboten an den Trainingszeiten des FC-Nachwuchses zu orientieren. Völlig neu ist die Idee der Nachhilfe für die Bresserberg-Kicker übrigens nicht. Zu Regionalliga-Zeiten, zwischen 2006 und 2008, schwangen sich die Rot-Blauen zu der Ambition auf, ein Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) aufzubauen.
Dazu gehört auch ein entsprechendes Lern-Angebot. So begleitete eine Nachhilfelehrerin die Talente von einst bei den Hausaufgaben oder beim Pauken. Das Projekt NLZ war mit der Insolvenz Geschichte, doch an das Konzept erinnerte sich Remmers noch. Wenn sich künftig herausstellt, dass ein Kind des 1. FC Kleve mit Problemen in der Schule zu kämpfen hat, will Remmers auf das Nachhilfe-Angebot hinweisen.
In der Folge soll es zu einem Gespräch mit Seifert und Böhmer kommen, um die schulischen Schwächen zu analysieren. Dann entwerfe man einen Plan, wie man den Kindern parallel zum Fußball-Training helfen könne. „Ich bin mir sicher, dass unsere Kinder und Jugendlichen hier gut aufgehoben sind – die ersten haben schon Interesse gezeigt“, sagt Remmers.
Eigentlich absolvieren Kinder an der Tiergartenstraße Präsenzunterricht mit den Dozenten. In Corona-Zeiten fällt dieser allerdings aus. So hat sich Seifert eine Alternative ausgedacht: Seit Montag kommt der Nachhilfelehrer per Video und Lautsprecher nach Hause. „Auf diesem Wege kann man eigentlich völlig gewöhnlichen Unterricht anbieten“, sagt Joshua Steinmann.
Der 20-jährige Informatik-Student aus Kranenburg bietet ins Seiferts Institut Nachhilfe in Mathe an und übt dieser Tage etwa mit Seiferts Sohn Thore. Der 14-Jährige spielt in der C-Jugend-Mannschaft des 1. FC Kleve, die in der Niederrheinliga in der derzeit unterbrochenen Saison um den Klassenerhalt kämpft. Thore, Schüler des Kellener Konrad-Adenauer-Gymnasium, ist Torwart. „Der Aufwand fürs Training und für die Spiele ist natürlich hoch. Ich glaube schon, dass diese Nachhilfe für viele da ein Vorteil sein kann“, sagt er.