2024-05-24T11:28:31.627Z

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Wird nicht mehr im neongelben Dress von Cagrispor auflaufen: Okcan Tekdemir. F: Zink
Wird nicht mehr im neongelben Dress von Cagrispor auflaufen: Okcan Tekdemir. F: Zink
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Okcan Tekdemir beendet das Kapitel Cagrispor wieder

"Ich kam mit den Strukturen im Verein nicht zurecht"

Er gilt als Wandervogel, aber auch als einer, der seinen Prinzipien folgt. Okcan Tekdemir kennt sein Image. Was andere über ihn denken, ist ihm allerdings weitgehend egal. Spaß am Fußball, so sagt er, möchte er haben. Und weil ihm dieser Spaß zuletzt des Öfteren gefehlt hat, schloss der 28-Jährige das Kapitel Cagrispor wieder, noch bevor es richtig begonnen hatte.

Im Juni hatte sich Tekdemir dem Nürnberger Bezirksligisten angeschlossen und seitdem acht Partien (ein Tor) für Cagri absolviert. Nun gehen der Angreifer und der Verein wieder getrennte Wege. Tekdemir ist keiner, der nun anfängt, schmutzige Wäsche zu waschen. "Ich bin mit den Strukturen im Verein nicht zurecht gekommen", sagt er nur. Und dass er nicht weiter eingehen möchte "auf die genauen Gründe", die zum Abschied geführt haben. Dass er aber nicht mehr glücklich war bei Cagri, man muss kein studierter Psychologe sein, um das herauszuhören. "Respekt untereinander ist mir sehr wichtig. Man darf nicht vergessen, dass alles nur Amateurfußball ist. Niemand hat einen Grund, hochmütig zu sein."

Tekdemir sagt es, und man glaubt es ihm auch, dass ihm Werte etwas bedeuten. Vielleicht, das sagt er nicht, sind sie ihm in diesen Tagen besonders wichtig. Im Dezember erwartet seine Frau ein Baby. "Die Zeit, die man investiert", sagt Tekdemir, "muss sich rentieren. Und ich hatte zuletzt nicht das Gefühl, dass die investierte Zeit wertgeschätzt wurde."

Wie es für den begabten Offensivmann weitergeht, ist offen. Derzeit trainiert der 28-Jährige bei einem Landesligisten aus der Region mit. Spielen darf er dort aber so oder so nicht. Tekdemir ist ein halbes Jahr gesperrt. So schreiben es die Regularien vor. Trotzdem ist der Stürmer dankbar, dass sie ihm die Möglichkeit gegeben haben, sich als Trainingsgast fit zu halten. "Ich wurde herzlich aufgenommen vom Verein und der Mannschaft. Dafür möchte ich danke sagen."

Wo ihn dann in einem halben Jahr der Weg hinführt, weiß er nicht. Nur eines ist sicher, aufhören wird Okcan Tekdemir noch nicht. "Ich werde so lange Fußballspielen", sagt er, "bis ich den Spaß an meinem Sport wieder gefunden habe."

Aufrufe: 06.9.2016, 14:48 Uhr
Bastian EberleAutor