München – Am 20. September 2020 empfängt OGC Nizza die französische Übermannschaft Paris Saint-Germain in der Liga. Nizza verliert die Partie zwar mit 0:3, ein Spieler der Heimmannschaft verspürt innerlich trotzdem große Freude: Flavius Daniliuc (19). Der Abwehrspieler wurde in der 65. Minute eingewechselt – und durfte an diesem Tag sein Profi-Debüt feiern und sich mit Superstars wie Kylian Mbappé oder Angel di Maria messen. Der junge Österreicher erkämpfte sich in den folgenden Wochen und Monaten einen Stammplatz. In den letzten zwölf Liga-Spielen stand Daniliuc zehnmal in der Startformation.
Die Verantwortlichen des FC Bayern dürften sich ärgern. Denn zur Erinnerung: Den Großteil seiner fußballerischen Ausbildung genoss der Innenverteidiger in der Jugend des deutschen Rekordmeisters. Dort war er unter anderem Kapitän der U19 und durfte als A-Jugendlicher bereits erste Erfahrung im Drittliga-Team sammeln. Freilich hätten die Münchner den im Sommer 2020 auslaufenden Vertrag mit ihrem Abwehr-Juwel gerne verlängert, doch Daniliuc fehlte angesichts der namhaften Konkurrenz auf seiner Position die Perspektive bei den Profis. Dass der Schritt nach Nizza richtig war, beweist auch ein Blick auf seinen Marktwert: Zum Zeitpunkt des Wechsels lag dieser laut „transfermarkt.de“ bei 500 000 Euro – jetzt ist Daniliuc 4 Millionen Euro wert.
Die Eingewöhnungszeit in Nizza ging schnell: „Flavi“ fühlt sich in seiner ersten eigenen Wohnung im Stadtzentrum Nizzas pudelwohl und schaut Serien bereits auf Französisch. Daniliuc ist in Frankreich angekommen – auch dank eines ehemaligen Bayern-Spielers: Dante. Er ist eine der wichtigsten Bezugspersonen des Österreichers. „Ich hole mir nach jedem Spiel Rat von ihm. Dante erklärt mir immer geduldig, wo ich mich noch verbessern kann und woran ich arbeiten muss – taktisch und körperlich“, erzählt Daniliuc.
Gut möglich, dass sich das Abwehr-Juwel auch dieses Wochenende wieder Rat vom Routinier holt. Am Samstag steht das Liga-Rückspiel gegen Paris an.
MANUEL BONKE