2024-05-17T14:19:24.476Z

Spielbericht
Proteste: Wiedenbrücks Bjarne Pudel, Hendrik Lohmar und Robin Twyrdy (v.l.) bestürmen den Schiedsrichter nach seinem Handelfmeter-Pfiff.
Proteste: Wiedenbrücks Bjarne Pudel, Hendrik Lohmar und Robin Twyrdy (v.l.) bestürmen den Schiedsrichter nach seinem Handelfmeter-Pfiff. – Foto: Jens Dünhölter

Offensivleistung des SC Wiedenbrück wird nicht belohnt

Regionalligist spielt gegen Fortuna Köln 4:4. Beide Mannschaften bieten den Zuschauern ein Spektakel. Trainer Brinkmann bemängelt die Abwehrarbeit. Viertes Unentschieden in Folge.

Besonders glücklich sah Daniel Brinkmann nach dem Abpfiff nicht aus. Sein SC Wiedenbrück hatte soeben gegen Fortuna Köln 4:4 gespielt, die 170 Zuschauer im Jahnstadion hatten ein wahres Torspektakel gesehen, doch der SCW-Trainer war mit der Defensivleistung seiner Elf überhaupt nicht einverstanden. „Wir haben zu schlecht verteidigt und dem Gegner zu viele Räume gelassen. Darum bin ich nicht zufrieden“, sagte Brinkmann nach 93 turbulenten Minuten.


Dass die Wiedenbrücker nach einer ersten Halbzeit, in der nach acht Minuten bereits zwei Tore gefallen waren und es nach gut einer halben Stunde 3:3 stand, die 4:3-Führung von Viktor Maier (54.) durch ein spätes Gegentor – dem auch noch eine umstrittene Handelfmeter-Entscheidung des Unparteiischen vorausging – noch den Ausgleich kassierten (85.), wurmte Brinkmann besonders. „Wir haben lange geführt, aber es hat wieder nicht gereicht“, sagte er. Und meinte damit auch, dass der SCW anstatt des ersehnten Sieges zum vierten Mal in Folge ein Unentschieden holte.

Von der ersten Minute an spielten beide Mannschaften nach vorne. Als der auffälligste Wiedenbrücker Phil Beckhoff (Brinkmann: „Phil war offensiv stark, nach hinten war das aber zu wenig“) in der 6. Minute zum 1:0 traf, hatte es vorher schon je eine aussichtsreiche Torchance auf beiden Seiten gegeben. Und genauso ging es weiter: Als der nicht immer sicher wirkende SCW-Keeper Marcel Hölscher einen flachen Ball nur abklatschen konnte, staubte Julian Günther-Schmidt für Fortuna ab – 1:1 (8.). Es folgten zwei berechtigte und verwandelte Foulelfmeter auf jeder Seite zum 1:2 (17., Günther-Schmidt) und zum 2:2 (21., Lohmar), ehe die Fortuna nach einer Fehlerkette in der Wiedenbrücker Defensive erneut in Führung ging (26.) und Beckhoff seinem Gegenspieler nach einem verlängerten langen Ball auf und davon lief und zum 3:3 vollendete (33.). Dass ein Treffer von Fabian Brosowski kurz vor der Pause wegen Abseits nicht gegeben wurde, war umstritten. „Auf Video war eindeutig zu sehen, dass das kein Abseits war. Aber darauf will ich es nicht schieben, dass wir nicht gewonnen haben“, so Brinkmann.

Auch im zweiten Durchgang ging es munter weiter. Mit dem 4:3 durch Maier nach starker Beckhoff-Vorarbeit hatte der SCW das Spiel gedreht (54.). Köln erhöhte jetzt den Druck, Wiedenbrück versuchte Konter zu setzen. In der Schlussphase ging es noch einmal hoch her. Erst gelang Fortuna der Ausgleich zum 4:4, nur eine Minute später sah SCW-Abwehrchef Oliver Zech wegen wiederholtem Foulspiel Gelbrot (86.). Sieben Minuten inklusive Nachspielzeit mussten die Gastgeber jetzt noch in Unterzahl überstehen. Fortuna drückte weiter, die größte Chance hatte jedoch SCW-Akteur Leon Tia, der nach einem Konter völlig frei über das Tor schoss (93.). Das musste das 5:4 sein. Doch es blieb beim Unentschieden. „Die Zuschauer können sich nicht beschweren. Wir haben ein Spitzenteam offensiv sehr beschäftigt. Der Sieg war für uns drin, insgesamt ist die Punkteteilung aber okay“, analysierte Brinkmann.

Aufrufe: 018.10.2020, 14:00 Uhr
Markus Voss / FuPaAutor