2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Ungefähr so wie bei diesem Schnappschuss von Eintracht-Profi Stefan Ilsanker würde es aussehen, wenn im Amateurbereich trainiert werden würde, denn dort muss der Mindestabstand eingehalten werden. Die meisten Vereine im Fußballkreis Limburg-Weilburg finden den Aufwand, die Vorgaben umzusetzen, zu groß und verzichten auf die Wiederaufnahme des Trainings. 	Foto: Franziska Rappl
Ungefähr so wie bei diesem Schnappschuss von Eintracht-Profi Stefan Ilsanker würde es aussehen, wenn im Amateurbereich trainiert werden würde, denn dort muss der Mindestabstand eingehalten werden. Die meisten Vereine im Fußballkreis Limburg-Weilburg finden den Aufwand, die Vorgaben umzusetzen, zu groß und verzichten auf die Wiederaufnahme des Trainings. Foto: Franziska Rappl

Nur der SC Offheim trainiert wieder

Im Fußballkreis Limburg-Weilburg ruht weiterhin fast überall der Übungsbetrieb

Limburg-Weilburg. Die Politik hatte in der Woche den Weg dafür geebnet, den Trainingsbetrieb wieder aufzunehmen. Die Vereine im Fußballkreis Limburg-Weilburg sind allerdings sehr zurückhaltend. Abgesehen davon: Einige Kommunen haben ihre Sportstätten noch nicht wieder geöffnet. Und – Stand jetzt – wird der Spielbetrieb nicht vor Mitte September aufgenommen. Wir haben uns bei den Vereinen umgehört.

Florian Dempewolf, Trainer TuS Waldernbach: Da es ein zu hohes Risiko und durch die Auflagen des HFV einen zu hohen Aufwand für unseren Verein darstellt, wird der Trainingsbetrieb noch nicht stattfinden. Natürlich würde ich gerne wieder mit den Jungs auf den Platz gehen und auch das kontaktlose Training durchführen. Dennoch kann ich nachvollziehen, wenn unser Vorstand die Entwicklung in den nächsten Wochen abwarten möchte. Ich habe nämlich die Befürchtung, dass wir auch noch im Juli oder sogar noch später nur kontaktlos trainieren dürfen. Somit haben meine Spieler bis dahin fast sechs Monate individuelles Training absolviert.

Florian Betz, Trainer SG Weinbachtal: Mit dem Training haben wir aktuell trotz hoher Nachfrage meiner Jungs noch nicht begonnen. Wir werden die Entscheidung am Samstag, wie es mit der Saison weitergeht, abwarten und uns danach zusammensetzen und besprechen, wie wir verfahren. Es sind ja doch einige Bestimmungen zu beachten, die ich als Trainer, aber auch der Verein berücksichtigen muss.

Nico Zimmermann, Spielausschussmitglied SG Niedershausen/Obershausen: Wir starten nächste Woche ganz entspannt mit einem wöchentlichen Lauftreff. Wir sehen aktuell keine Dringlichkeit und Notwendigkeit, um die Vielzahl an Sicherheitsmaßnahmen umzusetzen, damit ein halbwegs normaler Trainingsbetrieb gewährleistet werden kann. Natürlich besteht bei uns auch die Sehnsucht nach Fußball und der Kameradschaft, aber zum einen tragen wir als Verein auch Verantwortung für unsere Spieler, zum anderen gehe ich eh davon aus, dass die Saison abgebrochen wird und sich vor August nichts mehr tut. Rein sportlich betrachtet, geht es für uns ja auch um nichts mehr.

Sascha Noth, Spielausschussmitglied VfR 07 Limburg: Wir werden uns diese Woche im Vorstand erst einmal zum Thema Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs beraten, denn die Auflagen, die zu erfüllen sind, sind nicht leicht umsetzbar. Aber wir werden prüfen, wie für uns der Weg in einen geordneten Trainingsbetrieb aussehen könnte.

Patrick Jahn, Trainer SG Selters: Wir werden zunächst einmal abwarten und uns mit einer Entscheidung, ob wir das Training wieder aufnehmen, Zeit lassen. Für den Vorstand ist es keine einfache Aufgabe, die Hygienevorschriften zu erfüllen. Was aber schön ist: Sie werden es versuchen. Am Donnerstag fällt darüber eine Entscheidung. Läuft alles glatt, können wir uns vorstellen, wieder ein bisschen mit Ball zu arbeiten. Unter Berücksichtigung der vorgegebenen Trainingsinhalte, gilt es dann, abzuwägen, inwieweit es sinnhaft ist. Fußball ist und bleibt ein Kontaktsport. Und Training ohne Zweikämpfe macht wenig Sinn. Aber es ist zumindest Licht am Ende des Tunnels – und das ist das, was mich ein Stück weit positiv stimmt.

Andreas Kunz, Spielausschussmitglied SC Offheim: Wir haben am Sonntag wieder mit dem Training, unter Einhaltung der vorgegebenen Bedingungen, begonnen. Wir waren alle froh, uns mal wieder zu sehen und endlich nach langen acht Wochen gegen einen Ball treten zu können. Auch die Jugendabteilung wird nun wieder trainieren.

Thorsten Wörsdörfer, Trainer TuS Dietkirchen: Warum nach dem Lockdown jetzt die Möglichkeit für Training gegeben wurde, verstehe ich nicht so ganz. Die Vorbereitung, um bei Schäden nicht in die Gefahr der Haftung zu kommen, dauert einige Zeit. Und wofür und für welches Ziel, wenn die Saison nicht fortgesetzt wird? Gerne würde ich meinen Jungs in die Augen sehen und mit ihnen reden, nicht nur per Telefon oder WhatsApp. Vielleicht treffen wir uns einmal zu einem „Corona“-Training.

Steffen Moritz, Spielertrainer FC Waldbrunn: Die gemachten Auflagen sind ja realitätsfremd und in dieser Form kaum durchzuführen. Wir warten jetzt ab, für wann die neue Saison geplant wird und dann hoffen wir, dass wir uns in aller Ruhe und unter relativ normalen Bedingungen vorbereiten können.

Hans Reichwein, Pressesprecher SV Hadamar: Wir werden unter den gegebenen Hygienevorschriften keinen Trainingsbetrieb aufnehmen.

Karl Völker, Spielausschussmitglied FSG Wirbelau/Schupbach/Heckholzhausen: Wir haben uns da zwar schon unterhalten, aber bei uns gibt es noch keinen finalen Beschluss. Es gibt einiges, was wir vor einem Trainingsstart umsetzen müssten. Und das ist gar nicht so einfach. Ich gehe davon aus, dass der Trainingsbetrieb erst einmal weiter ruhen wird.

Gösta Kiefer, Trainer SG Weilmünster/Laubuseschbach: Ich halte eine Trainingsaufnahme im Amateurfußball unter den aktuellen Gegebenheiten und Vorschriften für absolut utopisch. Zumal gesundheitliche Risiken ja weiter im Raum stehen. Ich stelle auch Dringlichkeit und Sinn infrage, wenn die Saison vor dem Abbruch steht und es mutmaßlich erst im September weitergehen soll. Mir fehlen natürlich das Kicken und vor allem das Miteinander. Aber wenn wir starten, dann bitte auch mit dritter Halbzeit.

Mathias Großmann, Spielausschussmitglied RSV Würges: Wir lassen den Trainingsbetrieb mindestens diese Woche noch ruhen. Die gestellten Auflagen sind in der angeforderten Form für uns nicht oder nur mit großem Aufwand zu erfüllen. Am Samstag soll es ja noch eine Präsidiumssitzung des HFV geben, wonach wir über die weitere Vorgehensweise bezüglich Trainingsbetrieb im Vorstand entscheiden werden.



Aufrufe: 012.5.2020, 14:30 Uhr
André BethkeAutor