2024-06-14T14:12:32.331Z

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– Foto: Imago Images

Nun will es Kelvin Ofori seinem Trainer zeigen

Fortuna Düsseldorf: Kelvin Ofori will es Trainer Uwe Rösler zeigen

In Fortunas Lizenzmannschaft hat Kelvin Ofori momentan kaum die Chance, auf regelmäßige Spielzeit zu kommen. Trainer Uwe Rösler erwartet nun, dass der 19-Jährige sich über Spiele in der U23 anbietet. So lief das Spiel in Aachen für den Ghanaer.
Uwe Rösler hatte sich weit aus dem Fenster gelehnt – womöglich im Überschwang der Gefühle. Wenige Wochen nach seinem Amtsantritt war Fortuna vor einem Jahr mit einem 5:2-Sieg beim 1. FC Kaiserslautern ins DFB-Pokal-Viertelfinale eingezogen. Zur Halbzeit hatte der neue Trainer sein Juwel eingewechselt: Kelvin Ofori. „Das ist natürlich eine Granate, habt ihr alle gesehen, mit 18 Jahren“, sagte Rösler anschließend. Tatsächlich hinterließ der junge Ghanaer in seinem damals erst zweiten Pflichtspiel für die Profis einen starken Eindruck. Allein: Bestätigen konnte er diesen seither nicht.

Zwar bringt es Ofori in dieser Saison schon auf zehn Zweitliga-Einsätze, momentan hat er aber einen schweren Stand. Die Konkurrenz im Mittelfeld ist durch die Verpflichtung von Felix Klausnoch einmal größer geworden, und leistungsmäßig fiel der inzwischen 19-Jährige schlicht zu oft ab. Rösler und Ofori haben nun miteinander besprochen, dass der Ghanaer bevorzugt in der U23 aufläuft, um Spielpraxis zu sammeln. Doch selbst dort enttäuschte Ofori. In den Partien gegen den SV Straelen (0:2) und beim VfB Homberg (1:3) wirkte er wie ein Fremdkörper, verzettelte sich ständig und missachtete taktische Vorgaben.

Als die „Zwote“ nun am Samstag bei Alemannia Aachen gastierte und verdient mit 2:0 gewann, stand Ofori erneut in der Startelf – allerdings war er kaum wiederzuerkennen. Der Youngster ackerte, kommunizierte und arbeitete mit nach hinten. Seinen gelungenen Auftritt krönte er mit dem Ballgewinn vor dem letztlich entscheidenden Treffer von Lex-Tyger Lobinger in der Schlussphase.

„Das war die beste Leistung, die Kelvin in dieser Saison bei uns gezeigt hat“, lobte U23-Trainer Nico Michaty hinterher und ging ins Detail: „Er hat versucht, alle Dinge umzusetzen, die wir ihm mit auf den Weg gegeben haben – einfach zu spielen, defensiv mitzumachen. Kelvin hat sich richtig gut ins Team eingefügt.“ Vor allem trennte sich Ofori – mit wenigen Ausnahmen – stets im richtigen Moment vom Ball. „Er muss lernen, nicht nur für sich, sondern mit der Mannschaft Fußball zu spielen; offensiv wie defensiv. Das hat er gut umgesetzt“, sagte Michaty.

Der Grund für den Leistungsaufschwung liegt auf der Hand: Der 19-Jährige hat erkannt, dass seine Einsätze in der „Zwoten“ mehr eine Chance als eine Bestrafung sind. Deshalb war es Oforis ausdrücklicher Wunsch, am Wochenende für die U23 zu spielen – anders als vor den Begegnungen gegen Straelen und Homberg. „Das hat man ihm angemerkt“, betonte Michaty. „Er war sehr motiviert und taktisch diszipliniert.“

Eine schnelle Rückkehr in den Zweitliga-Kader ist dennoch unwahrscheinlich. „Kelvin ist ein großes Talent. Wir haben weiterhin alle die Hoffnung, dass er sich bei uns durchsetzt“, sagte Chefcoach Rösler erst kürzlich. „Spielzeit bekommt er momentan aber nur bei der U23. Dort muss er dann natürlich auch herausstechen. Das ist das Kriterium, um auch wieder bei mir zu spielen.“ Der Haken: Herausgeragt hat Ofori in Aachen nicht. Ein Schritt in die richtige Richtung aber war seine Leistung allemal.

Aufrufe: 013.2.2021, 11:45 Uhr
RP / Tobias DinkelborgAutor