Nominierung macht Christian Jürss sprachlos

„Als mich unserer Vereinsvorsitzende Olaf Gehrken Anfang des Jahres anrief, war ich platt, sprachlos und überrascht“, so der 31-Jährige. „Ich hatte nie damit gerechnet, es ist ja nicht alltäglich, dass ein junger Trainer, der mit seiner Mannschaft um den Klassenerhalt kämpft, an so einer hochrangigen Wahl als Kandidat teilnehmen kann.“

Nach der Überraschung kam dann auch schnell Freude auf. „Auch wenn ich sowas nie und nimmer erwartete habe, finde ich es gut, dass auch der Jugendfußball Aufmerksamkeit und Anerkennung bekommt. Viele wissen gar nicht, wieviel Arbeit und Herzblut in dieser Arbeit steckt“, so Jürss.

Er kam vom U19 Regionallisten SC Condor Hamburg, wo er seine ersten Trainererfahrungen in dieser höherklassigen Liga machte, nach Stormarn. Seine gute Arbeit war aber auch über den Stadtrand von Hamburg hinaus schnell bekannt und so verpflichtete der SV Eichede den talentierten Coach. Er hatte es zunächst nicht einfach, musste ein neuformiertes Team auf Regionalligastärke bringen. Nach einem katastrophalen Start gelang ihm 2017 aber dennoch der Klassenerhalt. Dabei wurde sein Ex-Verein am letzten Spieltag glatt mit 8:0 besiegt. So war die anschließende Feier um so größer.

„Es war schon ein Kraftakt, aber wir haben uns in allen Bereichen verbessern können. Gut und förderlich war auch das Vertrauen des Vorsitzenden Gehrken. Er hat mir immer wieder Mut gemacht und hat nie an meiner Arbeit gezweifelt.“

Auch zur neuen Saison begannen die „Young Bravehearts“ etwas verhalten. Aber diesmal hielt sich die Niederlagenserie in Grenzen. Die Mannschaft bekam schnell die Kurve und rangiert zur Winterpause auf dem achten Tabellenplatz. „Es ist nun mal so im Jugendbereich, zu Beginn jeder Spielserie steht man vor einem Umbruch. Und viele neue Spieler haben noch nie auf so einem Niveau gespielt. Die muss man da erst hinführen. Diesmal dauerte die Eingewöhnungsphase nicht so lange, deswegen konnten wir frühzeitig Erfolgserlebnisse feiern“, erklärt Jürss.

Er weiß aber auch, dass er die gute Arbeit nicht alleine bewältigen kann: „Es ist eigentlich eine Gemeinschaftswahl, denn Johannes Böhnert und jetzt Wilhelm Loss unterstützen mich in allen Belangen.“ Der engagierte Trainer will mit seiner Mannschaft schnell den Klassenerhalt perfekt machen. „Es gibt nur noch Endspiele, denn unser Polster ist nicht groß“, warnt der Coach. „Er ist in der Lage, einer Mannschaft taktische Disziplin zu vermitteln. Und er kann in kritischen Situationen auch mal klare Kante“, lobt Gehrken seinen Trainer, der als Lehrer in Sandesneben tätig ist.