Noch nie so schlecht vorbereitet

So beklagt der SG-Coach vor allem die mangelnde Präsenz der Spieler beim Training und den Testspielen. Er hatte bei den Übungseinheiten und auch den Vorbereitungspartien meist nur 12 oder 13 Spieler zur Verfügung, was zur Folge hatte, dass ,,sich in den Tests die Mannschaft selbst aufgestellt hat und zudem nicht viel ausprobiert und experimentiert werden konnte."

So war er mit dem 1:1 gegen den Kreisoberligisten VfR Lich und dem 0:0 gegen dessen Ligarivalen MTV 1846 Gießen, als etliche Spieler wegen Krankheit, Beruf oder Studium fehlten, überhaupt nicht zufrieden, im Gegensatz zum 4:2-Sieg gegen das Kreisoberliga-Topteam SG Birklar. Den Härtetest gegen Hessenligist Watzenborn-Steinberg bestanden Ried, Rennert und Kollegen und hielten die Partie beim 2:5 lange offen. Zudem hätte Weinecker gerne noch den ein oder anderen Neuzugang für den anstehenden Abstiegskampf gehabt. ,,Aber die finanziellen Mittel des Vereins fehlten. Ich habe mit wechselwilligen Spielern gesprochen, aber die gehen wegen des Geldes lieber zu anderen Vereinen", musste Weinecker zunächst darauf verzichten, den Abgang von Christian Hesse im relativ kleinen Kader auszugleichen.

Dann aber landete der Aufsteiger laut Weinecker mit der Verpflichtung von Matthew Sheldon doch noch ,,einen Glückstreffer". Der 23-jährige US-Amerikaner will in Gießen studieren und war zunächst im Probetraining beim SC Teutonia Watzenborn-Steinberg, ehe der Kontakt zur SG zustande kam. ,,Er ist ein offensiver Spieler für die Außenbahn, schnell und technisch gut, er wird uns weiterbringen", ist Weinecker froh über den Neuzugang, der noch Verständigungsprobleme und Defizite im taktischen Verhalten hat. Gegen Watzenborn sorgte er mit einem Treffer für den zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich.

,,Die Restrunde beginnt bei null, wir dürfen uns nicht auf dem Punktepolster ausruhen", appelliert der SG-Trainer an seine Mannschaft, die aktuell als Tabellen-14. vier Zähler besser als die TSG Wörsdorf auf dem stark abstiegsgefährdeten Rang 15 steht. Und demzufolge noch längst nicht gerettet ist, zumal die Zahl der Absteiger in die Gruppenliga vom Abschneiden des Aufstiegsrelegations-Teilnehmer und von der Zahl der Hessenligaabsteiger in die Verbandsliga Mitte abhängt.

Deshalb will Weinecker ,,möglichst schnell noch ein bis zwei Plätze hochklettern, um auf der sicheren Seite zu stehen". Vorteil für den Neuling aus dem Heuchelheimer Ortsteil könnte sein, dass noch in zwei Nachholspielen gegen die SF/BG Marburg und den SC Waldgirmes Punkte gesammelt werden können.