2024-05-24T11:28:31.627Z

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Im Wechselbad der Gefühle: Trainer Nils Boll | Foto: Wolfgang Scheu
Im Wechselbad der Gefühle: Trainer Nils Boll | Foto: Wolfgang Scheu

Nils Boll: "Ein Sieg der Moral"

BZ-Interview mit Trainer Nils Boll vom SV Grafenhausen

Ein Fußballspiel dauert 90 Minuten und damit lange genug, um schier Unmögliches zu schaffen. Grafenhausens Fußballer lagen in Pfohren bis zur 72. Minute mit 0:3 zurück und erkämpften noch ein 3:3. Johannes Bachmann unterhielt sich mit SVG-Trainer Nils Boll über eine denkwürdige Aufholjagd.
BZ: Wie war Ihre Gefühlslage am Mittwochabend?
Boll: Bis zum 0:1 war ich froh gestimmt. Dann sind wir kalt zusammengebrochen, obwohl wir bis dahin das Spiel im Griff hatten. Wir hatten Glück, dass es zur Halbzeit nur 0:2 stand. In der 51. Minute kam das 0:3. Da schien alles vorbei.

BZ:
Wie haben Sie und Ihr Team die Wende geschafft?
Boll: Wir haben mit vier Stürmern volles Risiko gespielt und hinten auf Dreierkette umgestellt. Wir haben es mit langen Bällen und buchstäblich mit der Brechstange probiert. Nach der 60. Minute hatten wir endlich mal ein paar Chancen und haben das 1:3 erzielt. Nach dem 2:3 in der 70. Minute wuchs die Hoffnung.

BZ:
Wer war verantwortlich für diese Aufbruchstimmung?
Boll: Die ganze Mannschaft, das war ein Sieg der Moral, Hut ab.

BZ:
Ist dieses nicht aufgeben wollen die größte Stärke ihres Teams?
Boll: Absolut. Ich war total beeindruckt, wie meine Spieler einfach weitergemacht und an sich geglaubt haben.

BZ:
Sie hätten in Pfohren mit einem Sieg an die Tabellenspitze klettern können.
Boll: Mit einem Punkt in Pfohren bin ich sehr zufrieden. Die Tabellenspitze interessiert mich nicht. Unser Ziel ist es ja nicht, aufzusteigen. Meine Mannschaft ist noch relativ jung und braucht Zeit, sich zu finden, einzuspielen und zu reifen.

BZ:
Am Wochenende ist ihr Team spielfrei, die nächste Aufgabe gibt es am Tag der Deutschen Einheit gegen Öfingen.
Boll: Das ist ein harter Gegner. Aber unser Anspruch ist es, daheim jeden Konkurrenten zu schlagen.
Aufrufe: 027.9.2018, 18:30 Uhr
Johannes Bachmann (BZ)Autor