2024-05-29T12:18:09.228Z

Spielbericht
Gegen Rüssingen ließ Waldalgesheim (v. li., Jan Förstel, Vincenzo Bilotta) wenig anbrennen, aber auch beste Chancen aus.  	Foto: Edgar Daudistel
Gegen Rüssingen ließ Waldalgesheim (v. li., Jan Förstel, Vincenzo Bilotta) wenig anbrennen, aber auch beste Chancen aus. Foto: Edgar Daudistel

Nicht zu bremsen

Fußball-Verbandsligist Alemannia Waldalgesheim bewahrt weiße Weste und schlägt TuS Rüssingen verdient 2:1

WALDALGESHEIM. Eine fast perfekte Hälfte und eine, die allein für sich viele Fragen offenlässt. Fußball-Verbandsligist Alemannia Waldalgesheim verteidigte mit dem fünften Erfolg im fünften Saisonspiel die Spitzenposition. Nach dem 2:1-Sieg gegen den TuS Rüssingen waren an der Waldstraße trotzdem nicht alle Fans zufrieden. Zu nachlässig ging die Elf von Aydin Ay im ersten Abschnitt mit den Chancen um, zu unnötig bekam sie gerade in der Schlussphase ungeglaubte und völlig unnötig Probleme.

Als TuS-Innenverteidiger Valerio Borghetti nach fünf Minuten mit einem Fehlpass die Alemannia ins Spiel brachte, Patrick Walther den nachfolgenden Freistoß aus 18 Metern an den Pfosten zirkelte und Vincenzo Bilotta am schnellsten reagierte und Armend Neziraj anschoss, von dem aus das Leder ins Netz prallte, hieß es früh 1:0. Es folgten Riesenchancen, etwa von Timo Riemer, der erst am linken Pfosten aus kurzer Distanz verstolperte (16.), dann mit dem Kopf nicht hinter den Ball kam (17.). Nach 25 Minuten war es soweit. Nik Rosenbaum klaute im Mittelfeld den Ball, setzte sich energisch gegen drei Gegenspieler durch und legte dann frei vor dem Tor uneigennützig nach rechts zum freistehenden Michael Widera. Der musste zum 2:0 nur noch den Fuß hinhalten. In einer überaus fairen Begegnung hätten Bilotta (26.) und Rosenbaum (31.) erhöhen können, scheiterten aber an den Nerven oder TuS-Torwart Gheorge Dragota.

„In der zweiten Halbzeit hatten wir zwar viel mehr Spielanteile, aber nur eine einzige echte Chance“, wusste TuS-Trainer Akgün Yalcin. Die hatte Rafael Cardoso dos Santos nach 66 Minuten, als er sich zentral durchsetzte, SVA-Kapitän Marcel Fennel stehenließ, dann aber aus knapp zehn Metern vorbeischoss. In dieser Phase machte die Alemannia den Gegner – auch als Folge der 120 Pokalminuten vom Dienstag – durch Konzentrationsfehler im Aufbau stark. Phasenweise waren bei den Grün-Weißen die Abstände zu groß. Und mit den Chancen wurde weiter großzügig verfahren. Als der eingewechselte Jannik Czerwionka Kahdi Mashadi unter Druck setzte, vergab Bilotta aus aussichtsreicher Position (75.), genauso wie später nach vorangegangener Einzelleitung von Paul Schmidt (88.)

Es kam, wie es kommen musste. TuS-Außenspieler Yahya Sanyang spielte sich links durch, seine Hereingabe legte Ivica Dzijan auf Sencer Koc ab, und der TuS-Kapitän traf mit sattem Schuss zum Anschluss (90.). In der Nachspielzeit hätte Ercan Arslan beinahe noch den Ausgleich erzielt. Sein Schuss aus 22 Metern wurde aber zur Ecke abgefälscht.

„Wir haben heute kein gutes Spiel gemacht“, war Patrick Walther selbstkritisch, betonte aber auch die individuelle Stärke der Alemannia in der Offensive. Sein Trainer Aydin Ay hätte sich gewünscht, „dass wir uns früher durchgesetzt hätten, denn mit einem 3:0 wäre das Spiel entschieden gewesen.“ Obwohl sein Team im zweiten Abschnitt tief stand und die Räume freigab, habe man nicht viel zugelassen. Mit anderen Worten: „Der Sieg der Alemannia war zu hundert Prozent verdient“, ließ Gästecoach Yalcin keine Zweifel aufkommen.



WALDALGESHEIM – TuS RÜssingen 2:1 (2:0)

SV Alemannia: Patria – F-Haas (73. Xhaferi), Braun, Fennel – Ludwig (81. Schmidt), Walther, Rosenbaum, Förstel – Bilotta – Riemer, Widera (53. Czerwionka).

TuS Rüssingen: Dragota – Tavarez de Souza, Borghetti, Neziraj, Mashadi – Sanyang, Zurak, Koc, Cardoso dos Santos – Dzijan, Arslan.

Schiedsrichter: D. Schurer (Frankweiler).

Zuschauer: 218.

Tore: 1:0 Bilotta (6.), 2:0 Widera (25.), 2.1 Koc (90.).

Aufrufe: 09.9.2018, 21:00 Uhr
Jochen WernerAutor