Nicht gerade prickelnd

TG Viktoria Augsburg - FC Stätzling (Sa 15:30)
Viktoria-Coach Andreas Jenik hat durchaus Respekt vor den Gästen: „Stätzling kann trotz einiger Ausfälle ein kompaktes, starkes Bezirksliga-Team stellen, das wird ein unangenehmer Gegner. Wir wollen ihnen das Leben so schwer wie möglich machen.“ Mit deren neuem Stürmer Sebastian Kraus steht ein alter Bekannter des Trainerteams aus Haunstetter Zeiten mit sieben Treffern an der Spitze der Torjägerliste.
Personell nicht gerade prickelnd ist die Situation beim Landesliga-Absteiger Stätzling ja schon seit Saisonbeginn nicht – doch statt besser scheint die Lage von Woche zu Woche noch angespannter zu werden. „Wir wussten ja, dass unser Kader wohl zu klein ist, aber im Moment ist es mehr als nur angespannt“, so Trainer Alex Bartl mit leichter Resignation in der Stimme. Den FCS-Coach erreichte im Laufe der Woche die nächste Hiobsbotschaft: Loris Horn wird den Stätzlingern bis zur Winterpause fehlen. Der hatte sich im Spiel gegen Bobingen alle Bänder am Ellbogen gerissen und musste jetzt operiert werden. Bartl muss zudem auf die beruflich verhinderten Daniel Hadwiger und Manuel Tutschka, die Urlauber Ufuk Bilgin und Felipe Lameira sowie Stefan Reinthaler, für den ein Einsatz wohl zu früh kommt, verzichten. Fragezeichen stehen hinter Tobias Wehren, Tobias Geldhauser und Raffael Semke. „Und jetzt geht’s zum Tabellenzweiten TG Viktoria und da wird es sicher mehr als schwer, etwas mitzunehmen“, meinte Bartl. Was das Gastspiel besonders schwer machen dürfte, ist die Tatsache, dass man schon seit Monaten jede Woche mit einer anderen Abwehrformation spielen müsse, ließ der Trainer wissen. „Vielleicht gelingt es uns ja trotzdem, ein Pünktchen zu entführen“, meinte Bartl.

Schiedsrichter: Daniel Uhrmann (Kaufbeuren)

1. FC Sonthofen II - FC Thalhofen (Sa 14:00)
Die Bayernliga-Reserve empfängt den FC Thalhofen zu einer richtungsweisenden Begegnung. Sonthofen II will alles daran setzen, mit dem ersten Heimsieg den Auswärtsdreier in Stätzling (2:1) zu vergolden. Aber auch für Trainer Florian Niemeyer und die Gäste ist es eine wichtige Partie. Dem Aufsteiger fehlt noch der erste Sieg. Mit zwei Unentschieden (zuletzt 0:0 gegen Erkheim) auf dem Konto, befindet sich Thalhofen derzeit auf dem vorletzten Tabellenplatz. Sonthofen II ziert den Relegationsrang. Das Team von FCS-Coach Benjamin Müller zeigte sich zuletzt in aufsteigender Form. Bei der guten Leistung in Stätzling hätten alle Selbstvertrauen getankt, sagt Pirmin Vogler. Der Sonthofern Defensivallrounder weiter: Das müsse man auch gegen Thalhofen auf den Platz bringen. Der Aufsteiger sei ein direkter Gegner um den Klassenerhalt. Da könne das Ziel nur drei Punkte heißen, um sich langsam von den hinteren Tabellenregionen zu entfernen. Wenn es gelingt sofort nachlegen, könnten Markus Sichler und Co. den Druck zweifelsohne weiter abbauen. Nur der Sieger wird für kurze Zeit etwas durchschnaufen können.
Die Devise von Thalhofens Coach Florian Niedermeyer lautet: „Wir fahren nach Sonthofen und wollen dort definitiv was mitnehmen.“ Den Verantwortlichen gibt dabei der Auftritt im jüngsten Heimspiel gegen Erkheim Grund zur Hoffnung. Die Abwehr hat sich in dieser Partie deutlich stabilisiert gezeigt und blieb ohne Gegentor. Alexander Burkert hatte dabei einen maßgeblichen Anteil, denn er hatte eigentlich bereits seine Karriere an den Nagel gehängt. Er sprang nur ein, weil einige Akteure nicht zur Verfügung standen. Gegen Sonthofen sind erfreulicherweise auch wieder Kapitän Nico Beutel und Abwehrchef Levi Stöckl mit von der Partie. „Sonthofen kennen wir noch aus Kreisliga-Zeiten. Das ist eine junge Mannschaft, die viele super Fußballer in ihren Reihen hat. Trotzdem wollen wir gegen sie den ersten Sieg einfahren“, schwört der Kapitän seine Mannschaft auf den Erfolg ein. Trainer Niemeyer muss jedoch auf Nicolas Steger und Felix Pachonik verzichten, die aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung stehen. Janik Suske befindet sich im Urlaub und Alexander Hartmann fehlt verletzungsbedingt.

VfL Kaufering - VfB Durach (Sa 15:30)
Zuletzt präsentierte sich Kaufering als Favoritenschreck und entthronte beim 3:2-Sieg Tabellenführer Bad Grönenbach. Was allerdings leicht zum Hemmschuh werden könnte: Gegen Durach gab es im April eine deftige 0:5-Klatsche. Damals sah Lüko Holthuis zum ersten Mal ein Spiel seiner heutigen Mannschaft. „Ich versuche, die Spieler wachzurütteln. Wir haben was gegen Durach gutzumachen, gerade gewisse Leute“, so der VfL-Trainer. Auch wenn beim einen oder anderen die empfindliche Niederlage vom Frühjahr noch in den Köpfen stecken könnte, will er ein Erfolgserlebnis. „Wir möchten es Durach nicht leicht machen. Unsere Devise lautet: Aus einer sicheren Defensive spielen und Konter setzen.“ Eine stabile Defensive ist gefragt. Durach hat zuletzt in drei Spielen neun Tore erzielt – und keinen einzigen Gegentreffer kassiert.
Durachs Trainer Alexander Methfessel muss verletzungsbedingt einige Umstellungen vornehmen: Aufgrund einer Knieverletzung fällt Markus Settele etwa fünf Wochen aus, wegen muskulärer Probleme ist Tobias Seger nicht dabei und im Abschlusstraining hat sich Jonas Schäfer verletzt. Sein Einsatz entscheidet sich kurzfristig. Abwehrspieler Johannes Heinle wird länger fehlen, denn er hat ein sechsmonatiges Auslandspraktikum angetreten. „Unter diesen Voraussetzungen wäre ich mit einem Punkt zufrieden“, sagt Methfessel.

TSV Bobingen - TV Bad Grönenbach (Sa 15:30)
Unter der Woche hatte der TSV Bobingen überraschend Zeit, sich zu erholen. Die SpVgg Deuringen, eigentlich Gegner in der vierten Runde des Kreispokals, trat am Mittwoch nicht zum Spiel an. Damit kam Bobingen kampflos eine Runde weiter und konnte sich voll auf die Trainingswoche konzentrieren. Nach den körperlichen Strapazen der letzten Wochen begrüßt das Trainerteam Di Santo/Deschler auch einige Spieler wieder zurück: „Die Personalsituation entspannt sich so langsam. Wir haben gegen Deuringen im Normalfall sieben Auswechselspieler zur Verfügung. Mit diesen Problemen hat im August aber jede Mannschaft im Amateurbereich zu kämpfen. Wir vermissen natürlich in jedem Spiel unseren Kapitän Christopher Detke und Tim Müller, die uns aber verletzungsbedingt noch länger fehlen werden“, erklärt Di Santo. Dabei sollten die Bobinger vor allem an ihrer Konstanz arbeiten. Denn sowohl von Spiel zu Spiel – bislang folgte jedem Sieg eine Niederlage – als auch von Halbzeit zu Halbzeit schwankten die Leistungen in dieser Saison sehr. Gegen Viktoria Augsburg, Stätzling und zuletzt im Derby gegen Türkgücü Königsbrunn brachten die Hochsträßer je nur rund 45 überzeugende Minuten zustande. Zu wenig für Zählbares. „Mit Bad Grönebach kommt ein Aufstiegskandidat an den Wiesenhang, aber Kaufering hat vergangene Woche bewiesen, dass in dieser Liga jede Mannschaft zu schlagen ist. Wir müssen aber williger auftreten als in Königsbrunn und auch wieder mehr Aufwand betreiben“, fordert Di Santo. Dann sei für sein Team in jeder Partie was drin: „Zudem wollen wir die Flut von gravierenden, individuellen Fehlern eindämmen, wobei ich es eher akzeptieren kann, wenn diese von jungen, unerfahrenen Spielern kommen. Wir haben uns für diesen Weg entschieden und können dann auch mit den Konsequenzen umgehen.“
Nachdem ein Großteil der Urlauber bei den Gästen zurückgekehrt ist tritt Bad Grönenbach voraussichtlich erstmals in Bestbesetzung an. Dabei gilt es, die zuletzt schwächelnde Defensive wieder zu stabilisieren und die Null zu halten. Die Kurortelf sollte unbedingt punkten, damit der Anschluss an die Spitzengruppe nicht verloren geht.

FC Wiggensbach - FC Viktoria Buxheim (Sa 15:30)
Die Gastgeber sehen der Partie gegen Buxheim mit ernsten Mienen entgegen. Nicht nur, dass die Oberallgäuer im Tabellenkeller feststecken, sie musste auch noch während der Woche weitere Hiobsbotschaften verkraften: Im Spiel gegen Neugablonz verletzten sich Sascha Haushammer und Sebastian Schaller so schwer, dass sie vier bis sechs Wochen ausfallen. Die Ausfälle sollen durch die Reaktivierung von Markus Haggenmüller kompensiert werden. Erstmals im Kader wird Neuzugang Gregor Stähle stehen. Zudem hat Cheikh Diop seine Rotsperre abgesessen.
Viktoria Buxheim will nach den beiden verlorenen Derbys gegen Heimertingen und Babenhausen wieder etwas Zählbares mit nach Hause nehmen. In personeller Hinsicht sieht es im Buxheimer Lager wieder etwas besser aus. Bis auf den verletzten Marius Scheuerle kann Trainer Ulf Schmidt fast auf den gesamten Kader zurückgreifen. Die Gäste wollen ihre Fehler in der Defensive abstellen und dank der starken Offensive das Spiel schnell machen und zu Torabschlüssen kommen. Sollte das der Mannschaft um Kapitän Wassermann gelingen, könnte durchaus etwas Zählbares herausspringen.

Kissinger SC - BSK Olympia Neugablonz (So 15:00)
Die Liste der Ausfälle ist lang beim Kissinger SC: Karsten Binder, Angelo Cena, Alex Kergel, Quirin Springer, Andreas Lachner und Jonas Graf fehlen, ob Marco Schuler, der gerade eben aus dem Urlaub zurückkam, schon in den Kader rückt, bleibt abzuwarten. Keine guten Aussichten also für KSC-Trainer David Bulik, der ja bereits am Mittwoch im Pokal in Bobingen wieder selber die Stiefel schnüren musste. „Wir müssen auch immer wieder umstellen, weil mal der fehlt, dann wieder ein anderer – das nervt“, meinte der Coach, der wohl erst Mitte September wieder alle Urlauber zur Verfügung hat. Das Spiel gegen den Tabellenvorletzten BSK Neugablonz schätzt Bulik als „sehr schwierige“ Aufgabe ein. „Die befinden sich auch im Umbruch und bis auf ein, zwei Einzelspieler kenne ich die Mannschaft kaum. Nur eines weiß ich: Unterschätzen darf man das Team nicht. Die sind angeschlagen und angeschlagene Gegner können einem wehtun“, warnt der Kissinger Trainer. „Sicher stehen und vorne die Angriffe kontrolliert und druckvoll zu Ende spielen“, so lautete die Devise des Kissinger Trainers. Bulik hofft auch, dass der 1:0-Erfolg im Pokal unter der Woche beim Nord-Bezirksligisten TSV Gersthofen dem Team zusätzliches Selbstvertrauen gegeben hat.
Das Aufeinandertreffen beider Mannschaften ist von großer Bedeutung: „Der Gegner hatte andere Ambitionen. Kissing wollte vorne mitspielen und steht nun ebenfalls hinten drin. Jedoch muss man sagen, dass sie es bisher mit Bad Grönenbach, Durach und Königsbrunn zu tun hatten – drei Teams aus der Spitzengruppe“, sagt BSK-Trainer Günter Bayer. Der 65-Jährige gibt auch zu, dass er mit der momentanen Situation alles andere als zufrieden ist. „Wir müssen unbedingt anfangen zu punkten. Ein Zähler am Sonntag wäre für uns bereits Gold wert.“ Bayer steht mit Dorijan Ozvald wieder ein wichtiger Defensivspieler zur Verfügung. Dagegen fällt Christoph Sax aus und hinter Daniel Hutter steht ein Fragezeichen. Der Neuzugang droht nun aber wieder auszufallen, nachdem er sich nach seiner Verletzung in den Dienst der Mannschaft stellte.

TV Erkheim - SV Türkgücü Königsbrunn (So 15:00)
Da beim TV Erkheim jetzt fast alle Urlauber zurückgekehrt sind, erwartet TVE-Trainer Markus Grützner wieder mehr von seiner Mannschaft. Die starken Gäste werden somit zu einem Gradmesser für den momentanen Leistungsstand der Erkheimer.
Königsbrunns Trainer Ajet Abazi wird nach seinem Kurzurlaub wieder das Kommando auf der Trainerbank übernehmen. Doch auch in seiner Abwesenheit hat seine Mannschaft unter Co-Trainer Burak Tok nichts anbrennen lassen. Das Derby gegen den TSV Bobingen wurde mit 3:1 gewonnen und auch die vierte Runde im Totopokal mit einem glücklichen 1:0-Sieg beim TSV Neusäß überstanden. Beim Pokalspiel zeigte sich aber auch, dass die permanenten englischen Wochen durch den Pokal und den Feiertagsspieltag an den Kräften zehren. Die Variationsmöglichkeiten des mit 25 Spielern gut bestückten Kaders kommen infolge von Verletzungen und Urlaubsabwesenheiten auch langsam an ihre Grenzen. Kerem Cakin fällt einige Wochen aus, Dominic Britsch plagt eine Halsentzündung und am Mittwoch musste Emir Demharter mit Schmerzen an der Leiste ausgewechselt werden. Zudem hat sich der junge Kaan Arkac nun in den Urlaub verabschiedet und Mehmet Vural und Torwart Nuri Carpan sind noch nicht aus dem Urlaub zurück. Schon im Pokalspiel rückte deshalb Routinier Gürkan Ars wieder in die erste Mannschaft auf. Es ist gut möglich, dass der 42-jährige Ajet Abazi am Sonntag selbst wieder als Spieler eingreifen muss. Im Sturm wird er vor allem auf Halim Bal setzen, der von Erdinc Kaygisiz, Oguzhan Karaduman und Sebastian Spreitzer aus der zweiten Reihe in Szene gesetzt werden soll. Auf den Außenbahnen werden wohl wieder Van Tuan Pham und René Hauck für Druck sorgen. Falls Dominic Britsch und Emir Demharter nicht fit werden sollten, sind Tolga Özkan, Koray Dursun und Murat Civek wohl die erste Wahl im defensiven Mittelfeld. Das Abwehrzentrum wird sicher mit Kapitän Michael Döhner und Burak Tok bestückt, da Damjan Canovic noch fehlen dürfte. Im Tor ist René Bissinger eine Bank, der bisher nur drei Gegentore einstecken musste. Seit Nuri Carpan im Urlaub ist, verzichtete man sogar auf einen Ersatztorwart auf der Bank.