2024-05-24T11:28:31.627Z

Interview
Gerolfings Spielertrainer Manfred Kroll Montage:Wagner
Gerolfings Spielertrainer Manfred Kroll Montage:Wagner

Neustart nach der Winterpause

Lali Süd: Coach Kroll über Gerolfings verpatzte Vorrunde +++ Ex-Aindlinger Grujic vor Wechsel zum FC

Erstmals in der Vereinsgeschichte des 1930 gegründeten FC Gerolfing spielen die Kicker in der Landesliga Süd. Als Vizemeister der Bezirksoberliga Oberbayern gelang dem FCG der Aufstieg durch einen 4:2-Sieg im Elfmeterschießen im Relegationsspiel gegen den Vizemeister aus Schwaben, den SC Bubesheim. Damit war der Durchmarsch von der Bezirksliga in die Landesliga für die Kicker aus dem Eichenwald-Stadion perfekt. Vater des Erfolges ist Spielertrainer Manfred Kroll, der am 8. Januar 31 Jahre alt wird.

Mittelfeldspieler Kroll, der in Ingolstadt geboren worden ist und auch dort wohnt, kam 2008 zum westlich gelegenen Vorortklub nach Gerolfing, der mittlerweile hinter dem FC Ingolstadt 04 die zweite Kraft in der Region ist. Kroll hatte das Ziel Profi zu werden, spielte beim TSV 1860 München II, SpVgg Greuther Fürth II und beim 1. FC Schweinfurt 05. 2004, zur Gründung des Fusionsklubs FC Ingolstadt 04, kehrte Kroll in seine Heimatstadt zurück und baute sich eine berufliche Existenz auf. 2008 gelang ihm der Aufstieg in die zweite Bundesliga, was der größte Erfolg in seiner Karriere ist. Nun überwintert der FC Gerolfing mit einem Rückstand von sechs Punkten auf dem letzten Platz. Weitere Hypothek: Der FC Gerolfing muss wohl bis Saisonende auf seinen Torhüter Andreas Busch verzichten, der sich im letzten Punktspiel beim FC Gundelfingen eine Schulterverletzung zugezogen hat und der bereits operiert worden ist. FuPa sprach mit Spielertrainer Manfred Kroll über die Lage beim Neuling.



FuPa: Hallo Manfred, mit zwei Siegen hattet Ihr einen tollen Start hingelegt. Ihr standet sogar auf dem zweiten Platz. Aber es folgten neun Niederlagen am Stück und der Absturz auf den letzten Rang. In der Heimtabelle wie auch in der Auswärtstabelle seid Ihr nicht Letzter, allerdings in der Summe schon. Wie kannst Du den bisherigen Saisonverlauf beschreiben?
Manfred Kroll: Wir haben gut begonnen. Aber irgendwie ging das zu leicht. In der Folge mussten wir viel Lehrgeld zahlen und sind in ein negatives Fahrwasser geraten. Das hat sich dann zu einer Kopfsache entwickelt. Bis auf die zwei Spiele beim 0:6 gegen den TSV Kottern und beim 0:4 gegen den TSV Landsberg haben wir immer gut mitgespielt. Von der Qualität her müsste es für den Klassenerhalt reichen. Aber unsere Probleme waren folgende: Wir brauchen zu viele Chancen um zu Toren zu kommen. Und hinten ermöglichen wir den Gegnern zu viele leichte Tore gegen uns. Das müssen wir in den restlichen 13 Spielen besser machen.

Kroll: "Wir brauchen gegen Eichstätt gleich einen Sieg."



FuPa: Aber es stehen die ersten beiden Siege nach dem Aufstieg. War die Mannschaft anschließend nicht in der Lage das Positive aus dem Aufstieg und diesen sechs Punkten mitzunehmen?
Kroll: Die Saison davor war von der Psyche her eine sehr anstrengende. Denn wir haben fast ein Jahr lang um den Aufstieg mitgespielt und gekämpft. Nach dem Relegationsspiel gegen Bubesheim in Nördlingen hatten wir nur zehn Tage Pause. Da hatten die Spieler kaum Zeit zum Abschalten. Daher hoffe ich, dass die Winterpause ihren Teil dazu beiträgt, dass wir gestärkt in die restlichen Spiele gehen werden. Aber wir brauchen gleich im Derby gegen den VfB Eichstätt einen Sieg. Denn sonst wird es eng und ganz schwer.

FuPa: Dass Ihr es könnt, das habt Ihr mehrfach bewiesen. Es fällt aber auf, dass Ihr in wichtigen Spielen geführt habt und dann diese Spiele noch verloren habt. Woran liegt das?
Kroll: Bestes Beispiel war das letzte Spiel beim FC Gundelfingen. Wir haben 2:0 geführt, haben dann aber aufgehört Fußball zu spielen und wollten das Ergebnis verwalten. Das können wir nicht und so haben wir den Faden verloren und den Gegner aufgebaut und 2:3 verloren. Auch im Hinspiel gegen Gundelfingen haben wir dreimal geführt und dann doch noch 3:4 verloren. Uns fehlt dann auch das notwendige Selbstvertrauen. In manchen Situationen ist das dann auch deprimierend. Mich stimmt aber positiv, dass in dieser Landesliga bisher jeder jeden schlagen konnte. Daraus schöpfe ich den Mut, den wir brauchen. Allerdings ist diese Spielklasse für die meisten von uns Neuland. Ich habe auch noch nie in der Landesliga gespielt.

"In der Region ist es schwierig Spieler zu bekommen."

FuPa: Wird sich in der Winterpause personell etwas bei Euch ändern?
Kroll: Ja, wir stehen in Verhandlungen mit zwei Spielern. Für die Defensive soll ein Spieler aus der Kreisliga kommen. Für das Mittelfeld sprechen wir gerade mit dem ehemaligen Aindlinger Milan Grujic. Er wäre eine gute Verstärkung für uns. Ein oder zwei Spieler werden wir an unsere zweite Mannschaft abgeben. Zudem kann es sein, dass uns ein Spieler in der Winterpause verlassen wird. Aber da wir hier in der Region hinter dem FC Ingolstadt 04 die zweite Kraft sind ist es auch schwierig Spieler zu bekommen.

FuPa: Jetzt ist erst einmal Pause. Wie werdet Ihr die nutzen?
Kroll: Wir müssen die Köpfe frei bekommen, müssen die negativen Dinge hinter uns lassen. Im neuen Jahr gibt es einen Neustart. Wir werden dann versuchen den Klassenerhalt noch zu realisieren. Denn es wäre schade für diese Mannschaft, wenn sie wieder absteigen müsste. Wir brauchen eine intensive und gute Vorbereitung und dann müssen wir wieder gut aus den Startlöchern kommen, was uns ja zum Beginn der Serie auch gelungen ist. Daher bin ich optimistisch, dass wir das noch schaffen können. Im zweiten Jahr Landesliga würden wir sicher gestärkter sein. Daher wäre ein Abstieg nur allzu schade.

Aufrufe: 020.12.2010, 10:17 Uhr
Dirk MeierAutor