Neumarkt entlässt Trainer Speer

"Ich bin einfach nur traurig", sagte Speer (47) gegenüber FuPa. Der Zirndorfer, der 14 Jahre lang für den ASV Neumarkt gespielt hat und dabei als Torwart mehr als 680 Spiele bestritten hat, arbeitet quasi auf Abruf weiter. Am Donnerstag tauchte Abteilungsleiter Ewald Kreuzer beim Training auf und teilte Trainer und Mannschaft die Entscheidung des höheren Gremiums mit: "Mit mir hat sonst keiner gesprochen", so ein enttäuschter Andi Speer. Auch die Spieler zeigten sich enttäuscht von der Entscheidung. Sie wollen nun in den verbleibenden vier Partien für ihren scheidenden Chefanweiser spielen. "Vielleicht können wir den Abstand zu Platz acht noch verkürzen", so Speers Hoffnung. Andi Speer, der vor Neumarkt mehr als sieben Jahre beim SC Eltersdorf sehr erfolgreich tätig war, kennt die Liga und die Mechanismen: "Wir haben nur 20 Punkte, da habe ich keine Argumente." In den letzten sieben sieglosen Partien gab's nur zwei Tore und Punkte für den ASV. "Fakt ist, dass die Mannschaft und ich extrem unter Druck stehen, weil die Ergebnisse nicht stimmen. Wir haben nicht schlecht gespielt, aber wir haben die Tore nicht erzielt", weiß der Mittelfranke nur zu genau.

Speer: »Als ich kam, herrschte Chaos. Aber wir haben die Kurve gekriegt.«

Allerdings ist Speer, der ein richtig "alter Neumarkter" ist, schon sehr enttäuscht, wie seine Entmachtung abgelaufen ist: "Ich sollte hier etwas aufbauen. Als ich kam, herrschte an vielen Ecken Chaos, die zweite Mannschaft am Boden, der Rückzug aus der Landesliga stand im Raum und es gab viele andere Probleme. Aber wir haben schließlich die Kurve gekriegt." Sein Verhältnis zu Abteilungsleiter Kreuzer sei ein sehr vertrauensvolles gewesen. Als Kreuzer nun am Dienstag "von oben" erfuhr, dass Speer im Winter abgelöst werden soll, sah auch Kreuzer seine Mission als beendet an. Er verabschiedete sich schon am Donnerstag von der Mannschaft. "Die Spieler werden jetzt in den letzten vier Spielen Gas geben, wollen zeigen, dass sie es können", weiß Speer. Vor allem hätten die Spieler gerne mit Speer weitergearbeitet, hätten gerne eine Aufholjagd gestartet. Aber die wird es nun unter dem Zirndorfer nicht mehr geben.Erich Hock (70) soll nun Nachfolger werden. Der Coach des Tabellenersten der Bezirksliga Mittelfranken Süd, dem TSV Berching, hat in seiner Trainerkarriere 24 Meistertitel und insgesamt 26 Aufstiege feiern dürfen. "Ich bin kein Bewerber, sondern man ist an mich heran getreten", sagte Hock auf FuPa-Anfrage. Gut möglich, dass es noch andere Bewerber gibt. Hock jedenfalls teilte mit, dass sein Kommen nach Neumarkt noch keineswegs sicher ist. Sein Besuch in Neumarkt am vorigen Samstag sei rein zufällig gewesen. Detaillierte Gespräche über eine Speer-Nachfolge habe es laut Hock noch nicht gegeben.