Neue Wege beim SC Herford

Wie damals Klinsmann war auch Kalkan in den USA auf deren Nutzen aufmerksam geworden. Im Sommer 2016 war er für ein Jahr zum Studieren in den Vereinigten Staten gewesen und hatte in Los Angeles auch im College-Team gespielt. Nun trat der langjährige Verteidiger des Regionalligisten SV Rödinghausen seinen ersten Posten als Cheftrainer an. „Bei uns in Deutschland ist das Aufwärmen oft recht locker. Die Amerikaner sind da anders, die gehen sofort auf 100 Prozent“, ließ der 31-jährige Kalkan durchblicken, dass seine Akteure bei ihm und seinem ebenfalls neuen Co-Trainer Sebastian Klaßes durchaus die eine oder andere knackige Einheit zu erwarten haben. Denn der Anspruch des SC Herford ist es, in der kommenden Saison deutlich besser abzuschneiden als in der vergangenen Serie, in der vor allem die Rückrunde arg in den Sand gesetzt worden war und der Klub von Platz drei nach der Hinserie auf Rang zehn zurückfiel. „In der Hinrunde hat der Kader ja durchaus gezeigt, was in ihm steckt. Unser Anspruch ist es, modern und attraktiv zu spielen. Wir wollen uns im oberen Drittel etablieren“, sagt Kalkan.

Vom Kader der letzten Saison sind 13 Spieler geblieben. Zehn Abgängen stehen bislang acht Neuzugänge gegenüber. „Auf der einen Seite haben wir bewusst Spieler abgegeben. Es gibt aber auch Abgänge wie Nino vom Hofe oder Leon Rinke, die durchaus schmerzhaft sind“, sagt der Sportliche Leiter Piet Spilker. Während es Torhüter vom Hofe zum ambitionierten Landesligisten Preußen Espelkamp zog, stellt Rinke wegen eines dualen Studiums den Fußball erst einmal hinten an.

Beim sonntäglichen Training waren auch drei Testspieler dabei. „Wir wollen aber keinen allzu großen, sondern einen qualitativ guten Kader. Da gucken wir einfach mal, ob es passt“, sagt Kalkan. Und Spilker ergänzt: „Wir könnten sicherlich noch einen Defensivmann gebrauchen.“ Auch der Sportliche Leiter gibt das Ziel aus, unter die ersten Fünf zu kommen. „Dabei dürften Oberliga-Absteiger Gievenbeck, Neuenkirchen, Hiltrup, Roland Beckum und Theesen wohl die größten Konkurrenten sein.“

Der SC Herford in der Saison 2019/20

Tor: Yannik Grützner, Johannes Schubert, Danilo Westerhold.
Abwehr: Christopher Heermann, Moritz Ilg, Till Pallaks Mateo, Anton Safonov, Igor Safonov, Julian Stühmeier, Connor Wlotzka, Sascha Wohlann.
Mittelfeld und Angriff: Boris Glaveski, Nujin Hassan, Zikos Papaspiros, Jannik Tödtmann, Olcay Turhan, Volkan Ünal, Tim Vezzon, Jannis Wehmeier, Michael Zech, Dimitios Nemtsis, Marcel Todte.

Zugänge: Turhan (Nigde Anadolu FK), Tödtmann (SC Roland Beckum), A. Safonov (VfL Theesen), Wlotzka (RW Maaslingen), Hassan (SV Eidinghausen-Werste), Schubert (A-Jugend SV Rödinghausen), Pallaks Mateo, Westerhold (beide eigene A-Jugend).

Abgänge: Lukas Hennig, Gabrijel Blagojevic (beide RW Kirchlengern), Nino vom Hofe, Giacomo Serrone (beide Preußen Espelkamp), Patrick Ruske (TuS Ost Bielefeld II), Niklas Wittmann (VfB Fichte Bielefeld), Dennis Kroos (Spvg. Steinhagen), Joschka Matys (Karriereende), Leon Rinke (fußballerische Pause), Christian Müller (Ziel unbekannt).

Trainer: Ihsan Kalkan.
Co-Trainer: Sebastian Klaßes. Torwartrainer: Karim Manaa.
Betreuer: Frank Jacobasch.
Physiotherapeut: Alex Neumann.
Sportlicher Leiter: Piet Spilker.
Testspiele: Sa., 13. Juli, 14 Uhr, beim SC Melle; Mittwoch, 17. Juli, 19 Uhr, bi Preußen Espelkamp; Samstag, 27. Juli, 13 Uhr, beim FC Gütersloh; Mittwoch, 31. Juli, 19 Uhr, beim VfL Holsen.