2024-05-24T11:28:31.627Z

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Zuletzt ein seltenes Bild: N.A.F.I.-Spielertrainer Damir Bosnjak (links) jubelt. Foto: Archiv Tom Bloch
Zuletzt ein seltenes Bild: N.A.F.I.-Spielertrainer Damir Bosnjak (links) jubelt. Foto: Archiv Tom Bloch

N.A.F.I. Stuttgart: Vor der Zerreißprobe

Die Zukunft des Vereins ist äußerst ungewiss

N.A.F.I. Stuttgart ist kaum wiederzuerkennen. Seit März gab es nur noch einen Sieg und acht Pleiten. Der plötzliche Leistungseinbruch beim Zweiten der Hinrundentabelle liegt an internen Querelen.

Noch in der Hinrunde war N. A. F. I. Stuttgart ein Spitzenteam. Insbesondere auf dem heimischen Kunstrasen war der Fußball-Landesligist kaum zu besiegen. Zu trickreich und kombinationssicher agierte die Elf von Spielertrainer Damir Bosnjak und verfügte zeitweise über die beste Offensive der Landesliga-Staffel II. Von so manchem Gegner wurde das Team sogar für das schöne Spiel bewundert, das so ansehnlich war, dass man getrost nicht mehr vom üblichen Landesliga-Niveau sprechen konnte. Bis Dezember lief es sportlich reibungslos. Nur zwei Niederlagen kassierte N. A. F.­ I. Fünf Monate später sind die Stuttgarter nun jedoch kaum wiederzuerkennen.

Seit im März der Spielbetrieb wieder aufgenommen wurde, gab es nur noch einen Sieg und acht Pleiten. Der Wind hat sich gedreht. Anstatt wie in der Hinrunde mit 6:1 gegen den TSV Bad Boll zu gewinnen, kassiert N. A.F. I. nun gegen denselben Gegner ein 1:4. Die Gründe für diesen erstaunlichen Leistungseinbruch sind hauptsächlich auf interne Querelen zurückzuführen. Seit dem Winter sind Gehälter an die Spieler nicht mehr gezahlt worden, warum, ist jedoch unklar. Jedenfalls hatte es zur Folge, dass die Motivation des Teams rapide bergab ging. „Ich kann sie verstehen“, sagt Bosnjak, auch wenn er selbst sehr traurig darüber sei, sie „jeden Sonntag in so einer Verfassung zu sehen“. Seit über fünf Jahren ist der Coach nun schon bei N. A. F. I. und hat den Verein, der seit der Saison 2013/2014 unter diesem Namen auftritt, von der Kreisliga B mit drei Aufstiegen bis in die Landesliga geführt.
Die vergangene Saison beendeten die Stuttgarter auf dem fünften Rang, noch bis Dezember war ein erneuter Aufstieg in die Verbandsliga wahrlich kein Ding der Unmöglichkeit. „Wir sind von Zeit zu Zeit immer besser geworden“, sagt Bosnjak.

„Vom aktuellen Kader wird nicht viel übrig bleiben“

Jetzt ist alles anders. Statt dreimal pro Woche wird nur noch zweimal trainiert, weil es wenig Sinn ergibt, sich mit nur acht Spielern auf die nächste Partie vorzubereiten. „In der Landesliga wäre es komisch, wenn man mit so wenig Training noch gewinnt“, so Bosnjak, der bereits mit Abgängen zu kämpfen hat. Der zweimalige Landesliga-Torschützenkönig und Ex-Kickers-Profi Franco Petruso ist bereits nicht mehr Teil des Vereins, Verteidiger Haris Grahic hat schon seinen Abschied zum SV Ebersbach verkündet. „Vom aktuellen Kader wird nicht viel übrig bleiben“, ist Bosnjak überzeugt. Auch der Spielertrainer selbst, dessen Aussagen zufolge es bereits in der Vorsaison Probleme mit Gehaltszahlungen gegeben haben soll, sieht sich künftig wohl nicht mehr bei den Stuttgartern. Bosnjak hat bereits ein Angebot eines anderen Landesligisten abgelehnt und überlegt, nach der turbulenten Zeit als Trainer erst mal zu pausieren.

Auch die Zukunft des gesamten Vereins N. A. F. ­I. Stuttgart ist äußerst ungewiss. Es gibt einige Gerüchte. Eine Fusion mit anderen Vereinen steht im Raum, Kreisligist VfL Stuttgart hat als möglicher Partner jedoch bereits abgesagt. Zu solchen und anderen Themen – ein weiteres Problem ist, dass die Stuttgarter für nächste Saison noch keinen Platz haben – möchte sich detailliert keiner äußern. N. A. F. I.-Vorstand Halis Özcan sagt nur so viel: „Es gibt noch keine Tendenz.“ Was so viel heißt wie: Es bleibt spannend.

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Aufrufe: 09.5.2019, 12:25 Uhr
Stuttgarter Nachrichten / Simon ValachovicAutor