2024-05-24T11:28:31.627Z

Allgemeines
Franco  Petruso (links) war in Oberensingen für den ersten Torschuss von N.A.F.I. Stuttgart verantwortlich. Übrigens: Die Aktion ereignete sich in der Nachspielzeit.  Foto: Archiv Tom Bloch
Franco Petruso (links) war in Oberensingen für den ersten Torschuss von N.A.F.I. Stuttgart verantwortlich. Übrigens: Die Aktion ereignete sich in der Nachspielzeit. Foto: Archiv Tom Bloch

N.A.F.I. kämpft mit sich selbst und verliert

Der Landesligist verliert gegen Oberensingen

Die Talfahrt des einstigen Mitfavoriten aus Stuttgart setzt sich bei der TSV Oberensingen unvermindert fort. Zudem gibt es eine Grund außerhalb des Platzes, der für extreme Unruhe innerhalb der Mannschaft sorgt.

Als Franco Petruso durch die Defensivreihe der TSV Oberensingen brach, nicht lange fackelte und wuchtig abschloss, ging ein Raunen durch die Plätschwiesen, die Sportanlage der Oberensinger. Nicht jedoch, weil Torhüter Ali Sahin vor rund 300 Zuschauern gekonnt abtauchte und gerade noch abwehrte. Und auch nicht, weil Petrusos Nachschuss – ein schöner Heber – vom Pfosten zurück ins Feld klatschte. Sondern schlichtweg, weil es der erste Torschuss von N.A.F.I. Stuttgart in der Partie gewesen war, die erste wirklich extrem gefährliche Situation der Stuttgarter. Und das in der Nachspielzeit. In der 93. Minute.

Der Untergrund glich einem Acker

2:0 stand es zu jenem Zeitpunkt schon für den TSV Oberensingen. Fatih Özkahraman hatte zuvor beide Male für die Gastgeber getroffen. Erst hatte er den Ball nach einem schönen Solo nebst Zuspiel von Duje Tokic nur noch über die Linie drücken müssen (59.). Das andere Mal verwertete er einen umstrittenen Handelfmeter flach ins linke Eck (74.). Und ja, es hätte sogar höher ausgehen können. Bereits in der 3. Minute war den Oberensingern ein Strafstoß zugesprochen worden – den setzte Özkahraman per Heber noch an die Latte. Auch aus dem Spiel heraus war der Oberensinger Topstürmer (20 Saisontore) stets gefährlich. Mal traf er den Pfosten (10.) oder er brachte einen Abpraller nicht unter, wobei der Ball stattdessen über den holprigen Rasen kullerte (31.).

Der Untergrund glich einem Acker. Teils versprangen simple Zuspiele, weshalb der Ball zu einem unkontrollierbaren Flummi verkam. Die Folge: beide Mannschaften versuchten es überwiegend mit langen Bällen – was dem Duell der zwei offensivstärksten Vereine in der Landesliga (beide haben bisher 52 Tore erzielt) jeglichen Hauch von Attraktivität nahm. Für N.A.F.I.-Trainer Damir Bosnjak war zunächst genau das der Hauptgrund für die Pleite – die bereits vierte in Folge, darunter das 1:5 gegen den Tabellenletzten Germania Bargau, der am Samstag mit 1:9 gegen die TSGV Waldstetten untergegangen ist. „Das ist total schwierig für uns“, haderte Bosnjak. „Unsere Stärken liegen im spielerischen Bereich, wir kommen nicht über den Kampf.“ Es hat sich in der Landesliga rumgesprochen, wie man gegen die Stuttgarter agieren muss, um ihr feines Kombinationsspiel zu unterbinden. Selbst die Oberensinger machten nicht wirklich einen Hehl daraus, dass sie sich bewusst für die Partie auf der unsanften Weide entschieden haben. „Gegen N.A.F.I. auf Kunstrasen zu spielen, wäre fahrlässig“, gab Abteilungsleiter Hagen Gutekunst zu.

„Es gibt Ungereimtheiten mit dem Vorstand“

Wobei Franco Petruso, der flinke Stürmer der Stuttgarter, all das nicht als Ausrede gelten lassen wollte. „Wir haben heute alle auf dem gleichen Rasen gespielt“, sagte er. Stattdessen sprach er einen anderen, wohl den wesentlichen Grund für den Einbruch der vergangenen Wochen an. Daraus machen mittlerweile weder Trainer Bosnjak noch seine Spieler einen Hehl. „Es gibt Ungereimtheiten mit dem Vorstand“, erklärte Bosnjak. „Versprechen an die Spieler wurden nicht eingehalten.“ Das, so Bosnjak, habe in den vergangenen Wochen für extreme Unruhe innerhalb der Mannschaft gesorgt. Wobei diese Versprechungen finanzieller Natur sind. Petruso präzisierte das. „Wir wollen einfach klar kommuniziert bekommen, wie es aussieht“, bemängelte er. Stattdessen werde man Woche für Woche vertröstet. „Die Unruhe ist vor allem dadurch erst entstanden“, betonte Petruso. Weshalb die spielerisch beste Mannschaft der Hinrunde derzeit kaum wiederzuerkennen ist.

Durch die Niederlagenserie beträgt der Abstand auf den TSV Oberensingen, der durch den Heimsieg Platz zwei gefestigt hat, mittlerweile vier Punkte. Trainer Damir Bosnjak stellte klar: „Wir sind jetzt nicht mehr in der Position, um vorne anzugreifen.“



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Aufrufe: 025.3.2019, 10:15 Uhr
Nord-Rundschau / Simon ValachovicAutor