2024-05-02T16:12:49.858Z

Der Spieltag
Siegtorschütze: Nico Leifeld sicherte dem Delbrücker SC II mit seinem Last-Minute-Tor den 2:1-Heimsieg über den VfB Marsberg.
Siegtorschütze: Nico Leifeld sicherte dem Delbrücker SC II mit seinem Last-Minute-Tor den 2:1-Heimsieg über den VfB Marsberg. – Foto: Lukas Rogala

Nachspielzeit-Wahnsinn in Bad Lippspringe

10. Spieltag: Im Duell gegen die TuRa Elsen gibt es jenseits der neunzig Minuten drei Tore und einen Platzverweis. Mastbruch übt sich an diesem Spieltag im Minimalismus beim SV Geseke, während Verfolger Delbrücker SC II im Schlussakkord gewinnt. SC Borchen kassiert Derbypleite.

Der zehnte Spieltag der Bezirksliga Staffel 13 hatte einiges an Spannung parat. Während sich der Spitzenreiter DJK Mastbruch beim SV Geseke zum 1:0-Sieg mühte, markierte der Verfolger Delbrücker SC II erst in der Nachspielzeit den erlösenden Siegtreffer. Noch dramatischer verlief die Extrazeit im Match des BV Bad Lippspringe gegen die TuRa Elsen, wo die Zuschauer jenseits der 90. Minute noch drei Tore und eine rote Karte erlebten. Eine klare Abreibung kassierte derweil der SC Borchen im Nachbarschaftsduell.

"Wir waren die ersten zehn Minuten ganz gut drin, aber dann wurde Bad Lippspringe immer stärker und überlegen. Zur Pause hätten wir durchaus auch schon 0:3 zurückliegen können, wenn sie etwas cleverer gewesen wären. Nach der Pause sind wir dann wieder rein gekommen, aber nicht gefährlich. In der Nachspielzeit ging es dann hin und her. Insgesamt war es ein verdienter Sieg für den BVL", befand Elsens Trainer Marius Lübbers. Die lange Nachspielzeit resultierte aus einer längeren Unterbrechung, da sich BVL-Keeper Volkan Capaci kurz vor Ende der regulären Spielzeit verletzte und behandelt wurde. In der neun-minütigen Nachspielzeit bauten Cagatay Enes Karaca per Elfmeter (90.+3) und Maximilian Roxlau (90.+8) die bis dahin gültige 1:0-Führung durch Brois Hyacinte Kemadjou Djeunou (35.) aus. Robin Brüggenthies schwächte per 30-Meter-Freistoß kurzzeitig ab (90.+6), während sein Teamkollege Maximilian Martini im Vorfeld des Strafstoßes zum 0:2 gelb-rot sah. „Wir haben eine richtig gute erste Halbzeit gespielt. Wir haben 1:0 geführt und hatten noch drei Alu-Treffer. Wir haben es allerdings versäumt, das Spiel eher zu beruhigen. Nach der Pause haben wir den Spielfluss, den Zugriff und die Kontrolle verloren. Wir haben Elsen das Spielfeld überlassen, konnten aber trotzdem das 2:0 erzielen. Nachher wurde es nochmal eng, aber ein Konter zum 3:1 hat das Spiel entschieden. Wir sind glücklich diese drei Punkte geholt zu haben. Für uns war es ein goldener Oktober mit drei Siegen in Folge", teilte BVL-Coach Ingo Jennebach mit.

Trotz der Führung durch Florian Wesseler (38.) musste der SC RW Verne beim Tabellendritte die siebte Saisonniederlage hinnehmen. Markus Lemberger (45./48.) drehte das Match rund um den Pausentee, ehe Engin Günej (55.), Maximilian Jungermann (64.) und Tim Kuntze (88.) für klare Verhältnisse sorgten.

"In der ersten Halbzeit haben wir versäumt, aus den zahlreichen guten Chancen eine deutliche Führung zu erzielen. In der zweiten Halbzeit haben wir uns dann gegen einen sehr tief stehenden Gegner schwer getan. Wir freuen uns sehr, dass unser Aufwand belohnt wurde. Für Nico Leifeld freut mich der Siegtreffer besonders, da er seit Wochen in überragender Form ist und sehr viel für die Mannschaft arbeitet", verteilte DSC-Coach Benjamin Braune abschließend noch ein Sonderlob für den Torschützen zum 2:1-Siegtreffer in der Nachspielzeit (90.+2), Nico Leifeld. Zuvor waren die DSC-Reserve nach einer halben Stunde sogar durch das Gegentor von Niklas Scholand (30.) in Rückstand geraten, wobei Bager Ogan bereits in der 36. Spielminute der nahezu postwende 1:1-Ausgleich gelang. Durch den Erfolg am Freitag Abend konnte der Ligazweite den Rückstand auf den Primus DJK Mastbruch zumindest vorübergehend verkürzen.

„Heute war ich einfach nur froh, als der Schiedsrichter das Spiel beendet hat und wir drei Zähler verbuchen konnten. Die Führung Mitte der ersten Halbzeit hat uns leider nicht die nötige Sicherheit gebracht, die ich mir erhofft habe, was aber auch an leidenschaftlich kämpfenden Ostenländern lag. Zum Ende hin war es eine reine Abwehrschlacht, aber danach fragt morgen keiner mehr. Fußball ist und bleibt ein Ergebnissport", resümierte Mastholtes Trainer Tobias Tschernik. Jan Henrik Siefert (32.) erzielte nach gut einer halben Stunde das Tor des Tages für die Rot-Weißen, so dass der SC Ostenland weiter auf den ersten Punktgewinn der Saison warten muss. "Ein Kampfspiel von der ersten bis zur letzten Minute. Letztendlich hat ein Sonntagsschuss aus 18 Metern das Spiel zu Gunsten von Mastholte entschieden. Ansonsten musste unser Torwart nur einmal eingreifen. Es ist extrem bitter für uns heute, dass wir nicht gepunktet haben", befand SCO-Coach Daniel Brökelmann, der einige Chancen seiner eigenen Elf aufzählte. Allerdings blieben diese allesamt ungenutzt. "So stehen wir wieder mit leeren Händen da. Es tut mir einfach leid für die Mannschaft, die Woche für Woche alles raushaut", so Brökelmann weiter, der "selten so unverdient verloren hat".

Die frühe Führung der FSV durch Hendrik Mühlenbein (8.), der nach einem Pfostenschuss von Louis Meyer abstaubte, drehten Nils Möller (38.) per Distanzschuss und Marco-Roy Handscombe per Kopf (45.) noch vor dem Seitenwechsel zu Gunsten der Gäste. Nach der gelb-roten Karte (63.) gegen den Torschützen zum 1:1, Nils Möller, musste der TuS die letzte halbe Stunde in Unterzahl überstehen, schaffte dies aber nur bis zur 86. Minute. Da traf Philipp Schmidt zum 2:2-Endstand, ehe er selsbt in der Nachspielzeit (90.+4) wegen wiederholten Foulspiels noch gelb-rot sah. Wünnenberg/Leibergs Trainer Ralf Heider war trotz des spätes Ausgleichtreffers "tief enttäuscht" nach Spielschluss: "Wir waren ein Schatten unserer selbst und haben grottenschlecht gespielt. Wir ärgern uns maßlos über unsere Leistung. Sennelager hat kampfbetont agiert, defensiv gestanden und wir haben sie quasi zum Toreschießen eingeladen", so der Coach. Sein Gegenüber freute sich derweil über den Punktgewinn: "Endlich ist die scheiß Niederlagenserie vorbei. Wir haben es nach 30 Minuten Unterzahl geschafft 2:2 zu spielen, leider fünf Minuten vor Schluss noch ein blödes Kopfballtor reinbekommen. Aber großes Kompliment an die Mannschaft. Es war ein kämpferisch geprägtes Match und das sind die Tugenden die uns liegen und das haben wir heute auch gezeigt. Wir gehen unseren Weg weiter", so Sennelagers Trainer Michael Hartmann.

Das 0:1 durch Marlon Lippe (21.) egalisierte Wewers Thomas Aust sieben Zeigerumdrehungen später. Florian Lemke (48.), Frederik Ewe (62.) und Marc Pelizaeus (70.) trafen schlussendlich zum siebten Saisondreier des TSV. "Wir haben die ersten zwanzig Minuten etwas verschlafen und hätten auch 0:2 in Rückstand liegen können. Aber das gehört auch mal dazu. In der zweiten Halbzeit hatten wir dann aber Zugriff in den Zweikämpfen und die Zielstrebigkeit im Spiel nach vorne. Wir haben dieses Spiel dann auch hochverdient gewonnen", bilanzierte Wewers Trainer Stefan Zeisberg, der dem Kontrahenten aus Anreppen "noch viel Erfolg in dieser Saison" wünscht.

Andre Mader (22./65.) und Lukas Agethen (50./54.) bescherten dem USC Altenautal den klaren Heimsieg. Leon Markman betrieb lediglich noch Ergebniskosmetik (81.). „Wir haben alles eingebracht, was es für ein Derby braucht. Unsere Zielstrebigkeit im zweiten Durchgang hat den Ausschlag für den deutlichen und verdienten Sieg gegeben. Das ausgerechnet ein Husener Junge in Person von Lukas Agethen beim ersten Spiel in Husen doppelt trifft, passte perfekt ins Drehbuch", freute sich Altenautals Co-Trainer Matthias Berg.

Der Spitzenreiter konnte die Geseker Defensive ein Mal knacken. Das reichte zum Sieg durch den Treffer von Alessandro Busacca (45.): Dazu sein Trainer und Onkel Roberto Busacca: „Es war über 90 Minuten ein kampfbetontes Spiel mit viel Leidenschaft von beiden Seiten. Über die gesamte Spielzeit bin ich der Meinung, dass der Sieg nicht unverdient für uns ist, da wir die besseren Torchancen hatten. Es gab zwei bis drei knifflige Situationen, weshalb wir glücklich nach Hause fahren. Der Sieg ist enorm wichtig, da einige Mannschaften in Geseke noch Punkte lassen werden.“

Aufrufe: 031.10.2021, 18:30 Uhr
Sebastian KochAutor