2024-06-12T11:40:35.807Z

Ligavorschau
F: Doris Leißing
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Mutige Schapener wollen Spitzenreiter ärgern

Außenseiterrolle gegen Papenburg - Personalsorgen in Dörpen - Surwold will 20-Punkte-Marke knacken - Cordes lobt Spelles U23 - Humbert fordert volle Konzentration - Mehr Optionen für Löffel

Ein interessanter 14. Spieltag steht in der Bezirksliga auf dem Programm. Gleich vier direkte emsländische Duelle stehen auf der Tagesordnung, zudem stehen sich dreimal direkte Tabellennachbarn gegenüber - egal ob im Abstiegskampf oder im Verfolgerfeld der Tabellenspitze.

FC Schapen 27 - SC Blau-Weiß 94 Papenburg (So 14:00)

Der freie Fall ist gestoppt: Nach vier zum Teil drastischen Niederlagen hat der FC Schapen in der Fußball-Bezirksliga wieder in die Spur zurückgefunden und sich nach dem 2:2 gegen den ASV Altenlingen auch ein 1:1-Unentschieden beim SV Meppen II erkämpft. Für die Mannschaft von Andreas Hüsken und Henning Geerdsen geht es nun am Sonntag (14 Uhr) gegen Ligaprimus Blau-Weiß Papenburg.

Dementsprechend sind die Rollen vor dem Spiel natürlich klar verteilt, doch kampflos herschenken will der Tabellenachte die Begegnung natürlich nicht. „Wenn wir die gleiche Leidenschaft wie aus dem Meppen-Spiel abrufen, dann ist für uns wieder was möglich. Ich will nicht von einem Sieg reden, aber ein Punkt ist drin“, gibt sich Geerdsen optimistisch. Grund dafür ist auch die derzeitige Personalsituation, denn anders als in den Vorwochen kann das Schapener Gespann aus dem Vollen schöpfen. Timo Placke-Heilker und Tim Natusch sind erst einmal wieder fit und Kapitän Christoph Brüggemann hat seine Gelbsperre abgesessen. Unter der Woche hatten die Schapener immerhin 16 Spieler im Training. „Das ist ein Novum für uns“, verdeutlicht Geerdsen die personellen Probleme, die dem Team in dieser Saison Sorgen bereiten.

Dass die Trauben gegen Papenburg immens hoch hängen ist Geerdsen allerdings auch klar. Gemeinsam mit Hüsken hat er sich beim Papenburger 5:2-Sieg in Leschede ein Bild von den Kanalstädtern gemacht: „Sie stehen völlig zurecht da oben. Die Ausrichtung ist mega offensiv und wir müssen vor allem aufpassen, dass wir keine Standards zulassen. Denn die Papenburger sind riesengroß“, gibt er die Marschroute vor. Vielleicht hat der ein oder andere Schapener Akteur auch die letzte Saison noch im Hinterkopf: Damals gewann der FCS beide Duelle mit den Blau-Weißen.

SV Surwold - FC 47 Leschede (So 14:00)

Die Niederlage bei Schlusslicht SV Wietmarschen aus der Vorwoche ist verdaut, stattdessen heiß es für Fußball-Bezirksligist SV Surwold nun den Blick wieder nach vorne zu richten. Mit dem FC Leschede geht es am Sonntag (14 Uhr) vor heimischer Kulisse gegen den nächsten abstiegsbedrohten Aufsteiger.

Wie schon gegen Wietmarschen rechnet Surwolds Trainer Hermann-Josef Bruns dabei mit einem ähnlichen Spiel: „Leschede wird vermutlich sehr kompakt stehen und versuchen über die schnellen Spitzen Michael Knieper und Jesko Bühring zum Erfolg zu kommen“, kennt Bruns das Erfolgsrezept des FCL. Nach zuvor nur einem Punkt aus sechs Spielen feierten die Lescheder in der Vorwoche beim 2:1 gegen den TuS Gildehaus mal wieder ein Erfolgserlebnis – bei dem ungewöhnlicherweise allerdings weder Knieper noch Bühring sich in die Torschützenliste eintrugen.

„Wir müssen die Zweikämpfe – sowohl defensiv als auch offensiv – zwingender angehen“, fordert Bruns am Sonntag vor allem in diesem Aspekt eine deutliche Steigerung zur Vorwoche. Denn so schnell wie möglich will der SVS die magische 20-Punkte-Marke knacken und damit eine mehr als gelungene Hinrunde veredeln. Bis dato geht der Blick trotz des derzeitigen siebten Tabellenplatzes dennoch auch immer wieder in die unteren Regionen, denn im Tabellenkeller begannen die Mannschaften in den letzten Wochen deutlich regelmäßiger zu punkten, als noch zu Saisonbeginn. „Es muss unser Ziel sein, zuhause gegen solche Gegner auf Augenhöhe zu punkten“, sagt Bruns deshalb.

SV Concordia Emsbüren - SV Meppen II (So 14:00)

Nach der bitteren Last-Minute-Niederlage in Altenlingen galt es für Fußball-Bezirksligist Concordia Emsbüren unter der Woche die Köpfe wieder aufzurichten. Gegen Tabellennachbar SV Meppen II soll am Sonntag (14 Uhr) vor heimischem Publikum wieder Zählbares her.

„Es ist wichtig, dass wir auch mal bis zur 95. Minuten hochkonzentriert bleiben“, fordert Emsbürens Obmann Stefan Humbert, dass sein Team diesmal auch in der Nachspielzeit den Fokus nicht verliert. Denn der verschwendete Punkt kurz vor Toreschluss in Altenlingen war durchaus bitter, da der Gegner dadurch nach Punkten mit der Concordia gleichziehen konnte.

Als Tabellenzehnter rangiert die Mannschaft von Stefan Thünemann zwar noch immer in Tabellenregionen, in denen man sich in Emsbüren wohlfühlt, doch nachdem die Abstiegskandidaten in den letzten Spielen fleißiger zu punkten begannen, darf sich auf den bisherigen 15 Punkten nicht ausgeruht werden.

Wie schon vor zwei Wochen beim 1:0 gegen den FC Schüttorf erwartet Humbert in den Meppenern einen spielstarken Gegner. Doch damit kamen die Emsbürener in der Vergangenheit häufig gut klar: Die letzten drei Duelle mit den Blau-Weißen gingen nicht mehr verloren, zweimal konnte Emsbüren gar gewinnen. Zudem stehen Thünemann am Sonntag wieder alle Akteure zur Verfügung. Auf Meppener Seite muss Trainer Damir Bujan auf Verteidiger Mattis Kellersmann verzichten, der aus studienbedingten Gründen seine ersten Minuten in dieser Saison verpassen wird.

SV Blau-Weiß Dörpen 1920 - ASV Altenlingen 1965 (So 14:00)

Vor einem wichtigem Duell im Tabellenkeller steht Fußball-Bezirksligist Blau-Weiß Dörpen am Sonntag (14 Uhr) gegen den ASV Altenlingen. Doch ausgerechnet vor dem Aufeinandertreffen mit dem direkten Tabellennachbarn spitzt sich die ohnehin schon angespannte Personalsituation weiter zu.

Denn bei Tim Gerdelmann trat nach seiner Einwechslung in Schüttorf die alte Knieverletzung, wegen der er schon zuvor mehrere Wochen fehlte, wieder auf. Zudem hat sich Sechser Daniel Friesen für drei Monate nach Australien verabschiedet und reißt somit eine große Lücke ins Zentrum der Blau-Weißen. Bei Ralf Voorwold und Christoph Andrees gibt es noch keine nennenswerten Neuigkeiten, auch wenn Andrees am Freitag im Training wieder erste Schritte zu gehen versuchte. Und auch hinter dem Einsatz von Sturmpartner Michael Cordes steht ein Fragezeichen.

„Unter diesen Umständen könnte ich mit einem Unentschieden leben“, gibt deshalb Dörpens Trainer Johnny Bojer unumwunden zu. Oberste Priorität hat somit, den Kontakt zu Altenlingen, das derzeit mit einem Punkt mehr auf dem Konto in der Tabelle direkt vor Dörpen steht, nicht abreißen zu lassen. Die Altenlingener haben zur Zeit allerdings einen Lauf und sind schon seit sieben Spielen ungeschlagen. Ohnehin tat sich Dörpen in den letzten Begegnungen immer schwer mit dem Team von Jan Zevenhuizen. Die letzten drei direkten Aufeinandertreffen entschied allesamt der ASV für sich. Zuletzt vor einem halben Jahr durch einen Treffer von Marcel Fock in der Schlussminute.

SV Olympia Laxten 1919 - TuS Gildehaus (So 14:00)

Auch wenn Fußball-Bezirksligist Olympia Laxten nach dem 2:2 gegen Union Lohne auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht ist, hat der Punktgewinn das Selbstvertrauen gesteigert. Der positive Schwung soll nun am Sonntag (14 Uhr) gegen den TuS Gildehaus mitgenommen werden.

„Unsere Personalsituation hat sich endlich entspannt“, freut sich Trainer Tim Löffel, dass ihm wieder mehr Alternativen zur Verfügung stehen. Unter der Woche waren 19 Spieler beim Training, lediglich die Langzeitverletzten Jens Helming und Christopher Schmees fehlen weiterhin. Dadurch steigerte sich auch die Intensität unter der Woche spürbar: „Die Plätze in der Startelf sind offener. Das merkt man in den Zweikämpfen“, steht Löffel schon fast vor einem Luxusproblem.

Mit Gildehaus kommt nun ein starker Aufsteiger, der mit dem sechsten Platz nach 13 Spielen hochzufrieden sein kann. Die jüngste Tendenz ist allerdings negativ, denn zuletzt gelang nur ein Sieg aus sechs Spielen. Löffel sieht die Gildehäuser dennoch nicht als Abstiegskandidat: „Ich habe schon vor der Saison damit gerechnet, dass sie eine gute Rolle spielen können. Vor zwei Jahren waren sie in der Rückrunde schon wesentlich besser und sind dann sehr souverän aufgestiegen“, bescheinigt er dem Grafschafter Team eine hohe Qualität.

SV Union Lohne - SC Spelle-Venhaus 1946 II (So 14:30)

Nach zwei Unentschieden in Serie ist der Rückstand von Union Lohne in der Fußball-Bezirksliga auf Tabellenführer Blau-Weiß Papenburg auf vier Punkte angewachsen. Am Sonntag (14.30 Uhr) steht für die Lohner mit Tabellennachbar SC Spelle-Venhaus U23 ein schwieriger Gegner auf dem Programm. Lohnes Trainer Ralf Cordes lobt den Tabellenvierten in höchsten Tönen.

„Ich habe sie zweimal gesehen und sie haben mich zweimal begeistert“, war der Trainer vor allem vom Speller 3:0-Erfolg gegen Concordia Emsbüren angetan, bei dem die talentierte Oberliga-Reserve den Gegner in der Anfangsviertelstunde förmlich überrollte. „Spelle ist sehr spielstark. Sie haben eine klare Struktur und jeder weiß genau, was er zu tun hat. Es ist definitiv keine Überraschung, dass sie so weit oben stehen“, fährt Cordes fort.

In jedem Fall dürfen sich die Zuschauer angesichts der Ausrichtungen beider Mannschaften voraussichtlich auf ein ziemlich interessantes Spiel freuen, denn beide Teams haben ihre Stärken zweifelsohne in der Offensive. „Das könnte eine gute Partie werden“, glaubt auch Cordes. Spelles bisherige Leistungen gegen die anderen Topteams (3:0 gegen Papenburg, 4:1 gegen WE Nordhorn und 3:5 gegen Schüttorf) sollten in jedem Fall Warnung genug sein.

Auch wenn die letzten beiden Partien nicht wirklich nach Lohner Gusto verliefen, will Cordes noch den Ball flach halten: „Ich möchte nicht jede Woche eine Wasserstandsmeldung abgeben. Es sind vier Punkte Rückstand. Das ist nicht die Welt. Wir haben die direkten Duelle alle noch vor uns“, blickt er nach vorne.


Aufrufe: 04.11.2016, 15:31 Uhr
Hendrik NiebuhrAutor