2024-06-19T10:33:50.932Z

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Zurück aus der Sportinvalidität: Der Ex-Wolfratshauser Patrick Motzkau. Foto: fkn
Zurück aus der Sportinvalidität: Der Ex-Wolfratshauser Patrick Motzkau. Foto: fkn

Motzkau im Interview: Dank Stenzel kann er wieder kicken

Abstiegskampf mit Schäftlarn

TSV Schäftlarn - Patrik Motzkaus Karriere als Fußballer schien beendet. Beim Ex-Spieler des BCF Wolfratshausen wurde eine falsche Diagnose gestellt. Im Interview spricht der 33-Jährige über sein Comeback beim TSV Schäftlarn.

Als sich Patrick Motzkau vom BCF Wolfratshausen verabschiedete, schien es mit dem Fußball für ihn vorbei zu sein. Seit einer Verletzung mehr als ein Jahr zuvor hatte der frühere Bayern- und Landesliga-Kicker kein Spiel mehr bestritten. Der Grund: eine falsche Diagnose. Seit diesem Winter kann er beim TSV Schäftlarn wieder schmerzfrei Fußball spielen. Unser Mitarbeiter Rudi Stallein unterhielt sich mit dem 33-jährigen Immobilienverwalter nach dem 1:6 gegen den MTV Berg II.

Herr Motzkau, wie fühlt es sich an, wieder auf dem Platz zu stehen?

Mega – wenn man nicht gerade 1:6 verloren hat.

Sie waren lange außer Gefecht. Woran lag’s?

Ich hatte nach meiner Verletzung zwei Kernspintomografien, bei denen falsche Diagnosen gestellt wurden. Zunächst hieß es: Bänderanriss. Dann hat man als Ursache ein sogenanntes Os-Trigonum ausgemacht, ein zusätzlicher Knochen am Sprungbein.

Aber das war es auch nicht, was die Schmerzen verursachte?

Nein, es hat wohl daran gelegen, dass ich bei den ersten Untersuchungen immer auf dem Rücken lag. Mein jetziger Trainer Florian Stenzel hat mich zu einem anderen Arzt geschickt. Der hat mich in Bauchlage untersucht. Durch das Abwinkeln des Fußes hat man gesehen, dass es eine Knochenabsplitterung war.

Nun kicken Sie in der Kreisklasse. Wo sind die Unterschiede zwischen der Bayernliga und der viertniedrigsten Spielklasse?

Definitiv im Tempo, in der Ausbildung der Spieler, im taktischen Verhalten. Gute Fußballer, die locker ein, zwei Klassen höher spielen könnten, haben wir in der Mannschaft viele. Aber im Augenblick läuft’s gar nicht.

Woran liegt’s?

Wenn das so leicht zu beantworten wäre. Wir hatten schon diverse Krisensitzungen. Schauen Sie das Spiel gegen Berg an: Es ist blöd gelaufen. Wir hatten den Gegner zehn Minuten lang gut im Griff. Dann schießen die aus dem Nichts drei Tore...

Fehlt’s im Abstiegskampf an der Mentalität?

Nein, die Einstellung stimmt. Jeder war bis in die Haarspitzen motiviert, auch ich.

Oder hapert es an der Selbsteinschätzung?

Wenn man die Spiele so bestreitet, wie wir die letzten sechs, sieben bestritten haben, dann kann man die Frage schon stellen. Wir haben viele gute Fußballer, aber es kommt eben nicht nur auf die individuellen Fähigkeiten an.

Versucht Ihr es zu sehr, mit spielerischen Mitteln zu lösen?

Vor zwei Wochen haben wir mal versucht, ein Spiel dreckig zu gewinnen. Das ging auch nach hinten los (1:5 in Uffing, Anm. d. Red.).

Aus den Spielen gegen die unmittelbaren Konkurrenten Benediktbeuern und Berg wurde nur ein Punkt geholt. Ist der TSV noch zu retten?

Definitiv, wir haben gegen Berg drei Punkte liegen lassen, aber wir haben ja noch ein paar Spiele.

Aber was muss da passieren?

Mit der richtigen Einstellung auf den Platz gehen, vorne die Kiste machen und hinten keine reinbekommen – eigentlich ist es ganz einfach.

Aufrufe: 09.5.2017, 12:00 Uhr
Isar-Loisachbote - Rudi StalleinAutor