2024-05-10T08:19:16.237Z

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Geschickt umkurvt: Mit Fußball-Kreisoberligist SG Mosbach/Radheim kämpft Angreifer Leon Ruppert (rechts) in dieser Saison um den Aufstieg in die Gruppenliga Darmstadt.	Foto: Peter Henrich
Geschickt umkurvt: Mit Fußball-Kreisoberligist SG Mosbach/Radheim kämpft Angreifer Leon Ruppert (rechts) in dieser Saison um den Aufstieg in die Gruppenliga Darmstadt. Foto: Peter Henrich

Mosbach/Radheim: Fast jedes Spiel ein Spektakel

Kreisoberligist SG Mosbach/Radheim überzeugt sportlich – und setzt konsequent auf den Nachwuchs

Schaafheim. Nein, abheben will derzeit niemand bei Kreisoberligist SG Mosbach/Radheim. Und das, obwohl sich die Spielgemeinschaft 2021/22 anschickt, die beste Saison ihrer Geschichte zu spielen. Als Tabellendritter geht der seit 2008 bestehende Zusammenschluss der beiden Schaafheimer Ortsteilclubs FSV Mosbach und SV Rot-Weiß Radheim in die Winterpause und hat aktuell fünf Punkte Rückstand auf Spitzenreiter TSV Seckmauern.

Der derzeitige Höhenflug der Kicker aus dem Ostkreis ist kein Zufall. Seit Jahren arbeitet man Hand in Hand und setzt dabei auf Kontinuität und Ruhe im Umfeld. Trainer Kai Muhl (35) ist seit 2014 an Bord, zunächst als Spielertrainer, inzwischen als Chefcoach an der Seitenlinie. Ein ganz wichtiger Faktor, weiß der Erste Vorsitzende, Frank Kurz: „Kai hat mit der SG zwei Aufstiege erzielt und sehr viel bewegt. Das hatten wir in dieser Form auch noch nicht. Er hat die Mannschaft sportlich und taktisch enorm weiterentwickelt und hat einen großen Anteil am aktuellen Erfolg.“

Vier Treffer pro Spiel

Die stetige Weiterentwicklung im dritten Jahr nach dem Aufstieg aus der A-Liga zeigt sich in dieser Saison bislang eindrucksvoll auf dem Platz. Knapp vier Treffer erzielt die SG im Schnitt pro Spiel. Damit stellt die Elf von Trainer Muhl mit 63 erzielten Toren in den ersten 16 Partien nicht nur die beste Offensive der Liga; auch hinten hält die Mannschaft den Laden weitgehend dicht. Gerade einmal zwölf Gegentreffer musste die Spielgemeinschaft bislang hinnehmen – ebenfalls Spitzenwert der Kreisoberliga Dieburg/Odenwald.

Vor allem die Offensive ist für Kreisoberliga-Verhältnisse überdurchschnittlich gut besetzt. Toptorjäger Max Daniel, seit Jahren pro Saison für 30 Tore gut, Neuzugang Marvin Bernhard (kam von Viktoria Klein-Zimmern) oder die jungen Spieler wie Leon Ruppert, Marvin Gunkel und Dennis Eifert treffen derzeit wie am Fließband.

"Gegen Topteams leider nicht so gepunktet"

Faktoren, die in Summe eigentlich für die Tabellenführung reichen sollten. „Wir haben gegen die Topteams der Liga leider nicht so gepunktet. Das ist vielleicht das Manko. Aber das waren nur Nuancen, in der ein oder anderen Partie hat uns sicher auch etwas das Spielglück gefehlt“, sagt Kurz, der dem Team deswegen aber keine Vorwürfe machen will.

Dafür gibt es derzeit auch überhaupt keinen Grund. Im Sommer konnten 25 Jugendspieler aus dem Nachwuchs der JSG Mosbach/Radheim erfolgreich in die drei Aktiventeams integriert werden, die Verantwortung übernommen und sofort überzeugt haben. Ein Grund dafür sei der starke Fokus auf die Jugendarbeit mit mehreren qualifizierten Trainern, so Kurz („das ist und bleibt unsere Philosophie“). Über 30 Jahre besteht der Zusammenschluss des FSV Mosbach und dem SV Rot-Weiß Radheim im Juniorenbereich bereits. Die meisten Nachwuchsspieler kennen nichts anderes als die Spielgemeinschaft. Es ist ein fruchtbares Gemeinschaftsprojekt, wie überhaupt die gesamte Kommunikation zwischen den beiden Vereinen hervorragend funktioniert, wie Kurz ausdrücklich betont.

Gruppenliga wäre ein großer Schritt

Und wenn es am Ende für die Erste Mannschaft doch zum Aufstieg in die Gruppenliga reichen sollte? Es wäre ein großer Schritt für die Spielgemeinschaft, die nicht in der Lage und vor allem nicht Willens wäre, dann das große Geld in die Hand zu nehmen. Finanzielle Vabanquespiele, das stellt Kurz klar, wird es unter seiner Leitung nicht geben: „Wir kommen nur über die Jugendarbeit und würden mit unserem bestehenden Kader auch in der Gruppenliga spielen. Wenn man das sportlich erreicht, dann hat man das verdient. Aber wir würden auch dann nichts an unserem Konzept ändern.“

Wie stark die Verbundenheit der beiden Clubs ist, zeigt sich übrigens auch daran, dass es inzwischen eine gemeinsame Vereinshymne gibt, die sogar auf den großen Streamingportalen wie Spotify oder Apple Music abrufbar ist. Und die würden sie bei der SG Mosbach/Radheim im kommenden Frühjahr am liebsten bei der Aufstiegsparty spielen. Ein Szenario, das nicht unmöglich erscheint, sollte die Entwicklung der Truppe in diesem Tempo weiter gehen.

Aufrufe: 027.12.2021, 08:00 Uhr
Frank LeberAutor