2024-06-06T14:35:26.441Z

Spielbericht
Im Sommer wechselte Moritz Montag von Fortuna Düsseldorf zum Wuppertaler SV.
Im Sommer wechselte Moritz Montag von Fortuna Düsseldorf zum Wuppertaler SV. – Foto: Fortuna

Moritz Montag: „Jeder kümmert sich ein bisschen mehr um sich selbst“

Regionalliga West: Der heutige WSV-Akteur spricht über die wiederkehrenden Probleme von U23-Teams im Frühjahr, seine Zeit in Düsseldorf und das Wiedersehen mit Fortuna am Mittwoch.rn

Neun Jahre lang war der Flinger Broich seine sportliche Heimat. Im vergangenen Sommer brach Moritz Montag die Zelte in Düsseldorf allerdings ab und wechselte von Fortunas Regionalliga-Fußballern zum Wuppertaler SV. Am Mittwochabend (18 Uhr, Stadion am Zoo) trifft er auf seine alte Mannschaft, die noch um den Klassenerhalt kämpft. Seine Vorfreude ist groß.

Herr Montag, wir befinden uns zwar erst im April. Aber können Sie sich vorstellen, warum der Mai in Bezug auf ihre Fußballerlaufbahn ein ganz besonderer Monat ist?

Montag (überlegt) Schieße ich da die meisten Tore? Ich weiß es nicht...

...am 5. Mai 2017 haben Sie das erste und am 29. Mai 2021 das 100. Regionalliga-Spiel für Fortuna gemacht.

Montag Stimmt. Jetzt, wo Sie es sagen.

Wie haben Sie diese besonderen Tage in Erinnerung behalten?

Montag Meinen ersten Einsatz für die „Zwote“ hatte ich, als ich noch U19-Spieler war, und stand kurz darauf in Wiedenbrück (2:1, Anm. d. Red.) dann zum ersten Mal in der Startelf. Da habe ich direkt eine Vorlage gegeben. Und mein 100. Spiel war auch etwas Besonderes, da haben wir leider nur ein Unentschieden (1:1, Anm. d. Red.) gegen Rödinghausen geholt.

Sie waren insgesamt neun Jahre bei Fortuna, und der Klub hätte Ihren Vertrag im vergangenen Sommer auch nochmals verlängert. Warum haben Sie sich trotzdem für einen Wechsel entschieden?

Montag Erstens bin ich aus der Altersgrenze herausgefallen. Man darf in einer U23 ja nur maximal drei Spieler gleichzeitig auf dem Feld haben, die älter als 23 Jahre sind. Und ich wollte natürlich so viel spielen wie möglich. Zweitens gab es für mich keine Perspektive mehr, bei den Profis anzuklopfen. Außerdem brauchte ich einen Tapetenwechsel. Ich habe in Düsseldorf viel erlebt, wollte aber auch meine ersten Erfahrungen in einer richtigen Seniorenmannschaft sammeln und mich dort weiterentwickeln.

Wie groß war für Sie der Unterschied, aus dem behüteten Umfeld einer U23 zu einem Traditionsverein wie dem Wuppertaler SV zu gehen?

Montag Es ist natürlich etwas ganz anderes. Ich habe erstmal viele neue Leute kennengelernt. Außerdem sind hier bei jedem Heimspiel bis zu 2000 Zuschauer und machen Stimmung. Wenn man die Mannschaften noch vergleicht: Man hat hier Spieler, die 36 oder 37 Jahre alt sind und Erfahrungen aus der Zweiten und Dritten Liga haben.

Wie eng ist denn Ihr heutiger Kontakt nach Düsseldorf?

Montag Es gibt noch den ein oder anderen, mit dem ich viel Kontakt habe. Mit „Jorgo“ (Georgias Siadas, Anm. d. Red.) zum Beispiel. Oder mit „Sinke“ (Lukas Sinkiewicz, Co-Trainer, Anm. d. Red.) telefoniere ich ab und zu noch.

Gibt es etwas, das Sie aus Ihrer Zeit bei der Fortuna vermissen?

Montag (lacht) Die guten Trainingsplätze und -bedingungen. Unsere Plätze in Wuppertal sind nicht auf einem Niveau mit denen in Düsseldorf, das hängt einfach mit dem Wetter im Bergischen zusammen.

Am Mittwoch treffen Sie auf einige alte Weggefährten. Freuen Sie sich schon darauf?

Montag Definitiv. Vor allem, die altbekannten Gesichter wiederzusehen. Ich hoffe auf ein gutes Spiel von beiden Mannschaften.

Was erwarten Sie für eine Partie?

Montag U23-Mannschaften im Allgemeinen sind immer ballsicher, haben einige gute Kicker dabei. Allerdings glaube ich, dass wir als Kollektiv stärker sind, weil wir die Mentalität und die nötige Erfahrung haben. Wir haben nicht umsonst bisher jedes Spiel gegen die U23-Teams der Liga gewonnen. Diese Serie wollen wir verlängern.

Die „Zwote“ hat in diesem Jahr – wie so oft – mit großen Leistungsschwankungen zu tun. Können Sie das anhand Ihrer Erfahrungen aus der Vergangenheit erklären?

Montag Jetzt ist die knackige Phase angebrochen, in der es um neue Verträge geht und sich jeder vielleicht ein bisschen mehr um sich selbst kümmert als um die Mannschaft.

Wie haben Sie das persönlich in den zurückliegenden Jahren erlebt?

Montag Ich habe immer versucht, mich um die Mannschaft zu kümmern. Ich habe mir immer gedacht: Wenn die Mannschaft gut aussieht, sehe ich selber auch gut aus. Die Stimmung wird in solchen Phasen natürlich angespannter, weil viele sehen müssen, wie es für sie weitergeht.

Schafft die U23 trotz allem den Klassenverbleib?

Montag Ja, ich denke schon. Das Trainerteam hat es in den vergangenen Jahren immer hinbekommen, die Mannschaft auf die wichtigen Spiele gut vorzubereiten. Ich glaube, dass es der Fortuna auch diesmal wieder gelingt, sich von den Abstiegsplätzen fernzuhalten.

Zu Saisonbeginn waren Sie beim WSV nur Ergänzungsspieler, mittlerweile stehen Sie regelmäßig auf dem Feld und haben kürzlich sogar das erste Tor erzielt. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer bisherigen Leistung?

Montag Jeder Spieler wünscht sich so viel Einsatzzeit wie möglich. Am Anfang war es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen mir und Philipp Hanke. Da haben kleine Nuancen uns voneinander getrennt, sodass er den Vorzug bekommen hat. Mittlerweile spiele ich in den meisten Partien, auch wenn ich zuletzt wieder zwei Mal von der Bank gekommen bin. Mit der Rückserie bin ich zufrieden.

Sind Sie das auch mit den individuellen Fortschritten, die Sie in Wuppertal gemacht haben?

Montag Ich finde, dass ich mich weiterentwickelt habe, was Körperlichkeit und Schnelligkeit angehen.

Schafft der WSV irgendwann die Rückkehr in die Dritte Liga?

Montag Wenn man die Entwicklung sieht, sind wir auf einem guten Weg, in den nächsten Jahren um den Aufstieg mitzuspielen. In der letzten Saison stand Wuppertal zwischenzeitlich auf einem Abstiegsplatz – und jetzt sind wir punktgleich mit Fortuna Köln und Oberhausen, wenn wir am Mittwoch gewinnen. Essen und Münster sind momentan einen Schritt weiter, wir müssen auf unserem Weg bleiben.

Wie treiben Sie Ihre berufliche Karriere außerhalb des Fußballs voran?

Montag Ich habe bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung und werde gerade in einem Düsseldorfer Ingenieurbüro zum technischen Systemplaner angelernt.

Zum Schluss eine Quizfrage: Nur vier Spieler sind für die „Zwote“ öfter zum Einsatz gekommen als Sie. Können Sie alle aufzählen?

Montag Leander Goralski ist auf jeden Fall dabei, Tugrul Erat auch.

Beides korrekt.

Montag Die anderen zwei fallen mir nicht ein...

Richtig wären noch: Ben Abelski und Sebastian Michalsky.

Montag Abelski sagt mir nichts, Michalsky kenne ich. Aber zwei richtige Antworten finde ich schon beachtlich. (lacht)

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Aufrufe: 012.4.2022, 20:48 Uhr
Tobias DinkelborgAutor