2024-06-03T07:54:05.519Z

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Paul Hubauer (mi.) und seine "BoBo"-Kollegen können in der Bezirksliga mithalten. F: Neumaier
Paul Hubauer (mi.) und seine "BoBo"-Kollegen können in der Bezirksliga mithalten. F: Neumaier

Mittendrin statt nur dabei: »Irre Begeisterung« bei "BoBo"

Für Bezirksliga-Neuling und Außenseiter Bonbruck/Bodenkirchen ist der Klassenerhalt drin +++ Wermutstropfen: Martin Habermeier (28) hängt Schuhe nach Totalschaden im Knie an den Nagel

Allem Neuen wohnt ein Zauber inne: Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte schaffte der Fusionsklubs FC Bonbruck/Bodenkirchen im Frühsommer den Sprung in die Bezirksliga. "BoBo" wappnete sich für einen sportlichen Überlebenskampf und zu Beginn musste der Aufsteiger auch gleich erkennen, dass in der neuer Umgebung ein rauer Wind weht. Erst am sechsten Spieltag gelang der befreiende erste Sieg. Fortan haben sich die Kicker aus dem südlichen Landkreis Landshut wacker geschlagen. 21 Punkte stehen zur Winterpause auf der Habenseite, der Klassenerhalt aus eigener Kraft ist möglich. FuPa zieht mit Trainer Patrick Sommersperger Bilanz über das erste Halbjahr in Niederbayerns Eliteklasse.

Sie wussten, dass es schwer werden würde - sehr schwer. Und deshalb sieht der Abstiegs-Relegationsplatz, den der Aufsteiger zum Jahreswechsel innehat, auch nur auf den ersten Blick bescheiden aus. Coach Patrick Sommersperger (31) gibt die Stimmung rund um den Verein wieder: "Wir sind sehr zufrieden, wie es bisher gelaufen ist. Der Schritt von der Kreis- in die Bezirksliga ist ein sehr großer. Wir sind keinesfalls nur Kanonenfutter; diese Rolle hatten uns so manche nämlich vor der Saison prognostiziert. Der Start war holprig, aber wir mussten uns eben erst einmal ans höhere Niveau und ans gestiegene Tempo gewöhnen." Das Umfeld in Bonbruck/Bodenkirchen kann die Leistungen der Mannschaft recht gut einordnen. Die Erwartungshaltung ist nach dem Aufstieg keineswegs ins Unermessliche gestiegen. "Das ganze Dorf steht hinter uns, es herrscht nach wie vor eine irre Begeisterung", beteuert Sommersperger.

52 Gegentreffer: Der Schuh drückt hinten.

Führt man sich die Statistik von "BoBo" vor Augen, wird schnell klar, woran es beim Neuling noch hapert: Hinten klingelt`s einfach zu oft! Bereits 52 Mal musste die Kugel aus dem eigenen Netz gefischt werden - Liga-Minuswert. Sommersperger weiß natürlich um die Achillesferse seines Teams, liefert aber auch eine Erklärung für die vielen Gegentore: "Wir hatten gerade in der Defensive mit enormen Verletzungssorgen zu kämpfen und waren immer wieder gezwungen, die Formation zu ändern. Dadurch fehlte uns oft die Abstimmung und dann wird`s schwierig, Treffer zu vermeiden." Ein ganz bitterer Moment war die Begegnung mit dem TSV Abensberg, die Martin Habermeier für immer in schlechter Erinnerung bleiben wird. Der 28-Jährige erlitt einen Totalschaden im Knie und wird wegen des bösen Unfalls seine Fußballschuhe an den Nagel hängen. Ex-Kapitän Christoph Conrad (32) wurde im Laufe der Hinrunde reaktiviert. Mit ihm gelang es, der Abwehr mehr Stabilität zu verleihen. Immerhin konnte der FC in sieben Partien mit Conrad`scher Beteiligung dreimal zu Null spielen. Der Routinier hat nun zugesichert, zumindest bis zum Saisonende auszuhelfen.

Sommersperger: »Wir müssen topfit sein, denn wir werden sicher keine Mannschaft an die Wand spielen.«

Seit dem 16. Januar bereitet sich der Fusionsklub mit Laufeinheiten auf die schwere Frühjahrsrunde vor. "Die Beteiligung ist super, das erstaunt mich selbst fast ein wenig. Das zeigt aber auch, dass die Jungs unbedingt den Klassenerhalt schaffen wollen, da ist richtig Zug drin", lobt Sommersperger die Mentalität seiner Schützlinge. Eine sehr gute physische Verfassung wird unabdingbar sein für "BoBo", das weiß auch der 31-jährige Übungsleiter: "Wir müssen topfit sein, denn wir werden sicher keine Mannschaft an die Wand spielen. Wir müssen über die körperliche Komponente unsere Punkte holen." Für Testpartien hat sich der FC den Kunstrasenplatz im benachbarten Johannisbrunn angemietet. Drei Neuzugänge sollen beim Unternehmen Ligaverbleib helfen: Severin Schmideder (18) kommt aus Vilsbiburg, Felix Obergrußberger stößt vom oberbayerischen Kreisklassisten Perach zum Kader. Zudem wird der 29-jährige Stefan Beywl reaktiviert. Die Konzentration gilt dem Saisonstart am 17. März. Und da wartet gleich ein richtiges Kaliber auf den FC, wenn der Aufsteiger bei den Scharfschützen des TV Aiglsbach ran muss. Bange machen gilt aber nicht, "und selbst wenn es schiefgeht, wird bei uns keine Welt zusammenbrechen", betont Patrick Sommersperger. Der FC sieht die Bezirksliga als Geschenk an, genau das könnte der größte Pluspunkt im Kampf um den Klassenerhalt sein. Eine steile Party im Dorf wäre der Elf im Erfolgsfall sicher.



Aufrufe: 02.2.2019, 11:13 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor