Aber auch eine andere Frage stellt sich dann: Wenn der neue Verein liebend gerne in der Verbandsliga spielen will, sollte der Schönebecker SV am Sonntag beim letzten Derby nicht allzu viel Interesse daran haben, den SSC zu schlagen. Auf der anderen Seite ist es vielleicht das letzte Derby zwischen beiden Klubs, welches jeder gewinnen will.
Sportlich sind die Rollen klar verteilt, der SC geht als Favorit in das Stadtderby - doch er kommt als angeschlagener Favorit. Dem reibungslosen Saisonauftakt folgten zuletzt Wochen, in denen es nicht mehr rund lief. Inklusive Trainerwechsel. Jetzt soll es Heiko Böhler richten, der am Sonntag bei seinem zweiten Spiel für den SSC gleich ein Derby vor der Brust hat.
Am Freitagabend treffen sich die Mitglieder beider Vereine, um getrennt voneinander über die Zukunft des Schönebecker Fußballs abzustimmen. FuPa Sachsen-Anhalt wird aktuell vor Ort berichten. Dabei wird die Delegiertenkonferenz des Schönebecker SV in den Räumen der WBG Schönebeck und die Mitgliederversammlung der stimmberechtigten Mitglieder des Schönebecker SC in der Franz-Vollbring-Turnhalle in Schönebeck stattfinden.
Auf der Homepage des SSC heißt es weiter: "Durch den Stadtrat des Schönebeck wurde bereits mit Beschluss vom 05.07.2012 die Verschmelzungsabsicht beider Vereine mit sehr großer Mehrheit befürwortet und die Voraussetzung geschaffen, dass alle bisher genutzten Sportstätten beider Vereine auch dem neuen Verein weiterhin uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Ebenso berichteten die Vorsitzenden beider Vereine, dass bisher viele Gespräche mit Sponsoren beider Vereine stattgefunden haben, in deren Ergebnis deutlich wurde, dass die Wirtschaft in der Region der beabsichtigten Verschmelzung sehr positiv gegenüberstehen und ihr finanzielles Engagement auch in Zukunft beibehalten oder sogar steigern wollen."
Auch auf der Seite des Schönebecker SV ist deutlich zu lesen, wohin der Vorstand tendiert: "Nun liegt es an den Mitgliedern, über die Verschmelzung der beiden Traditionsvereine zu entscheiden. Zeitgleich werden beide Versammlungen über die Zukunft des Schönebecker Sports entscheiden. Entweder geht es weiter wie bisher – mit zwei „kleinen“ Vereinen – oder ab dem 1. Juli prägt ein Großverein das Stadtbild. Dieser Verein wäre in Sachsen-Anhalt der drittgrößte Sportverein, der aufgrund seiner Mitgliederzahl gehöriges Potenzial und Stimme hätte."