2024-04-30T13:48:59.170Z

Team Rückblick
F: Dominik Claus
F: Dominik Claus

Mit Zuversicht und Ruhe in die B-Liga

KLC Groß-Gerau: Erfeldens Aufstieg löst Euphorie aus / Trainer David Weber hält einstelligen Tabellenplatz für realistisch

Acht Jahre waren die Fußballer der SKG Erfelden in der Versenkung verschwunden. Nach dem Aufstieg in die B-Liga spielen sie in der kommenden Saison wieder in ihrer jahrzehntelang angestammten Spielklasse. Der Aufstieg hat eine neue Euphorie ausgelöst, wofür 300 Zuschauer beim zweiten Relegationsspiel gegen den SV 07 Raunheim II ein deutlicher Beleg sind.

In den vergangenen drei Jahren hatten die SKG-Verantwortlichen fieberhaft an der Rückkehr in die B-Liga gearbeitet und sich auch durch Rückschläge nicht von ihrem Ziel abbringen lassen. Vor allem aber mit der Amtsübernahme von Trainer Dominik Weber vor eineinhalb Jahren wurde der Aufstieg konkreter. In der Vorsaison hatte sich noch der SC Opel Rüsselsheim II als zu stark erwiesen, mit der Saison 2017/18 sollte dann aber endlich der große Wurf gelingen.

Bis Mitte März schien alles nach Plan zu laufen – die Riedstädter führten die Liga an. Dann aber folgten einige überraschende Niederlagen wie das 2:3 bei Aufsteiger HSC Mörfelden oder das 0:1 bei Genclerbirligi Bischofsheim II. Nach dem 2:4 gegen den SC Kickers Mörfelden stürzte Erfelden auf Tabellenrang drei ab und verlor prompt noch einmal beim HSC Mörfelden. „Da haben wir uns eigentlich schon damit abgefunden, dass es wieder nichts wird“, sagt Weber.

Fortan agierten die Konkurrenten FC Hillal Rüsselsheim und VfR Rüsselsheim II sehr souverän, sodass die SKG trotz sieben Siege in Serie nicht mehr am Führungsduo vorbeikam. Es folgten im Mai sogar zwei weitere Niederlagen, doch fand die Saison nach der Fusion des VfR Rüsselsheim mit dem SV Dersim Rüsselsheim noch ein glückliches Ende, da Erfelden als Rangdritter mit dem B-Liga-Vierzehnten aus Raunheim relegieren durfte. Hier war das Hinspiel in Raunheim bereits vorentscheidend. Nach dem 6:1 der SKG gelang in Erfelden dann vor 300 Zuschauern die lang herbeigesehnte Rückkehr. „Mit dem 2:1 in der 60. Minute war endgültig der Druck weg“, erinnert sich Weber, der das 2:2 schließlich auch als gerecht wertete.

Der Aufstieg war vor Saisonbeginn das erklärte Ziel der Erfelder. Immerhin konnte Weber gemeinsam mit dem Spielausschussvorsitzenden Marius Hilge einige neue Akteure nach Erfelden lotsen, die für zusätzliche spielerische Klasse sorgten. Aus der A-Liga kamen Philipp Wagener vom FC Leeheim und Patrick Schönweitz vom TSV Goddelau. Neben dem ehemaligen Gernsheimer David Friebe (vereinslos) kehrte auch Michael Theiss zurück an seine alte Wirkungsstätte und verlieh nach zweijähriger Pause der Abwehr wieder mehr Stabilität.

Als Stärke seiner Mannschaft betrachtet Weber vor allem die Abgeklärtheit: „Wir bewahren immer die Ruhe“, sieht er das Team vor allem taktisch als sehr diszipliniert an und lobt die schnelle Spielverlagerung mit dem emsigen David Friebe als Ballverteiler und die treffsicheren Stürmer Philipp Wagener und Niklas Strohauer, die jeweils 23 Tore erzielten.

Routiniers Paljuga und Glock hören auf

Trotz der Abgänge der Routiniers Daniel Paljuga und Martin Glock, die aufhören, und von Mario Seebold blickt Weber zuversichtlich in Richtung B-Liga. Nach der Relegation verlängerte Weber die Sommerpause um zwei Wochen, Ende Juni geht es dann in die fünfwöchige Vorbereitungsphase. „Wir müssen uns anders vorbereiten, da kommen einige spielstärkere Mannschaften auf uns zu“, sieht er das Team eine Liga höher nun deutlich mehr gefordert.

Insbesondere gegen Teams, die mitspielen, sieht Weber gute Chancen. Ganz anders verhalte es sich gegen Mannschaften, die sich selbst weit nach hinten zurückziehen. „Wenn wir das Spiel machen müssen, haben wir Probleme, aber gegen die Mannschaften, die vorne stehen, sehe ich gute Chancen.“
Nun will Weber die Euphorie nach dem Aufstieg mit in die neue Saison nehmen, der Druck auf sein Team werde in der B-Liga geringer sein als in der C-Klasse. „Damit wird es für uns einfacher, Fußball zu spielen.“ Sein Ziel ist es, möglichst früh nichts mehr mit dem Abstieg zu tun zu haben, ein einstelliger Tabellenplatz sei realistisch. Großer Titelfavorit sei der FC Türk Gücü Rüsselsheim II, aber auch der SKG Bauschheim, dem TV Crumstadt und Olympia Biebesheim II traut Weber einiges zu.

Aufrufe: 015.6.2018, 14:07 Uhr
Lars MonzheimerAutor